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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Sie spürte seine festen Muskeln unter ihrer Wange. Irgendwie
war das seltsam tröstlich. Und seine großen Hände waren überraschend zärtlich
... Sie schloss die Augen.
    Es
klopfte und Alex setzte Charlotte schnell auf und lächelte bei ihrem
geschwächten Anblick. Campion brachte ein hohes Glas auf einem Silbertablett
herein.
    »Hier,
trinken Sie das.«
    Sie
beäugte es misstrauisch. Es sah ekelhaft aus - gelb und schaumig.
    »Ich
hasse Getränke mit Eiern.«
    »Trinken
Sie es trotzdem.«
    Sie
gehorchte. Es war nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Schlimmer, dachte
sie düster. Der Butler nahm das leere Glas und verbeugte sich, während er den
Raum verließ. Alex zog Charlotte zurück an seine Schulter. Charlotte schloss
wieder die Augen.
    »Es war
Alkohol in dem Getränk, nicht wahr?«, fragte sie nach einer Weile schläfrig.
»Ich mag keinen Alkohol ...« Sie verstummte und Alex wusste, dass sie
eingeschlafen war. Er rückte die Locken wieder an ihren Platz. Unwillkürlich
zuckte ein Lächeln um seine Mundwinkel. Wie viele Frauen schliefen ein, wenn
ein Graf kam, um ihnen einen Antrag zu machen? Er dachte an all die gierigen
Blicke, die er jedes Mal bei Almack auf sich zog. Patrick hatte ihn früher
immer damit aufgezogen, dass er nur zweimal mit einem Mädchen tanzen musste,
damit sie sofort ihr Hochzeitskleid bestellte.
    Das
hier würde Patrick gefallen. Er sah auf seine schlafende NichtVerlobte. Kein
Kindermädchen, keine Verlobte, dachte er sarkastisch. Charlottes Haar lockte
sich ungebärdig und wickelte sich um seine Hand. Er zog an einer weichen Locke
und ließ sie wieder in die Form eines Korkenziehers zurückspringen. So wie sie
lag, konnte er ihr Profil sehen. Lange, gebogene Wimpern lagen auf ihrer
weißen, jetzt schon etwas rosigeren Wange, stellte er befriedigt fest. In
Keatings Kopfschmerzmedizin war genug Alkohol, um einen Stier umzuwerfen. Sogar
wenn er sie im Schlaf ansah, regte sich Alex' Körper anerkennend.
    Das
reichte. Sie wollte ihn nicht heiraten. Warum nicht? Vielleicht hatte sie die
Geschichte von seiner ersten Ehe gehört. Das musste es sein, dachte er mit
Erleichterung. Sie glaubte sicher, er habe ihren Vater gekauft und wolle sie zu
einem unbezahlten Kindermädchen machen. Jetzt erinnerte er sich an seinen
ersten Antrag. Sie hatte nicht viel gesagt, einfach nur nein. Alex schüttelte
den Kopf. Sie mussten sich aussprechen, sobald sie aufwachte. Er lehnte den
Kopf zurück und schloss die Augen. Innerhalb von Sekunden war das einzige
Geräusch im Zimmer das Atmen zweier schlafender Adeliger.
    Vor der Tür tauschten
die beiden Lakaien Blicke und stellten Vermutungen an. Sie hatten seit längerem
nichts gehört – nicht das leiseste Wort. Was ging im Chinesischen Salon vor
sich? Cecil glaubte es zu wissen. Er grinste breit und dachte an Marie. Er
hatte versucht, sie dazu zu überreden, es in einem der öffentlichen Räume im
Haus zu tun. Sie waren bei Gott schon in jedem Wäscheschrank gewesen. Aber sie
hatte immer nein gesagt.
    »Diese
Räume sind öffentlich und gefährlich«, hatte sie immer wieder betont. »Man
würde uns ohne einen Schilling vor die Tür setzen, wenn wir etwas so
Ungeheuerliches täten!«
    Cecil
hatte alles genau geplant. Sonntagmorgens war die Familie in der Kirche, genau
wie die Dienstboten. Er musste einfach nur warten, bis er an der Reihe war, zu
Hause zu bleiben, oder mit einem der anderen Lakaien tauschen, und sie könnte
Kopfschmerzen vorschützen.
    »Nein«,
hatte sie immer wieder gesagt. Aber jetzt würde er ihr erzählen, dass ihre
eigene Herrin das Gleiche getan hatte. Cecil blieb ruhig auf seinem Posten und
wartete mit freudig leuchtenden Augen darauf, dass jemand aus dem Chinesischen
Salon auftauchte.

Kapitel 12
    Zwanzig Minuten
später öffnete Charlotte die Augen. Ihre Kopfschmerzen waren verschwunden und
eine angenehme Wärme erfüllte sie. Sogar ihre Gereiztheit war weg. Ich bin
betrunken, dachte sie, und alles drehte sich leicht, als sie sich aufsetzte.
Alex schlief tief und fest. Wenigstens schlief er nicht mit offenem Mund. In
diesem Moment öffnete er die Augen und sah sie wortlos an. Ein leichtes Lächeln
erhellte ihr Gesicht. Immer noch wortlos zog er sie an seine Seite.
    »Zusammen
einzuschlafen«, sagte Alex schließlich mit gespielt angewidertem Unterton. »Wie
zwei alte Männer auf einer Bank in der Sonne.«
    »Möchten
Sie Tee?« Charlotte lächelte. »Natürlich nur, um Sie wach zu halten.«
    Alex
hasste das Zeug.

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