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01- Die Normannenbraut

01- Die Normannenbraut

Titel: 01- Die Normannenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er.
    »Lass es hereinbringen.«
    Der Zwerg trat beiseite, und zwei Diener schleppten eine schwere Metallwanne herein, gefolgt von mehreren errötenden Mädchen, die dampfendes Wasser hineinschütteten. Sie wagten weder Olaf noch Erin anzuschauen, bevor sie kichernd hinausrannten. Der kleine Mann stellte mehrere Glasfläschchen auf eine Truhe neben der Tür. »Soll ich Euch helfen, Herr?«
    »Nein.« Der Wolf wandte sich zu seiner Frau. »Erin, das ist Rig. Er wird dir stets zu Diensten sein.«
    »O ja, Herrin«, bekräftigte der Gnom. »Wann immer Ihr etwas braucht, ich bin für Euch da.«
    »Danke«, murmelte sie und presste die Pelze an ihre Brust. Mit einer tiefen Verbeugung eilte er hinaus.
    Olaf ließ das Laken fallen. Als hätte er Erins Anwesenheit vergessen, versank er im warmen Wasser, schloss die Augen und seufzte wohlig.
    Eine Zeitlang beobachtete sie ihn unschlüssig, dann sprang sie aus dem Bett, lief zu ihrer Truhe und suchte Unterwäsche hervor. Überzeugt, ihr Mann würde sie nicht mehr beachten, schlüpfte sie in ein leichtes Hemd. Doch sie täuschte sich. »Komm her!« befahl er »Du musst mir den Rücken waschen.«
    »Das werde ich nicht tun!« widersprach sie empört. Sofort bereute sie ihre Weigerung, denn er erhob sich, stieg aus der Wanne und ging triefnass auf sie zu. Obwohl es keinen Fluchtweg gab, wandte sie sich rasch ab, aber da lagen seine Hände bereits auf ihren Schultern.
    Unsanft drehte er sie zu sich herum und drückte sie an seine Brust.
    »Du stellst meine Geduld wirklich auf eine harte Probe, Erin. Als ich schwer verwundet war, fandest du helle Freude daran, mich grausam zu martern - obwohl du mich einen Barbaren nennst. Und jetzt mutest du mir auch noch deinen Ungehorsam zu. Wenn man die Umstände bedenkt, war ich wirklich sehr nachsichtig mit dir, Prinzessin von Tara. Aber ich glaube, jetzt sollten wir einige Dinge klären, ehe ich meinen Entschluss widerrufe, die Iren milde zu behandeln. Ich habe dich nur aus politischen Gründen geheiratet. Sei fügsam, mach dich unsichtbar, wenn ich es wünsche - dann bleibst du ungeschoren. Du bist nur ein Werkzeug jenes Kompromisses, von dem wir gesprochen haben, so sehr dir das auch missfallen mag. Und wenn du dich weiterhin wie ein gehässiges Biest benimmst, wirst du deine Tage und Nächte in Fesseln verbringen. Begreifst du das? Man hat mir versichert, mein Irisch sei allgemein verständlich.«
    Erin erschauerte in ihrem dünnen Hemd, das er völlig durchnässt hatte. Wie sie es Hasste, klein beizugeben wie sie seine rohe Kraft verabscheute, der sie sich machtlos ausgeliefert fühlte … Obwohl sie eine starke Frau war, gestählt durch ihre Waffenübungen - gegen Olaf vermochte sie ebenso wenig auszurichten wie eine sanfte Brise gegen einen arktischen Sturm. »Ich verstehe dich«, würgte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Und ich werde deinen verdammten Rücken waschen.«
    »Nein, ich habe mich anders besonnen. Du musst mich mit einem Öl einreiben.«
    Lächelnd zeigte er zur Truhe neben der Tür, und sie fragte sich beklommen, welche neue Demütigung ihr jetzt drohte. Er ließ sie los und ergriff ein Handtuch, um sich abzutrocknen.
    »Das Fläschchen ganz rechts … «
    Sie seufzte tief auf, als müsste sie sich mit einem unvernünftigen Kind abgeben, holte die kleine Flasche und kehrte zu ihm zurück. Sie wusste, dass er sie lauernd beobachtete, und so zwang sie sich, eine gelangweilte Miene aufzusetzen.
    »Diese besondere Essenz brachten mir einige meiner Barbarenbrüder von einer Reise ins südliche Europa mit«, erläuterte Olaf. »Sie duftet sehr angenehm und wirkt entspannend, wenn sie von zarten Fingern in die Muskeln gerieben wird. Ich fühle mich ein wenig verkrampft, denn es ist nicht so einfach, die Nacht neben einer Frau zu verbringen, die einem nach dem Leben trachtet.«
    »Du hast wie ein Stein geschlafen!« zischte sie.
    »Tatsächlich? Trotzdem schmerzen meine Muskeln.« Er streckte sich bäuchlings auf dem Bett aus. »Würdest du jetzt anfangen?«
    Widerstrebend setzte sie sich zu ihm, öffnete die kleine Flasche und goß ein wenig Öl in ihre Hand, das sie auf seinem breiten Rücken und den kräftigen Schultern verteilte. Dabei wehrte sie sich entschlossen gegen den Wohlgeruch, der ihr viel zu aufreizend in die Nase stieg.
    Während sie das Öl einrieb, bewunderte sie unwillkürlich die glatte Bronzehaut, die harten Muskeln. Ein seltsames Schwindelgefühl erfasste sie, und sie zog rasch ihre Hand

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