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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Schluchzern schlief sie ein.
    Unterdessen
aß Alex in demselben kalten, königlichen Saal zu Abend wie in den letzten zwei
Wochen. Kurz nach seiner Ankunft hatte er seinen Sekretär mit der Anweisung,
mit warmer Kleidung wiederzukommen, zurück nach London geschickt. Alex saß
allein an einem Ende des riesigen Tisches. Der Speisesaal des Schlosses war
monströs, dafür ausgerichtet, zahlreiche bewaffnete Männer und bellende Hunde
zu beherbergen. Die zehn Lakaien, die an der Wand standen, sahen einfach
lächerlich aus. Früher, dachte Alex, hatte es wahrscheinlich dreißig oder
vierzig Diener gegeben, die um mehrere Tische herumeilten. Und es war
bitterkalt, Sommer hin oder her. Alex sah sich voller Abneigung um. Was machte
er hier, in dieser zugigen Festung? Sein altes Kindermädchen hätte gesagt, dass
es auf dem Rücken des Nordwindes lag, weil es so frostig war.
    Noch
während des Essens schob er den Teller beiseite. Zur Hölle, er hatte eine Frau,
oder nicht? Warum sollte er nicht mit ihr reden? Er war es leid, allein zu
essen. Er ging nach oben, vorbei an seinem überraschten Butler McDougal, der
gerade den Fisch hereinbringen ließ. In seinem Zimmer hielt Alex inne. Sollte
er an die angrenzende Tür klopfen? Klopfte man an der Tür der eigenen Frau?
Nachdem er Maria mit einem Lakaien im Bett vorgefunden hatte, hatte er immer an
ihre Tür geklopft. Als Alex daran dachte, stieß er die Tür des angrenzenden
Zimmers heftig auf. Doch dahinter lag die gleiche leicht staubige, leere
Herrlichkeit, die ihn in den letzten Wochen verhöhnt hatte. Die Bettvorhänge
waren mottenzerfressen. Er hatte vorgehabt, es für Charlotte säubern zu lassen,
es dann aber vergessen. Alex zog schnell die Tür zu seinem Schlafzimmer wieder
zu, als er merkte, dass die Wärme seines Kaminfeuers in das feuchte, kalte
Zimmer nebenan zog. Wo zur Hölle war seine Frau?
    Er
öffnete die Tür und brüllte den Korridor hinunter: »McDougal!«
    Die
Stille unterstrich das leichte Heulen des Windes im Flur. Er rief noch einmal:
»McDougal!«
    Danach
hörte er ein Keuchen, das die Treppen hinaufkam.
    »Ja,
Mylord«, schnaufte der korpulente Butler.
    »Wo ist
die Gräfin?« Seine zusammengekniffenen Augen verbaten McDougal jeglichen
Kommentar.
    In
McDougals Gesicht regte sich kein Muskel. »Sie ist im Nordschlafzimmer, Mylord,
da sie sich mehr Licht wünschte.« Er verbeugte sich und entfernte sich eilig.
McDougal hatte die ungekürzte Fassung der Ereignisse in Bournemouth von dem
Mädchen der Gräfin, Marie, selbst gehört, und er wollte nicht Zeuge eines
Wutanfalls des neuen Grafen werden. Foakes hatte einen ganz vernünftigen
Eindruck gemacht, in Anbetracht der Tatsache, dass er Engländer war, als er vor
vier Jahren hier zu Besuch gewesen war -ja, sie waren sogar angenehm
überrascht gewesen, - aber das war, bevor er geerbt hatte. Und Graf zu
werden konnte einen verheerend schlechten Einfluss auf den Charakter eines
Menschen haben, das wusste McDougal.
    Alex
wandte sich dem Flur zu seiner Linken zu und fragte sich, wo zum Teufel das
Nordschlafzimmer war. Mehr Licht, ha! In einem Schlafzimmer mit diesem Namen?
Er vermutete, dass er Richtung Norden blickte, also folgte er den Flur bis zum
Ende und packte die erste Türklinke, die er erblickte. Eine Wärmewelle kam ihm
entgegen, als er die Tür öffnete. Er ging hinein, schloss die schwere Holztür
hinter sich und lehnte sich gegen sie. Der Raum schien leer zu sein. Er stand
in einem kleinen Schlafzimmer, an das er sich von seinem letzten Besuch nicht
erinnerte. An zwei Seiten befanden sich Fenster, die mit dicken roten
Samtvorhängen verhängt waren. Er trat vor und warf einen Blick auf das Bett,
das Einzige, was er von der Tür aus nicht sehen konnte. Und da war seine Frau.
Sie lag zugedeckt unter den Decken und schlief tief und fest.
    Einen
oder zwei Augenblicke lang starrte Alex sie an. Charlottes Haar war gewachsen
und nicht mehr modisch kurz, weiche, dunkle Locken ergossen sich über ihren
Kragen und lagen zerzaust unter ihrer Hand. Soweit er sehen konnte, trug sie
heute nicht das Nachthemd einer Verführerin; eine weiße Rüsche umrahmte ihr
Gesicht. Verärgert, weil er über ihr Nachthemd nachdachte, ließ sich Alex auf
das Bett fallen und schüttelte Charlotte grob an der Schulter. Sie erwachte und
starrte ihn stumm an, ihre Augen schwarz und schattig in dem einzigen Licht,
das vom Kamin kam. Dann schnappte sie nach Luft und zog sich unwillkürlich
zurück.
    Alex
bewegte sich nicht, aber er

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