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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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Sicherheit eine Folge der Beschneidung. Während ich den Gebärkanal mit Jod desinfizierte, erklärte ich Bisi, wo jene zerstoßenen Wurzeln des Halskrausenbaumes zu finden waren, die ich brauchte, um den Muttermund weiter zu öffnen. Bisi hatte sie mit Sheabutter zu vermischen. Mit dieser Mixtur bestrich ich den Muttermund und das umliegende Gewebe.
    „Tanisha“, sprach ich sie auf Haussa an, „nicht mehr pressen. Atme ruhig und flach.“
    Statt Wasser verabreichte Efe der Frau nun löffelweise einen Schuppenrindenbaumtee, um die Geburt zu erleichtern. Wir konnten jetzt nur noch warten und darauf hoffen, dass der gewählte Behandlungsweg der richtige war. Tanisha atmete gleichmäßiger und ruhiger, obwohl sie immer noch starke Wehen hatte. Efe streichelte sanft ihre Hand.
    Mama Bisi murmelte leise vor sich hin. Ich konnte sie kaum verstehen. Sie sprach Yoruba, die Sprache ihres Volkes. Es war ein Gebet an die Schutzgöttin Oshun, die Frauen bei Geburten beistehen soll.
    Irgendwann begann Tanisha ganz leise zu weinen. „Jetzt wird es gleich so weit sein“, sagte Mama Bisi.
    Tatsächlich - der Muttermund war weit geöffnet. Gemeinsam halfen wir Tanisha, eine Hockposition zu finden, in der sie
    gebären konnte. Nun ging alles unglaublich schnell. Das winzige Kind fand den Weg ins Leben, seinem Zustand nach offensichtlich viel zu früh. Es gab keinen Ton von sich und bewegte sich auch nicht. Haut und Mund hatten einen leicht bläulichen Schimmer. Mama Bisi zögerte keine Sekunde, nahm das hilflose Menschlein hoch und saugte mit dem Mund seinen Schleim ab, um ihm zum Atmen zu verhelfen. Danach durchtrennte sie die Nabelschnur und stimulierte den Kreislauf, indem sie es in heißem Kräuterwasser badete und mit Öl massierte. Anschließend wickelte sie es in die vorbereiteten weißen Baumwolltücher.
    „Ein Mädchen“, sagte Mama Bisi. Und ich wusste, wenn jemand es schaffte, der Kleinen den ersten Lebensschrei zu entlocken, dann sie.
    Ich musste mich nun um die entkräftete Tanisha kümmern, um die Plazenta zu holen. Da die Nachgeburt sich sehr viel Zeit ließ, führte ich einen Wurzelextrakt des so genannten Wurmbaumes in die Vagina ein, eines mächtigen Baumes, dessen Borke seit alters her in meinem Land als altes Hausmittel bei Wehenschwäche bekannt ist.
    Inzwischen war es Mama Bisis Fürsorge zu verdanken, dass unsere Neugeborene die ersten, wenn auch noch sehr schwachen Töne von sich gab.

    Wir bedeckten Tanishas Leib mit Tüchern, die mit dem heißen wehenfördernden Saft ausgekochter Sheabutterbaumrinde getränkt waren, und massierten ihr sanft den Bauch, um den Uterus zu weiteren Kontraktionen anzuregen, bis wir endlich die Nachgeburt in den Händen hielten.
    „Gebt Tanisha viel zu trinken“, mahnte Mama Bisi. „Unsere Kleine hier braucht bald dringend die erste Muttermilch.“ Sie lächelte. „Sobald sie weiß, wie sie bei ihrer Mama saugen kann.“
    Während ich nun ein Gebräu aus Sheabutterbaumrinde, Hibiskus und einem Wasserextrakt aus frischen, jungen und daher besonders wirkungsvollen Erdnüssen im Heilraum auf-kochte, warf ich einen Blick auf das hilflose Geschöpf in den Armen meiner Ziehmama, die mich einst genauso gehalten hatte. Tanishas Neugeborenes wimmerte leise. Es war wichtig, dass das Kind bald an der Mutterbrust trank.
    Tanisha ließ sich tapfer die bittere Medizin einflößen, was bestimmt kein Zuckerschlecken war. Die Geburt hatte ihr alle Kraft geraubt. Sie lag völlig apathisch da, bis Mama Bisi ihr die Kleine anlegte, die endlich zaghaft zu saugen begann. Zärtlich blickte Tanisha auf ihre Tochter, war jedoch zu schwach, um sie selbst halten zu können. Bisi, Efe und ich tauschten stumme Blicke. Die Geburt war gut verlaufen. Nun brauchten beide dringend Ruhe, mussten raus aus diesem Raum, in dem es viel zu geschäftig zuging.
    Gemeinsam begannen wir, Tanisha in saubere Tücher zu wickeln. In die Heilstation durfte sie auf keinen Fall gebracht werden, da dort die Gefahr einer Ansteckung viel zu groß war. Es gab keine andere Möglichkeit, als im Haus Platz zu schaffen.
    Draußen hatte sich die Versammlung meiner Gefährtinnen weitgehend aufgelöst. Mama Ada hatte neben dem nervösen Said Musa ausgeharrt. Als ich ihm die frohe Botschaft überbrachte, ergriff er meine Hände. Noch ehe ich verstand, was er vorhatte, küsste er sie.
    „Das sollen Sie nicht tun“, wehrte ich ab. „Wir haben unternommen, was jede Hebamme getan hätte, die dazu in der Lage ist.“
    „Ich werde

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