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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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seine Arme zu werfen. Kühl starrten sie sich an, und die Kluft zwischen ihnen wuchs.
    Olaf trat zurück. »Ich habe sehr viel mit deinem Vater zu besprechen. Pack deine Sachen zusammen, und dann ruh dich aus. Wir werden schon im Morgengrauen abreisen. « Ehe er das Zimmer verließ, wandte er sich noch einmal zu ihr. Verriegle deine Tür nicht, denn mögen wir nun in Tara oder in Dubhlain sein - du bist und bleibst meine Frau, und das würde ich dir sogar beweisen, indem ich eine irische Tür aufbreche.«
    Schweigend hielt sie seinem Blick stand. Als sie allein war, schwankte sie zwischen Zorn und Glück. Einerseits wollte sie ihn erwürgen, andererseits stieg heiße Freude in ihr auf, weil er in dieser Nacht neben ihr liegen würde.
    In aller Eile suchte sie ihre Sachen zusammen, und legte ihr Reisekleidung zurecht - ihr wärmstes Kleid, den dicksten pelzgefütterten Umhang, Wollstrümpfe und hohe Lederstiefel. Als sie fertig war, betrachtete sie ihr Bett. Wie oft hatte sie da lachend mit ihren Schwestern gelegen und über die Zukunft geschwatzt, über die Träume, die sich erfüllen würden oder auch nicht? In dieser Nacht würde ihr Mann neben ihr schlafen.
    Sie lag bereits unter der weichen Daunendecke, als er zurückkam, und kehrte der Tür den Rücken. Während sie hörte, wie - er umherging und sich auskleidete, wünschte sie plötzlich, sie hätte sich nicht schlafend gestellt. Wie gern würde sie den wohlgeformten Körper betrachten, nach dem sie sich so schmerzlich gesehnt hatte … Dann spürte sie, wie er sich zu ihr legte, und wartete auf die zärtliche Berührung seiner Hände. Doch er. drehte sich zur anderen Seite und umarmte sein Kissen.
    Als sie glaubte, er wäre eingeschlafen, konnte sie ein Schluchzen nicht länger unterdrücken. Sofort wandte er sich zu ihr und umfasste ihre Schulter. »Was hast du?« murmelte er besorgt.
    Da sie die Wahrheit nicht gestehen konnte, log sie leise: »Manchmal bewegt sich das Baby so heftig.«
    Da schlang er einen Arm um sie, drückte ihren Rücken an seine nackte Brust und streichelte behutsam ihren Bauch. »Ist es so besser?«
    Erin lächelte im Dunkeln. »Viel besser, Olaf.« Bald schlief sie ein, und fühlte sich sicher und geborgen.

     

Kapitel 23
    Olaf strich über seinen Bart und betrachtete aufmerksam die schöne Wiege, die Rig geschnitzt hatte. Dieses Kunsthandwerk hatte der kleine Wikinger während der langen Wintermonate in seiner Heimat gelernt. Nun beobachtete er seinen Herrn, der die Wiege auffallend lange begutachtete, etwas unsicher. Doch dann wandte sich der Wolf zu ihm. »Ich sage dir, kein Prinz bekam je ein schöneres Bettchen. Ein wahres Meisterwerk wie ich es nie zuvor gesehen habe!« Der Zwerg grinste breit, und seine Augen wurden feucht. Sein Blick kehrte zu der Wiege zurück, die er mit liebevollen Händen angefertigt hatte. So wie es Olafs Wunsch entsprach, zeigte das Kopfteil das Emblem des Wolfs und die gekreuzten Schwerter sowie das Sinnbild der Gerechtigkeit - das Wappen des Ard-Righ.
    Wenn man die Wiege anstieß, schaukelte sie sanft hin und her, und das blankpolierte Holz schimmerte. Erin würde sich freuen, dachte Olaf, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Vielleicht würde sie sogar verstehen, wie viel er ihr mit der Anordnung zugestanden hatte, die Insignien ihrer Familie müssten in die Schnitzerei einbezogen werden. Um sie zu überraschen, hatte er ihr nichts davon erzählt. Aber als Rig mit dem fertigen Kunstwerk zu ihm gekommen war, hatte der Wolf seine Frau vergeblich gesucht.
    Es ist keineswegs sonderbar, dass ich sie nicht finde, dachte er seufzend. Tagsüber ging er ihr aus dem Weg, nachts lag er neben ihr, hielt sie im Arm und empfand eine fast überwältigende Zärtlichkeit. Natürlich wünschte er sich viel mehr, aber er zügelte seine Leidenschaft, um seinen Sohn nicht zu gefährden - oder seine Tochter, wie Erin einwenden würde.
    In diesen Tagen herrschte eine Art Waffenstillstand zwischen ihnen, doch eine gewisse Spannung blieb spürbar. Er konnte noch immer nicht an ihre Unschuld glauben, und sie war offenbar zu stolz, um noch einmal davon zu sprechen. Wenn sie einander im Haus begegneten oder sich abends an die Tafel setzten, unterhielten sie sich höflich über das Wetter, und andere belanglose Dinge. Nur nachts fühlte er eine beglückende Vertrautheit, und auch Erin schien in seiner Nähe Frieden zu finden.
    »Hast du die Königin gesehen?« fragte er den Zwerg.
    Rig schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist

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