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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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schluckte einen Bissen Schinkenbrot hinunter. Die Eier waren durch seine kurze Abwesenheit nicht besser geworden, so wenig wie der Toast und der Schinken, die er zum Sandwich verarbeitet hatte, ehe er seinen Teller in die Spüle gestellt hatte.
      »Gemma! Mann, ich hasse Leute, die morgens gleich so quietschvergnügt sind.«
      »Sir?«
      »Entschuldigen Sie. Vergessen Sie’s. Irgendwelche Schwierigkeiten mit der Genehmigung?«
      »Nein, Sir. Der Chef hat das Getriebe ganz gut geölt, scheint mir.«
      Kincaid lächelte. Er hatte keine Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie sein Chef diskret das rechte Wort ins rechte Ohr geflüstert hatte. Alle vorherigen Aufträge Gemmas waren vermutlich in den Papierbergen des Schreibzimmers verschüttgegangen.
      »Dann schießen Sie mal los. Nein, Augenblick noch.«
      Er holte Stift und Heft, die er auf dem Sofa liegengelassen hatte, zog das Telefon zum kleinen Tisch hinüber und nahm einen Schluck von seinem kalten Kaffee. »So, jetzt.«
      »Also, ich war in Dedham Vale. Tödlich langweilig, meiner Meinung nach.« Gemma, die Nordlondonerin, konnte an dörflicher Idylle nichts Verlockendes finden.
      »Das wundert mich nicht. Und weiter?«
      »Ich bin ein bißchen rumgelaufen und habe mich dann mit dem ortsansässigen Arzt unterhalten. Er hat Pastor MacKenzie anscheinend während seiner letzten Krankheit betreut. Kennt natürlich jeden, obwohl die Gesundheitsbehörde jetzt viele seiner alten Patienten in die neue Klinik nach Ipswich schickt.«
      Kincaid konnte der Versuchung, sie ein wenig zu necken, nicht widerstehen. »Ah, Sie scheinen sich ja gut mit ihm verstanden zu haben.« Er sah förmlich, wie Gemmas sommersprossiges Gesicht sich mit der Röte der Entrüstung überzog. Wenn sie sich nicht aus dienstlichen Gründen Zurückhaltung auferlegt hätte, hätte sie ihn wahrscheinlich der Gönnerhaftigkeit beschuldigt, aber das traf wirklich nicht zu. Es war einfach so, daß Gemma ihren eigenen Vorzügen gegenüber blind war - die freimütige Offenheit ihres Gesichts wirkte auf andere Menschen in einer Art vertrauenerweckend, wie das bei einer geschliffenen Schönheit niemals möglich gewesen wäre.
      Gemma blieb einen Moment still, ihre gewohnte Reaktion. Wenn sie nicht wußte, ob er scherzte, dachte Kincaid, dann ignorierte sie ihn einfach.
      »Sir, um noch einmal auf den Arzt zurückzukommen...«
      »Entschuldigen Sie, Gemma. Bitte.«
      »Also, wie gesagt, er war jahrelang der Hausarzt von Mr. MacKenzie. Und seinen Töchtern. Der alte Mann war Diabetiker, sehr krank. Er war erblindet, und seine Nieren arbeiteten nicht mehr richtig. Der Arzt erzählte mir, er sei eines Nachts ganz ruhig im Schlaf gestorben, und es gäbe keinen Anlaß zu glauben, daß da irgend etwas nicht ganz koscher gewesen wäre. Aber...«, Gemma bemühte sich nicht, den Hauch von Genugtuung zu unterdrücken, der sich in ihre Stimme schlich, »beim Reisebüro im Dorf habe ich erfahren, wo das Gerücht möglicherweise seinen Ursprung hat. Es gibt noch jemanden im Dorf, der sich in Followdale House eingekauft hat - ein pensionierter Major, der angeblich das größte Klatschmaul im ganzen Dorf ist. Jedenfalls hat mir das das Mädchen im Reisebüro erzählt.«
      Kincaid ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen. »Hm, das wäre eine Erklärung. Sonst noch etwas?«
      »Cassie Whitlake. Ihre Eltern leben in Clapham. Der Vater arbeitet auf dem Bau. Er ist Polier. Sie sind beide sehr stolz auf ihre Tochter. Tolle Stellung, Kleider wie aus der Vogue, hat ihre Mutter mir erzählt, todschick.«
      »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Kincaid trocken.
      »Aber ich hatte den Eindruck, daß sie sie nicht oft besucht. Sie sagt, wenn alle anderen in Urlaub fahren, hätte sie am meisten zu tun. Aber sie ruft häufig an, und ihre Mutter hat mir erzählt, daß sie in letzter Zeit richtig euphorisch war. Sie hat ihr erzählt, sie habe etwas Tolles in Aussicht. Daß die Leute sie dann bestimmt nicht mehr übersehen würden. >Eine Stellung?< habe ich gefragt, weil ich nicht ganz verstanden hatte, was sie meinte. >Nein, es ist ein Mann<, sagte ihre Mutter, »ein bedeutender Mann.<«
      »Na, das klingt mir nicht gerade nach Graham Frazer. Würde mich interessieren, was für ein Spiel sie treibt.«
      »Zu Hause ist noch eine Schwester, Evie. Sie geht auf die Handelsschule. Sie hat mir erklärt, sie sei heilfroh, daß Cassie nicht mehr nach Hause kommt - sie würde

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