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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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er sich „verantwortlich“ fühlte? Und nicht, weil er ihr wirklich helfen wollte? Was bedeutete das für den schutzlosen Menschen, dem wir auf diese Welt geholfen hatten?
    Ich reichte die Kleine an Mama Bisi zurück. „Efe soll bei Mutter und Kind bleiben“, flüsterte ich ihr so zu, dass es sonst niemand hören konnte. „Ich muss im Haus einen Platz für die beiden finden. Bereitest du alles vor? Die Sonne lässt uns nicht mehr viel Zeit.“
    Meine Lieblingsmama stutzte kurz, bevor sie verstehend nickte. „Welchen Ort willst du nehmen?“, fragte sie.
    „Den Baobab hinter den Bougainvilleabüschen“, sagte ich.
    „Lisa ist nicht ihre Ahnin“, korrigierte mich Bisi sanft.
    „Unser Haus steht unter ihrem Schutz. Wer hier geboren wurde, den wird Mutter nicht zurückweisen“, meinte ich.
    „Wir wissen zu wenig über Tanisha“, wendete Mama Bisi ein. „Sie stammt nicht von hier. Wenn wir tun, was du beabsichtigst, knüpfen wir ein enges Band zwischen dieser Frau, ihrem Kind und uns.“
    „Die beiden brauchen jeden Beistand, den sie bekommen können“, sagte ich.
    „Aber dir ist doch klar, dass Tanisha Muslimin ist?“, fragte Bisi eindringlich.
    „Vielleicht ist Allah kein anderer als unser aller Gott? Und nur der Weg der Gläubigen zu ihm ein anderer? Warum sollte er also etwas dagegen haben, wenn wir für Tanishas Baby um seinen Beistand bitten?“
    Mama Bisi nickte und zog sich mit dem Kind zunächst ins Heilhaus zurück.
    Fatimas Hand streckte sich mir schüchtern entgegen. Sie hielt ein Blatt Papier.
    „Das hat sie für dich gemalt“, erklärte Magdalena, „vorhin, nach dem Unterricht.“
    Musas Tochter hatte die Schule und das angrenzende Heilhaus gezeichnet. Davor standen zwei Frauen, in der Mitte zwischen ihnen ein Kind. Es war ein für ein Mädchen ihres Alters erstaunliches Bild, sogar mit Perspektive und Tiefe. Nur die drei Personen darin waren übergroß dargestellt, vielleicht, weil die junge Künstlerin die Bedeutung dieser Figuren hervorheben wollte.
    „Das ist sehr schön“, lobte ich. „Wer ist das denn?“
    Fatima tippte auf die Personen. „Du, Lehrerin Magdalena und das Baby. Ihr beide passt auf das Baby auf.“
    „Das werden wir auch, Fatima“, antwortete ich.
    „Aber das Baby hat auch eine Mama, die es sehr lieb hat.“ Magdalena sprach wie eine Lehrerin. „Dazu dich und deinen Papa und deine Mama. Ihr seid doch seine Familie.“
    „Wir müssen nach Hause, Fatima, komm jetzt“, sagte Herr Musa und nahm seine Tochter bei der Hand.

Das Ritual
    „Du möchtest, dass wirklich beide bei mir im Zimmer schlafen? Für wie viele Tage soll das denn sein?“, fragte Magdalena.
    Ein bisschen unangenehm war mir dieses Gespräch schon. Schließlich wollte ich nicht, dass meine Schwester, so kurz nach ihrer Ankunft, das Gefühl bekam, wir hätten keinen Platz für sie. „Ich rechne mit einer Woche“, räumte ich ein. „Wenn alles gut geht, auch weniger. Möglicherweise nur ein, zwei Tage.
    Je nachdem, wie Tanisha sich erholt, ob ihr Baby kräftiger wird oder wann Musa sie abholen will.“
    Meine Schwester wirkte ratlos. „Ich hatte schon lange nichts mehr mit Babys zu tun. Meine Arbeit hat bislang begonnen, wenn die Kinder elf, zwölf Jahre alt waren. Das ist ein kleiner Unterschied.“ Magdalena hatte in Bayern an einem Gymnasium Mathematik und Physik unterrichtet.
    „Im Heilhaus kann sie nicht bleiben und in den Zimmern der anderen ist kein Platz“, fasste ich noch mal zusammen. „Deswegen meine Bitte.“
    Magdalena verdrehte die Augen. „Auf was habe ich mich da bloß eingelassen!“, stöhnte sie.
    „Ich weiß keinen anderen Rat“, verteidigte ich mich. Ich mutete ihr also doch zu viel zu. Sie hatte die letzten Jahre ein sehr ruhiges Leben geführt. Vielleicht zu ruhig, dachte ich, sie war gerade mal 43. In diesem Alter hatte meine Mutter mich noch bekommen und ein komplett neues Leben begonnen.
    Erleichtert vernahm ich Magdalenas „Okay“. Ich berichtete Mama Ada von meinem Vorhaben und bat sie, dafür zu sorgen, dass Tanisha und das Baby in die so genannte Bibliothek gebracht wurden.
    „Choga“, mahnte Mama Ada, „das müssen wir doch alle gemeinsam beschließen. Wir können nicht einfach jemanden in unser Haus aufnehmen.
    Dafür gibt es die Station.“
    „Ich weiß“, sagte ich und blickte zum Stand der Sonne. Die Zeit drängte. „Lass uns später darüber reden“, bat ich Mama Ada.
    Ich führte einige meiner Heilerwerkzeuge mit mir - eine größere Hacke

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