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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Wölfin an der Seite Olafs des Weißen. Und so wurde die Goldene Kriegerin geboren.
    Nur ihrem Vetter hatte Erin anvertraut, sie sei nach der großen Schlacht von Carlingford Lough einem Wikinger begegnet und feige geflohen.
    Gregory war fasziniert und versicherte, sie habe sich großartig verhalten. Offensichtlich sei sie von den Waldgeistern gerettet worden, um ihr heroisches Schicksal zu erfüllen. Sie selbst glaubte keineswegs an ihr Heldentum, aber er entwarf einen schönen vergoldeten Helm und einen passenden Brustpanzer. Und ehe sie so richtig wusste, wie ihr geschah, stimmte sie seinen kühnen Plänen zu. Sie wurde die Goldene Kriegerin, von Königen bewundert, von Dichtern verehrt, von den Wikingern respektvoll gefürchtet.
    Zunächst ritt sie dem Feind nur mit Gregory und ein paar jungen Männern entgegen, die in Tränen ausbrachen, als sie zum ersten Mal Blut sahen. Aber die Kraft ihrer Überzeugung machte ihnen Mut, und nachdem sie einige Nächte lang ihr Entsetzen, ihre Wunden und den Tod von Brüdern oder Freunden beweint hatten, entwickelten sie sich zu einer hartgesottenen widerstandsfähigen Streitkraft. Und nach erfolgreichen Überfällen gesellten sich immer mehr irische Prinzen und Krieger zu dem Geheimbund.
    Sie trafen sich nur, wenn Erin und Gregory den familiären Pflichten in Tara zu entrinnen wussten - in letzter Zeit etwas häufiger, denn Aed war vollauf mit seinen Sorgen wegen der wieder stark gewordenen Norweger beschäftigt. Er reiste durch das Land, um die Könige zusammenzutrommeln, denn nur eine gemeinsame Verteidigungstaktik vermochte das Überleben der Iren zu sichern. Maeve hatte sich gegen ihre jüngste Tochter noch nie behauptet. Vermutlich kam sie gar nicht auf den Gedanken, das Mädchen könnte lügen, was die >Pilgerfahrten( mit dem Vetter betraf.
    Erin trat nur in der goldenen Rüstung vor ihre Krieger, mit dem Helm, der ihr Gesicht verbarg. Monatelang hatte sie befürchtet, ihre Stimme würde sie verraten, doch die wurde durch eine seltsame Echowirkung getarnt, die hinter dem kunstvoll geschmiedeten Goldvisier entstand. Ihre Getreuen respektierten ihren Wunsch, namenlos zu bleiben. Wer immer seine Neugier bekundete, sah sich sofort mehreren gezückten Schwertern gegenüber.
    »Bitte, Mergwin«, flehte sie nun, »Ihr dürft meinem Vater und Fennen nichts verraten. Noch nicht. Vorerst will ich nicht heiraten, denn ich werde gebraucht. Wir haben den Wikingern schwere Niederlagen beigebracht, zahlreiche irische Menschenleben und Dörfer gerettet.« Sie berührte die bärtige Wange des Druiden. »Bitte! Ich schwöre Euch, ich trage meine Waffe nur, um mich selbst zu verteidigen, wenn … «
    »Wenn die Goldene Kriegerin nicht schnell genug verschwinden kann, nachdem sie arglose Männer in den Tod gelockt hat?«
    Allmählich verlor Erin die Geduld. Sie war müde, ihr Arm schmerzte, und der Alte tat so, als müsste man die Wikinger bemitleiden. »Mergwin, diese >arglosen Männer< sind Diebe, Vergewaltiger und Mörder. Sie plündern ein Land, das nicht ihnen gehört - mein Land. Und, sie brauchen es nur zu verlassen, wenn sie ihre elende Haut retten möchten. Wir greifen ihre Lager nur an, wenn wir wissen, dass sie wieder einmal eines unserer Dörfer verwüsten wollen. «
    Sie stand auf und straffte den Rücken. Nun erkannte Mergwin, wie es ihr gelungen war, einen wilden Haufen junger Leute zu einer formidablen Kampftruppe zu formen. Aus den smaragdgrünen Tiefen ihrer Augen strahlte die ganze Liebe zu ihrer Heimat. Er vermochte ihr nicht zu widersprechen und die Berechtigung ihres Tuns zu bestreiten, denn die geheimen Überfälle hatten ihrem Vater geholfen, die irischen Könige zu einigen. Er fürchtete einfach nur um ihr Leben. Aber wenn er die Gefahr, die ihr von seiten des blonden Riesen drohte, auch deutlich sah - der Druide wusste, dass es nicht in seiner Macht lag, ihr Einhalt zu gebieten.
    Auch er erhob sich und war froh, dass er sie um einiges überragte. Wenn er sich gegen Aeds mutwillige Tochter durchsetzen wollte, musste er die ganze Aura seiner ehrfurchtgebietenden Erscheinung nutzen. »Schickt Eure Leute weg, Erin«, befahl er. »Ich bin gekommen, um Euch nach Tara zu geleiten. Euer Vater beruft eine Ratsversammlung ein, und Eure Abwesenheit würde ihm sicher auffallen.«
    Das ließ sich nicht leugnen. »Also gut, Mergwin.« Er reichte ihr den Helm, sie setzte ihn auf und schloss das Visier. jetzt war sie nicht mehr seine sanftmütige Erin, die gebrochene

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