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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mir Sorgen, nicht um mich.«
    Sie antwortete nicht sofort. Beinahe hätte dieser Tag ihr Ende bedeutet. Sie war mitten ins Schlachtgetümmel geraten, in einen Zweikampf mit einem bärenstarken Dänen verwickelt worden und seiner mörderischen Axt mit knapper Not entronnen. Sie selbst hatte den tödlichen Schlag nicht ausführen müssen, weil Gregory rechtzeitig herbeigeeilt war, aber erkannt, dass sie zu töte n vermochte - allerdings nur, um ihr eigenes Leben zu retten.
    Ihr Herz fand keinen Gefallen am Krieg. Und sie wusste, was ihren Vetter beunruhigte. Sie könnte erneut einem erbitterten Feind gegenüberstehen und zögern, zum entscheidenden Schwertstreich auszuholen.
    »Hab keine Angst«, bat sie schließlich. »Wann immer ich in Gefahr bin, werde ich tun, was nötig ist. «
    »Hoffentlich musst du deine goldene Rüstung nie wieder tragen.«
    Schweigend ritten sie weiter, und wie Erin geahnt hatte, wurden sie von Mergwin schon erwartet. Er behandelte Gregorys Wunde, gab ihnen zu essen und bereitete ihnen in seiner Hütte ein Nachtlager, ohne viel zu reden. Trotz der schrecklichen Schlacht des vergangenen Tages schlief Erin wie ein Kind.
    Zum Frühstück verspeisten sie Räucherfisch. Der Druide war immer noch wortkarg, und Erin forschte vergeblich nach dem Grund seiner sonderbaren Stimmung. Beim Abschied las sie tiefe Trauer und Mitleid in seinen Augen. Dieser Blick verfolgte sie noch lange und gab ihr zu denken. Beinahe hätte sie ihren Vetter darauf hingewiesen, doch er saß müde und zusammengesunken im Sattel, und sie wollte ihn nicht mit ihrer unerklärlichen Angst belasten.
    Sie erreichten Tara ohne Zwischenfälle, und Gregory blieb noch einen Tag, ehe er zu Aeds Heer zurückkehrte.
    Erin hütete Schafe oder Gänse, versank wieder in ihren Tagträumen und ahnte nicht, wie bald sie sich in grausiges Nichts auflösen würden.

     

Kapitel 8
    Erschöpft lehnte Aed Finnlaith an einem hohen Baum und betrachtete die Feldschanzen von Dubhlain, deren Erdwälle man allmählich durch Mauern aus Stein und Mörtel ersetzte. Seine Truppenführer saßen an ihrem Lagerfeuer und schwelgten im Erfolg dieses Tages, doch er bezweifelte, einen Sieg errungen zu haben. Die grünen irischen Hügel wurden vom Blut ihrer Söhne getränkt. Manche Krieger, mit denen er am Vorabend noch gegessen hatte, lagen nun niedergemetzelt auf dem Schlachtfeld. Wie lange sollte das Morden noch andauern? Vielleicht werden uns die Wikinger noch unendlich lange bedrohen, dachte er entmutigt. Viel zu schlau spielt Olaf Katz und Maus mit uns.
    Olaf der Weiße … An diesem Tag hatte Aed ihn auf seinem kraftvollen Rappen, das Schwert hoch erhoben, an der Spitze seines Heers wiedergesehen. Mit einem durchdringenden heidnischen Kriegsschrei war er dahin galoppiert, so wie viele norwegische Anführer vor ihm. Aber er unterschied sich von ihnen. Das hatte er am Vortag bewiesen, davon zeugte das Leben des Ard-Righ. Der Wolf kämpfte nur gegen Männer, er verschonte Frauen und Kinder - ein wilder Krieger, aber kein Henker.
    Seufzend nahm Aed seinen Helm vom Kopf und streifte den schweren Brustpanzer ab. Viele Iren kämpften immer noch in Lederkleidung und fielen dem Stahl der Wikingerschwerter umso leichter zum Opfer. Er setzte sich unter den Baum, und plötzlich fühlte er sich uralt.
    Vielleicht war sein graues Haar ein angemessenes Zeichen der Schwäche, die er nicht nur in seinen Knochen sondern auch in seinem Kopf spürte.
    Seine Männer wollten ihn veranlassen, in die Stadt einzufallen. Vielleicht verlangten sie das zu Recht. Und warum tat er es nicht? Weil er nicht siegen konnte. Er wusste, dass Olaf mit einem Angriff rechnete und den nächsten Schritt des Ard-Righ neugierig abwartete. Un wenn es eine Hoffnung auf das Überleben der Iren und Frieden gab, dann lag sie in den Händen des Wolfs. Sicher, er war ein Barbar aus dem Norden, aber beinahe zivilisiert. Angeblich hatte er viele irische Gebräuche angenommen, zum Beispiel das tägliche Bad. Und er begeisterte sich für die Baukunst. Innerhalb der wachsenden Mauern von Dubhlain stand bereits ein steinernes Schloss, und wie Aed gehört hatte, floss durch ausgehöhlte Baumstämme Wasser in die Häuser der Stadt.
    Der Schmerzensschrei eines tödlich Verwundeten drang wie die Spitze eines Speers in sein Ohr. Er biss die Zähne zusammen, konnte aber nicht verhindern, dass Tränen über seine bärtigen Wangen rollten - er, der seit vierzig Jahren nicht mehr geweint hatte. Für wenige Augenblicke gab

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