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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Charlotte
getötet. Es war seine Schuld. Im Gegensatz zu Patrick brauchte er keine
Erklärung dafür, was geschehen war. Er hatte seiner Frau so sehr Angst gemacht,
dass sie glaubte, er würde ihr das Kind aus den Händen reißen. Also hatte sie
aufgegeben. Alex' Herz zog sich in seiner Brust zusammen. Seit seinem elften
Lebensjahr, als seine Mutter bei der Geburt gestorben war, hatte er nie wieder
eine solche Pein empfunden. Seine Mutter würde ihn hassen, wenn sie wüsste, was
er seiner Frau angetan hatte.
    Etwas
brennend Heißes fiel auf sein Handgelenk. Alex erkannte, dass es seine eigenen
Tränen waren. Er hatte nicht geweint, seit seine Mutter ... Er durfte sie nicht
verlieren. Er durfte Charlotte nicht verlieren.
    »Charlotte!«
Seine Stimme brach verzweifelt aus seiner zugeschnürten Brust hervor.
»Charlotte, komm zurück.« Von der weißen Gestalt auf dem Bett kam keine
Antwort, nur ein schwaches Zucken, als ihr Körper von einer neuen Wehe
geschüttelt wurde.
    »Nein!«,
heulte Alex voller Schmerz. »Nein, Gott, nein!« Er beugte sich vor, legte seine
Lippen an Charlottes Ohr und hielt ihre Hände so fest er konnte.
    »Ich
liebe dich, Charlotte, ich liebe dich. 0 Gott, bitte hör mich. Bitte, bitte,
geh nicht, geh nicht, ohne mich zu hören. Ich habe in Italien herausgefunden,
wie sehr ich dich liebe. Ich hatte Angst ... Ich hatte Angst, dass du mich
nicht liebst oder dass du wie Maria bist. 0 Gott, Charlotte, bitte wach auf!«
    Aber es
kam keine Reaktion. Tränen liefen ihm über die Wangen, er beugte sich vor und
drückte sein Gesicht an Charlottes warme Wange. Die zarte Wärme hielt ihn
aufrecht, stärkte ihn. Sie war noch nicht tot!
    Er
holte tief Luft. Hol sie zurück, hatte Patrick gesagt. Hol sie zurück und hilf
ihr pressen. Er legte seine Hände auf ihren dicken Bauch und fühlte, wie ein
schwacher Lebensfunke Feuer durch seine Adern schickte. Ihrem Kind ging es gut
und es kämpfte um sein Leben.
    Alex
beugte sich wieder vor und legte seine Hände auf Charlottes Wangen. Seine
Stimme war dieses Mal leise und eindringlich. »Charlotte, du musst aufwachen.
Du musst zurückkommen. Das Kind wird sterben, wenn du nicht zurückkommst,
Charlotte. Unser Kind wird sterben.« Er hielt inne und blickte auf sie herab.
Hatten ihre Lider gezuckt? Alex legte seinen Mund so nahe an ihr Gesicht, dass
sein Atem ihre Haut erwärmte. Er küsste sie, hauchte Wärme in sie und füllte
sie mit seiner Kraft. »Charlotte«, sagte er noch einmal. »Du musst aufwachen,
oder unser Kind wir& sterben. Lass unser Kind nicht sterben, Charlotte!«
    Charlotte
hörte ihn, als käme seine Stimme von weit her, wie in einem Traum. Es war Alex,
das wusste sie. Und er schrie sie nicht an; er flehte sie an, bettelte beinahe.
Und dann verstand sie, was er sagte, und mit letzter Kraft öffnete sie die
Augen. Beinahe sofort wurde sie von einer Wehe ergriffen und stöhnte auf-,
sie schloss die Augen und wünschte sich, wieder in die süße, gesegnete
Dunkelheit ohne Schmerzen zu versinken. Ihre langen Wimpern sanken auf ihre
weißen Wangen herab.
    Aber
Alex' Stimme ließ sie nicht gehen. »Nicht, Charlotte, nicht! Unser Kind wird
sterben.« Seine Stimme war rau vor Qual, aber sie war zugleich stark und
befehlend. Charlotte öffnete die Augen wieder.
    »0
Gott, Charlotte«, sagte Alex. Er barg ihr Gesicht in seinen Händen. »Ich liebe
dich, weißt du das?«
    Und als
sie mit schmerzerfüllten Augen zu ihm aufblickte, sah sie Schmerz und
Zärtlichkeit und unerträgliche Schuld in seinen. Augen, und sie nickte. Sie
lächelte ein wenig und drehte ihr Gesicht in seine Hände, glitt in das warme
Nest zurück, aus dem er sie gezogen hatte.
    Alex
zog sie brutal in eine halb sitzende Stellung. Charlotte stöhnte, aber sie sah
ihn wieder an.
    »Unser
Kind«, sagte er, »unser Kind, Charlotte!«
    Langsam
kam alles zurück zu ihr. Ihr Kind, wo war ihr Kind? Wie aufs Stichwort kroch
eine weitere markerschütternde Wehe ihre Eingeweide hoch. Sie öffnete den Mund,
um zu schreien, aber kein Laut kam heraus. Alex liebkoste vorsichtig ihre
Schultern. Der Schmerz ging vorüber und sie öffnete die Augen.
    Er sah
sie an, seine Augen blickten verstört und verzweifelt. Charlotte blinzelte. »Charlotte,
bei der nächsten Wehe pressen wir das Kind heraus, verstehst du?« Alex' Stimme
war so bestimmt, dass sie antwortete.
    »Ich
habe es versucht.« Ihre Stimme war nur ein Hauch.
    »Dieses
Mal pressen wir zusammen. Vorher warst du allein; jetzt werde ich mit

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