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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er der Schwäche seines Herzens nach und beklagte die Söhne Irlands, die ihr Leben geopfert hatten.
    Langsam und schwankend erhob er sich. Ohne seine Rüstung und das blutverkrustete Schwert anzurühren, ging er zum Lagerfeuer, wo die Könige und Truppenführer auf die Ratssitzung warteten - auf seinen Beschluss, am nächsten Morgen Dubhlain anzugreifen.
    In ihren Mienen las er siegessichere Vorfreude. Ihr Narren, dachte er. Ihr konntet beobachten, wie uns der Wolf immer näher zu sich heranlockte, und trotzdem meint ihr, dieser Tag hätte uns gehört? Sie sind Christen, und trotzdem erscheinen sie mir wie blutrünstige Wilde. O Gott, sind wir, die Anhänger des wahren Glaubens, keinen Deut besser als die nordischen Barbaren?
    Immer noch erörterten sie lebhaft ihre vermeintlichen Erfolge. Aed setzte sich, wärmte seine Hände über den Flammen und wartete, bis das Gespräch verstummte. Dann schaute er auf, die Augen immer noch zwingend trotz des rauchigen Schleiers, der sich über das einst leuchtende Blau gesenkt hatte. »Es ist vorbei. Morgen schicken wir eine Abordnung zu Olaf und schlagen ihm Verhandlungen vor.«
    Das Knistern des Feuers war vorerst die einzige Antwort auf diese überraschende Ankündigung. Die Gesichter starrten ihn an, großteils zornig, aber manche auch erleichtert. Schließlich brach Fennen mac Cormac das angespannte Schweigen. »Ihr habt uns zusammengerufen und die endgültige Niederlage der Wikinger gefordert, Aed. Und nun sollen wir aufgeben, obwohl uns nur mehr ein Tag vom Sieg trennt?«
    Geduldig erwiderte der Ard-Righ: »Es ist wahr, ich rief Euch alle zusammen, weil Olaf ganz Irland bedrohte. Aber wir werden uns niemals vom Wikinger befreien. Er ist ein Däne, ein Norweger, ein Schwede - und er wird zuschlagen, wann immer er will. Diese Volksstämme kämpfen sogar gegeneinander, wie wir gesehen haben. Und Olaf zählt nicht zu den Feinden, an die wir gewohnt sind. Auch das haben wir gesehen. Überlegt doch, Mylords. Es sieht so aus, als hätten wir die heutige Schlacht gewonnen. Die Norweger verschanzen sich hinter ihren Mauern. Aber dürfen wir diesem Sieg trauen? Wir sind einer eher kleinen Feindesschar hierher gefolgt. Was wird geschehen, wenn wir morgen angreifen und Olaf uns mit einigen tausend Männern erwartet? Sollten wir nicht besser verhandeln? Er ist mächtiger als alle Wikinger vor ihm, seine Leute gehorchen ihm blindlings. Ein Bündnis mit ihm würde uns vor den Überfällen der Gesetzlosen entlang der Küsten schützen. Er ist ein besserer Krieger als alle Dänen, davon konnten wir uns überzeugen ebenso von seiner Großzügigkeit. Er gestattete uns, alle unsere Verwundeten mitzunehmen, und in unseren Dörfern hinterließ er keine Todesspur. Ich glaube, er möchte nicht mehr beanspruchen als Dubhlain, aber er wünscht, dass wir ihm diese Stadt zuerkennen. Und ich finde, er soll sie haben. Sie steht ohnehin schon lange unter Wikingerherrschaft. Und heute haben wir Olaf nicht besiegt, nur Land gewonnen. Falls wir uns gegen Verhandlungen entscheiden und ihn auch morgen nicht schlagen, besitzt er genug Macht und Stärke, um uns immer wieder anzugreifen und die irischen Königreiche letzen Endes zu vernichten. Denkt darüber nach, Mylords. Bei Tagesanbruch werden wir unseren Beschluss fassen.«
    Wieder herrschte Schweigen rings um das Lagerfeuer, aber Aed erwartete auch keine sofortige Antwort. Müde stand er auf und ging zu seinem Zelt.
    »Vater?« Niall war ihm nachgeeilt. »Wahrscheinlich werden sich die Könige auf deine Seite stellen. Nur wenige träumen immer noch vom Sieg. Doch die meisten glauben, Olaf wäre mit den Göttern im Bunde und unbesiegbar. Nur eins bereitet ihnen Sorgen - wie der Friede gesichert werden soll und ob wir uns nach erfolgreichen Verhandlungen darauf verlassen können, dass der Wolf uns tatsächlich nicht mehr angreifen wird.«
    Lächelnd legte Aed die Hände auf die Schultern seines Sohnes. »Ich danke dir für diese Mitteilung. « Wie er wusste, besaß Niall das Vertrauen und den Respekt der jüngeren Könige. »Und welche Ansicht vertrittst du selbst?«
    Niall zögerte, dann räusperte er sich. »Ich gebe dir recht, Vater, und ich denke, der Wolf ließ dich am Leben, weil er dich achtet und hofft, du würdest lieber den Frieden anstreben als ihm ein sinnloses Gemetzel aufzwingen. « Mit heiserer Stimme fügte er hinzu: »Schau dir diese Mauern an! Gott allein weiß, welches Grauen uns dahinter erwarten würde.«
    Wortlos nickte Aed und betrat

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