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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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was alle dachten.
    »Können wir ihm trauen?«
    »Er ist nicht derjenige, der KINGPIN verpfiffen hat, Cas. Darum kümmert sich Jim Angleton. Es war seine Idee, Ritter hinzuzuziehen. Leute, ich bin neu hier. Ritter kennt die Bürokratie hier besser als ich. Er ist ein Einsatzleiter, ich bin bloß ein Analytiker. Und er hat das Herz an rechten Fleck. Um ein Haar hätte er seinen Posten verloren, weil er jemanden gedeckt hat - er hatte einen Agenten im GRU arbeiten, und es war Zeit, ihn da rauszuholen. Die Entscheidungsfritzen weiter oben konnten sich nicht mit dem Zeitpunkt anfreunden, wo doch gerade die Abrüstungsverhandlungen liefen, und haben es ihm untersagt. Ritter hat den Burschen trotzdem rausgeholt. Es stellte sich heraus, daß sein Mann etwas hatte, was der Staat brauchte, und das hat Ritters Karriere gerettet.« Dem Martini-Mixer weiter oben ist es nicht so gut bekommen, fügte Greer nicht mehr hinzu, aber das war jemand, ohne den der CIA ganz gut zurechtkam.
    »Ein Draufgänger?« fragte Maxwell.
    »Er hat zu seinem Agenten gestanden. Das vergessen die Leute hier manchmal«, sagte Greer.
    Admiral Podulski sah einmal über den ganzen Tisch hinweg. »Klingt, als wäre er unser Mann.«
    »Weih ihn ein«, ordnete Maxwell an. »Aber schärfe ihm auch ein, wenn ich je rausfinde, daß ein Zivilist in diesem Gebäude unsere Chance vermasselt hat, diese Männer herauszubekommen, werde ich höchstpersönlich zum Pax River runterfahren, höchstpersönlich eine A-4 raussuchen und höchstpersönlich sein Haus mit Napalm ausräuchern.«
    »Das solltest du mich tun lassen, Dutch«, fügte Cas mit einem Lächeln hinzu. »Ich hab schon immer ein besseres Händchen gehabt beim Abwerfen. Außerdem habe ich sechshundert Stunden in fliegenden Kisten verbracht.«
    Greer fragte sich, wieviel davon als Witz gemeint war.
    »Was ist mit Kelly?« fragte Maxwell.
    »Sein CIA-Name ist jetzt ›Clark‹. Wenn wir ihn wollen, können wir ihn besser als Zivilisten verwenden. Er würde nie darüber hinwegkommen, daß er bloß ein Chief ist, aber ein Zivilist braucht sich um Ränge nicht zu kümmern.«
    »Mach es so«, sagte Maxwell. Wie praktisch, dachte er, dem CIA einen Marineangehörigen zu unterstellen, der Zivilkleidung trug, aber dennoch der Militärdisziplin untergeordnet war.
    »Aye, aye, Sir. Wo soll denn der Probelauf stattfinden?«
    »Marinebasis Quantico«, erwiderte Maxwell. »General Young ist ein Kumpel aus alten Tagen. Flieger. Er hat Verständnis.«
    »Marty und ich haben die Testpilotenschule gemeinsam absolviert«, erklärte Podulski. »Nach dem, was Kelly sagt, brauchen wir nicht so viele Soldaten. Ich habe schon immer gedacht daß KINGPIN überbesetzt war. Du weißt, wenn wir das durchführen, müssen wir Kelly seine Medaille verpassen.«
    »Eins nach dem anderen, Cas.« Maxwell wischte das beiseite und schaute zu Greer hin, als er aufstand. »Läßt du uns wissen, wenn Angleton irgendwas rausfindet?«
    »Verlaßt euch darauf«, versprach Greer. »Wenn sich da ein Bösewicht eingeschlichen hat, werden wir ihn am Wickel haben. Mit dem Kerl bin ich jetzt schon fertig.«
    Nachdem sie gegangen waren, setzte er eine Nachmittagssitzung mit Robert Ritter an. Das bedeutete, Kelly abzusagen, aber Ritter war jetzt wichtiger, und wenn die Mission auch eilig war, so eilig war sie nun auch wieder nicht.
    Flughäfen mit ihrer geschäftigen Anonymität und ihren Telefonen waren doch ganz nützliche Orte. Kelly machte seinen Anruf, während er darauf wartete, daß sein Gepäck - wie er hoffte - an der richtigen Stelle erschien.
    »Greer«, sagte die Stimme.
    »Clark«, erwiderte Kelly und mußte über sich selber lächeln. Er kam sich mit diesem Decknamen wie James Bond vor. »Ich bin am Flughafen, Sir. Möchten Sie noch, daß ich heute nachmittag vorbeikomme?«
    »Nein, ich bin beschäftigt.« Greer blätterte seinen Terminkalender durch. »Dienstag... drei Uhr dreißig. Sie können reinfahren. Geben Sie mir Ihre Automarke und Ihr Kennzeichen durch.«
    Kelly tat es, überrascht, daß er versetzt worden war. »Haben Sie meine Notizen erhalten, Sir?«
    »Ja, das haben Sie fein gemacht, Mr. Clark. Wir werden sie am Dienstag durchgehen. Wir sind sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit.«
    »Danke sehr, Sir«, sprach Kelly ins Telefon.
    »Also bis Dienstag.« Die Leitung war tot.
    »Und auch dafür vielen Dank«, sagte Kelly, nachdem er aufgehängt hatte. Zwanzig Minuten später hatte er sein Gepäck und war auf dem Weg zu seinem Wagen. Etwa eine

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