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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schlimmeres Problem darstellen, als Kelly bisher geschätzt hatte.
    »Wir können die Flak unschädlich machen«, dachte Maxwell laut.
    »Du fängst doch nicht schon wieder mit B-22-Bombern an, oder?« fragte Greer.
    »Die Newport News geht in ein paar Wochen wieder in Gefechtsbereitschaft. John, haben Sie die jemals schießen sehen? «
    Kelly nickte. »Und ob. Sie hat uns zweimal Rückendeckung gegeben, als wir in Küstennähe operiert haben. Schon beeindruckend, was deren Geschosse alles ausrichten können. Sir, das Problem ist: Wie viele Dinge müssen klappen, damit die Mission ein Erfolg wird? Je komplizierter alles aufgebaut ist, desto leichter kann was schiefgehen, und eine Sache allein kann schon furchtbar kompliziert werden.« Kelly lehnte sich auf der Couch zurück und erinnerte sich selbst daran, daß das, was er eben gesagt hatte, nicht nur für die Admiräle ein Grund zum Nachdenken war.
    »Dutch, wir haben in fünf Minuten eine Sitzung«, sagte Podulski widerstrebend. Dieses Treffen war nicht erfolgreich gewesen, dachte er. Greer und Maxwell waren sich da nicht sicher. Sie hatten ein paar Dinge davon gelernt. Das war immerhin etwas wert.
    »Darf ich fragen, warum Sie diese Sache so unter Verschluß halten?« fragte Kelly.
    »Sie haben es schon erraten.« Maxwell sah zu dem ihm untergeordneten Flaggoffizier hinüber und nickte.
    »Die Song-Tay-Geschichte ist aufgeflogen«, sagte Greer. »Wir wissen nicht wie, aber wir haben später durch eine unserer Quellen herausgefunden, daß die anderen davon Wind bekommen hatten - zumindest geahnt haben -, daß etwas im Gange war. Sie hatten es später erwartet, und am Ende kamen wir an Ort und Stelle an, ganz kurz nachdem sie die Gefangenen evakuiert hatten, aber bevor sie noch ihren Hinterhalt legen konnten. Glück und Pech in einem. Sie hatten die Operation KINGPIN erst einen Monat später erwartet.«
    »Lieber Gott«, zischte Kelly. »Jemand hier hat sie absichtlich verraten?«
    »Willkommen in der Welt der Geheimdienstunternehmungen, Chief«, sagte Greer mit einem grimmigen Lächeln.
    »Aber warum bloß?«
    »Sollte ich den Herrn je treffen, werde ich ihn auf jeden Fall fragen.« Greer schaute die anderen an. »Da könnten wir gut einhaken. Sollen wir die Berichte von der Operation prüfen, ganz unauffällig?«
    »Wo sind sie?«
    »Auf dem Luftwaffenstützpunkt Eglin, wo die KINGPIN Leute vorbereitet wurden.«
    »Wen schicken wir?« fragte Podulski.
    Kelly spürte, wie sich alle Blicke ihm zuwandten. »Meine Herren, ich war nur ein Chief, vergessen Sie das nicht.«
    »Mr. Kelly, wo haben Sie Ihren Wagen geparkt?«
    »In der Stadt, Sir. Ich bin mit dem Bus hergekommen.«
    »Kommen Sie mit. Es gibt einen Pendelbus, mit dem Sie zurückfahren können.«
    Schweigend verließen sie das Gebäude. Greers Wagen, ein Mercury, war in einem für Besucher reservierten Platz beim Eingang am Fluß geparkt. Er bedeutete Kelly einzusteigen und steuerte auf den George Washington Parkway zu.
    »Dutch hat Ihre Akte wieder rausgekramt. Ich konnte sie lesen. Bin beeindruckt, mein Sohn.« Greer erwähnte nicht, daß Kelly bei seinen zahllosen Einstellungsprüfungen in drei unterschiedlich aufgebauten Intelligenztests im Durchschnitt auf einen IQ von 147 gekommen war. »Jeder einzelne Ihrer ehemaligen Kommandanten hat Sie in den höchsten Tönen gelobt.«
    »Ich habe für einige gute Leute gearbeitet, Sir.«
    »So sieht es aus, und drei von denen haben versucht, Sie in die Schule für Offiziersanwärter zu bekommen, aber das hat Dutch Sie schon gefragt. Ich möchte auch wissen, warum Sie das College-Stipendium nicht angenommen haben.«
    »Ich hatte die Schulen satt. Und das Stipendium war fürs Schwimmen, Admiral.«
    »Das ist in Indiana eine große Sache, soviel ich weiß, aber Ihre Noten waren so gut, daß Sie auch ein akademisches Stipendium hätten bekommen können. Sie waren auf einer ziemlich feinen Privatschule... «
    »Das war auch ein Stipendium.« Kelly zuckte die Achseln. »Aus meiner Familie ist noch nie einer auf dem College gewesen. Mein Vater hat während des Krieges mal kurz in der Marine gedient. Ich schätze, er hat sich dazu einfach verpflichtet gefühlt.« Daß es für seinen Vater eine schwere Enttäuschung gewesen war, hatte er nie jemandem erzählt.
    Greer ließ sich das durch den Kopf gehen. Es war immer noch keine ausreichende Antwort. »Das letzte Schiff, das ich kommandiert habe, war ein U-Boot, die Daniel Webster. Mein Chief an Bord, der für das Sonar

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