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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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nicht gewusst, was sie sagen sollte. Es war ihr deutlich
bewusst - und dieses Wissen bedeutete eine heftige Demütigung -,
dass sie diesen Mann genau hier, im hellen Licht des Hydeparks neben dem
Weidenteich, ohne jeglichen Widerstand geliebt hätte. Um die Wahrheit zu sagen,
sie würde ihn lieben, wo immer er es vorschlug. Sie schauderte leicht.
    Als er
sie auf die Füße zog, nahm Charlotte endlich all ihren Mut zusammen und sah ihm
in die Augen. Was sie dort sah, ließ ihr Herz schneller schlagen. Alex'
hochfliegende Augenbrauen schienen noch höher geflogen zu sein, aber er blickte
weder ironisch noch sarkastisch oder spöttisch. Stattdessen waren seine Augen
tiefschwarz. Er sah sie nicht an wie ein junges Mädchen, sondern wie einen
Trank, von dem er nie genug bekommen würde.
    Er
berührte sie nicht, er fuhr ihr nur mit dem Daumen über die Augenbrauen.
»Wissen Sie eigentlich, dass wir die gleichen Augenbrauen haben?«, fragte er.
»Glauben Sie, dass diese Ähnlichkeit schuld ist, dass ich bei unseren beiden
Begegnungen ganz verrückt war vor Verlangen nach Ihnen?«
    Charlotte
hielt den Impuls, ihn zu korrigieren, zurück. Sie waren sich dreimal begegnet -
aber wie sollte sie ihm das sagen? Wissen Sie noch, Sie haben mich vor drei
Jahren auf einem Ball im Garten verführt. Er nahm ihr Kinn in seine große Hand
und zwang sie, den Kopf zu heben.
    »Wir
werden heiraten«, sagte er leichthin und lächelte sie an. Er runzelte die
Stirn, als er die kleine Falte zwischen ihren Augenbrauen sah. »Sind Sie
verlobt? Schon verheiratet?«
    Sie
schüttelte den Kopf.
    »Dann«,
sagte er höchst zuversichtlich, »werden wir mit einer speziellen Erlaubnis in
einer Woche heiraten.«
    »Nein«,
entgegnete Charlotte.
    »Nein?«
    »Nein,
Mylord«, sagte sie, drehte sich um und ging zurück zu den wartenden Kutschen.
Ihr Körper war von seinen Küssen noch völlig durcheinander, aber sie konnte
endlich wieder klar denken. Alex behandelte Frauen wie austauschbare Münzen.
Wäre sie ihm nicht schon vor Jahren begegnet, er hätte sie heute mit seinen
süßen Küssen und seiner unglaublichen körperlichen Anziehungskraft berauscht.
Aber genau den Effekt hatte er vor drei Jahren bei ihr erzielt und diese
Begegnung trotzdem ruhig hinter sich gelassen und sie prompt vergessen. Dabei
hatte er sie entjungfert. Ganz offensichtlich war das, was für sie eine
umwerfend erotische Begegnung gewesen war, für ihn einfach eine ganz
alltägliche Angelegenheit. Und der einzige Grund, warum er sie jetzt bat, ihn
zu heiraten, war, ein ständiges Kindermädchen für seine Tochter zu finden. Es
würde ihr nicht im Traum einfallen, jemanden zu heiraten, um für sein Kind zu
sorgen, schon gar nicht wenn der Ehemann jedes Mal, wenn sie ihm den Rücken
zukehrte, ausging, um Frauen im Park zu verführen.
    Ihr
Blick war ausgesprochen kühl, als sie Alex ansah, der stumm neben ihr herging.
Wenn sein bloßer Anblick ihr nur nicht das Herz bis zum Halse schlagen ließe.
Sie sehnte sich danach, näher neben ihm zu sein, ihre Hand seinen Arm
hinaufgleiten zu lassen, ihn ...
    Was,
wenn sie ihn doch heiratete? Sie würden das Bett miteinander teilen. Unbewusst
seufzte sie laut auf Aber nein. Sie wappnete sich gegen dieses Gefühl. Ihr
Vater respektierte und liebte ihre Mutter, dieses Beispiel musste sie sich vor
Augen halten. Dieser Graf war ein seltsamer Mann, schroff, manchmal unhöflich.
Es wäre schwer mit ihm zu leben. Sie wollte jemanden, der sie liebte, auch wenn
er sie nicht mit diesem brennenden, körperlichen Verlangen erfüllte. Verlangen
war keine Basis für eine Ehe.
    Stumm
gingen sie zurück zu den Kutschen. Der Rest der Gruppe hatte sich bereits dort
versammelt. Pippa schien vollkommen glücklich (und jetzt auch sauber) zu sein,
einer von Alex' Bediensteten spielte mit ihr unter einem Baum. Daphne hingegen
war offensichtlich verärgert. Sie klopfte mit ihrem elegant beschuhten Fuß
unter ihrem luftigen Kleid auf den Boden. Der Graf von Sheffield und Downes
nahm seine Pflichten als Gastgeber sehr leicht, was ihrem französischen Sinn
für Anstand nicht behagte. Und Lady Charlotte, stellte sie entrüstet fest, sah
noch aufgelöster aus als vor einer Stunde. Englische Aristokraten! Sie würde
sie nie verstehen! Niemand würde sie je so aufgelöst sehen wie diese Tochter
eines Herzogs.
    Alex
hingegen, der Charlotte ebenfalls beobachtete, glaubte noch nie eine so schöne
Frau gesehen zu haben. Ihre Lippen waren dunkelrot und ihre kurzen Locken von
seine

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