Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
nicht zuletzt, weil die Sorge um deren Schwangerschaft sie von der Trauer um ihren Sohn ablenkte. Und Erin ließ sich gern verwöhnen. Das war Balsam für ihre verletzte Seele.
    Auch die Versöhnung mit ihrem Vater beglückte sie, das Wissen, dass sie. sein Herz von einer schweren Last befreit hatte. Sie verbrachte viele Stunden mit ihm, und die Erinnerung an die liebevollen Gespräche würde sie bis an ihr Lebensende begleiten.
    Ja, sie genoss ihren Aufenthalt im Elternhaus. Und trotzdem empfand sie jetzt ein neues Heimweh. Sie betrachtete Tara als die Stätte ihrer Kindheit, aber seit sie zur Frau geworden war, fühlte sie sich in Dubhlain zu Hause - in der geräumigen steinernen Residenz ihres Mannes. In wie vielen Nächten schlief sie jetzt schon allein? Streckte er manchmal den Arm aus, um die Seite des Betts zu berühren, das sie mit ihm geteilt hatte? Umarmte er sie in seinen Träumen?
    Sie wandte sich nach Nordosten, in die Richtung von Dubhlain, und dachte lächelnd an den Boten, der ihr von Moiras Tochter berichtet hatte. Wie gern hätte sie das neugeborene Kind gesehen! Anfangs hatte der Mann gezögert, aber dann - von ihrer sichtlichen Freude ermutigt - Einzelheiten verraten. Und sie brach in fröhliches Gelächter aus, als sie erfuhr, der Riese Sigurd habe Freudentränen vergossen und sich noch am selben Abend sinnlos betrunken. Dann hatte sie gefragt, ob Olaf ihr etwas ausrichten lasse, und der Norweger war unglücklich errötet. Nein, sein Herr habe ihn nicht beauftragt, ihr etwas mitzuteilen …
    Als sie Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich um und lächelte ihren Vater an. Mit großen, unschuldigen Augen hatte sie ihn belogen und versichert, in Dubhlain stehe alles zum Besten. »Ich bin die Tochter meines Vaters, Ard-Righ. Und ich werde immer meinen Weg machen, aus eigener Kraft. «
    Nun erwiderte er ihr Lächeln und mahnte: »Gehen wir ins Haus. Es wird kalt, und du solltest dich am Feuer wärmen. Deinem Baby darf nichts zustoßen.«
    Sie unterdrückte einen Seufzer, nahm aber gehorsam seinen Arm. Olaf hätte keine strengeren Bewacher finden können als ihre Eltern.
    »Deine Hand ist ganz kalt«, schimpfte Aed, und Erin lachte.
    »Ich friere wirklich nicht, Vater.«
    Trotz ihrer Worte legte er einen Arm um ihre Schultern. »Aye, du siehst gesund und ganz wundervoll aus. In deinem Zustand erinnerst du mich an deine Mutter. Mit jedem Kind, das sie unter dem Herzen trug, wurde sie schöner, und keinen Tag lang fühlte sie sich krank.«
    »Dann bin ich froh, dass ich meiner Mutter gleiche. Ich bin zwar schwerfällig und oft müde, aber niemals krank.«
    In einträchtigem Schweigen gingen sie weiter, aber als sie sich dem Haus näherten, blieb Aed plötzlich stehen und musterte seine Tochter nachdenklich. »Du hast Richtung Dubhlain geschaut. Woran hast du gedacht?«
    Sie zwang sich zu einem heiteren Achselzucken. »An nichts Besonderes. Wahrscheinlich an Moira. Ich freue mich schon darauf, ihr Baby zu sehen.«
    »Nicht an deinen Mann?«
    »Nun ja, in der Zeit vor meiner Abreise war er kaum daheim. Er hatte viel zu tun, und sein Bruder kam zu Besuch. Wenn Olaf an der Versammlung der irischen Könige teilnimmt, wird er in den nächsten Wochen hier eintreffen. Aber vielleicht findet er keine Zeit dazu. Der Krieg hat ihn lange von dem Haus seiner Träume ferngehalten. «
    Es dauerte eine Weile, bis Aed antwortete. »Er wird kommen und dich holen, denn er will ganz sicher, dass sein Kind unter seinem Dach geboren wird.« Zögernd fügte er hinzu: Ach habe Angst um dich. Mergwin spricht von Gefahren, die er nicht sehen kann.«
    Erin fröstelte, aber sie zwang sich zu einem Lächeln. »Welche Gefahren könnten mir drohen? Ich kann nicht mehr weglaufen in meinem Zustand, höchstens watscheln. Und mag ich hier oder -dort sein, bald bin ich Mutter und mit meinem Kind beschäftigt … « Plötzlich verstummte sie und hielt den Atem an, als sie einen heftigen Tritt ihres Babys verspürte.
    »Erin, was hast du?« fragte Aed besorgt.
    Lachend umklammerte sie die Hand ihres Vaters. »Fühl doch! Ein Engel bewegt sich. Stark und herzhaft - und entschlossen. Das ist ein irischer Tritt, meinst du nicht auch?«
    Der Ard-Righs lachte mit ihr. »Vergiss nicht die Kraft seines Vaters!« warnte er sanft. Während er sie in die Halle führte, verdrehte er die Augen und betete stumm: Schenk ihr einen Sohn, Allmächtiger, denn ich bin zu alt, um eine Enkelin zu verkraften, die das Temperament ihrer Mutter erben

Weitere Kostenlose Bücher