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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Antwort.«
    Larissa klappte das Buch der Antworten zu und schob es von sich weg. »Ich habe erst mal genug von Rätseln und Geheimnissen«, erklärte sie. »Eine Antwort, die nur Fragen aufwirft, ist für mich keine Antwort.«
    Sie lehnte sich entschieden zurück und verschränkte ebenfalls die Arme vor dem Körper.
    Jetzt war ich dran. Ich hatte mir während der Rückfahrt gründlich überlegt, welche Frage für mich zu diesem Zeitpunkt die Wichtigste war.
    »Bin ich ein Bewahrer?«, sagte ich mit klarer Stimme.
    Dann nahm ich das Buch und schlug auf gut Glück eine Seite auf. Es dauerte wieder einen Moment, bis ich die hervorgehobenen Buchstaben klar erkennen konnte.
    » Du kannst nur das sein, was du bist,
    und was du glaubst, das wirklich ist. «
    Das las sich ein wenig verständlicher als Larissas Antwort, wenn auch nicht viel klarer in der Aussage. Zur Sicherheit holte ich mein Notizbuch aus der Tasche und schrieb mir die beiden Sätze auf. Wir konnten uns ja später weiter damit beschäftigen.
    »Van Wolfen wird sich gewiss schon Sorgen machen«, sagte Larissa. »Wir sollten ihn nicht so lange warten lassen.«
    Ohne dass wir darüber reden mussten, war eines für uns klar: Das Buch der Antworten war bei Gerrit am sichersten. Er brachte uns noch bis zum Spui und kehrte dann in sein Haus zurück.
    Wir spazierten langsam durch die Amsterdamer Morgensonne, die deutlich kraftloser war als die in Bologna. Der Herbst lag bereits in der Luft.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis wir van Wolfens Haus erreichten. Das lag zum einen an unseren Rollkoffern, die wir hinter uns herschleppen mussten, zum anderen aber auch daran, dass wir zum ersten Mal ohne Angst vor Verfolgern durch Amsterdam schlendern konnten. Einmal setzten wir uns an einer Gracht auf eine Bank und betrachteten die Häuser und das Treiben um uns herum; ein anderes Mal tranken wir eine Cola in einem Straßencafé und genossen es einfach, wieder in der normalen Welt zurück zu sein.
    Als wir van Wolfens Haus schließlich erreichten, fanden wir den Buchladen verschlossen vor. Wir klingelten an der Tür. Schnelle Schritte kamen die schmale Treppe herunter.
    Und dann stand der Bücherwurm vor uns.
    »Arthur«, sagte er, und seine Stimme zitterte ein wenig. »Larissa.«
    Ich merkte, wie er mit seinen Gefühlen kämpfte. Dann siegte seine übliche Zurückhaltung. Er strich uns beiden kurz über den Kopf und bat uns herein.
    »Du darfst also doch in die Niederlande einreisen?«, fragte Larissa.
    Er blickte sie erstaunt an. »Warum sollte ich das denn nicht können?«
    Larissa berichtete, was Ham Slivitsky uns im Zug erzählt hatte. Der Bücherwurm seufzte: »Manche alten Geschichten wird man einfach nicht los. Es stimmt, die niederländische Polizei hat mich einmal eines Bücherdiebstahls verdächtigt. Das hat sich allerdings aufgeklärt, als der wahre Täter zwei Jahre später gefasst wurde. Habt ihr etwa geglaubt … ?«
    Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen. Larissa und ich schwiegen betreten. Der Bücherwurm befreite uns aus unserer Verlegenheit: »Na ja, ich nehme an, mein Verhalten hat nicht gerade dazu beigetragen, mir euer Vertrauen zu verdienen. Das soll von jetzt an anders werden.«
    Damit schien die Sache für ihn erledigt zu sein. Wenig später saßen wir alle um den großen Küchentisch. Jan hatte es sich nicht nehmen lassen, uns ausgiebig zu umarmen. Van Wolfen beließ es ebenfalls bei einer flüchtigen Berührung.
    Nachdem jeder mit Gebäck und Getränken versorgt war, durften wir unsere Geschichte erneut erzählen. Jan geizte nicht mit Aahs und Oohs , während die beiden Antiquare dem Ganzen schweigend lauschten und nur ab und an eine kurze Nachfrage stellten. Als wir geendet hatten, ergriff der Bücherwurm als Erster das Wort.
    »Das Buch der Antworten befindet sich jetzt also in den Händen dieses Gerrit? Und das Register auch? Ist euch klar, dass er damit die Macht über die Vergessenen Bücher besitzt?«
    »Macht ist für Gerrit nicht von Bedeutung«, sagte Larissa bestimmt.
    »Im Gegensatz zu manchen anderen hier am Tisch«, fügte ich spitz hinzu.
    Der Bücherwurm sah mir in die Augen. »Diese Bemerkung ist wahrscheinlich auf mich gemünzt.«
    Ich nickte. »Sie haben uns von Anfang an keinen reinen Wein eingeschenkt«, sagte ich. »Vielleicht ist jetzt der geeignete Zeitpunkt dafür gekommen.«
    Er starrte einen Moment nachdenklich auf seine Tasse. »Was willst du wissen?«, fragte er mich dann.
    »Die Wahrheit«, sagte ich. »Zum

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