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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Verdammt. »In Ordnung, Sir.«
    »Ich hoffe, Sie sind in Form. Dutch meint, Sie trainieren viel«, sagte James Greer, jetzt schon freundlicher.
    »Ich glaube, ich brauche mich nicht zu verstecken, Sir.« »Waren Sie schon mal in Quantico?«
    »Nein, Admiral.«
    »Kommen Sie mit dem Boot. Es gibt dort einen Anlegesteg, und dort können wir uns dann in Ruhe unterhalten. Sonntag morgen, Punkt zehn. Wir erwarten Sie, Mr. Clark.« 
    »Aye, aye, Sir.« 
    Kelly hörte, wie der Hörer aufgelegt wurde. Sonntag morgen. Damit hatte er nicht gerechnet. Es war zu früh, und seine andere Mission wurde dadurch dringender denn je. Seit wann trat die Regierung so schnell in Aktion? Welche Gründe auch dahinterstanden, Kelly paßte es ganz und gar nicht.
    »Es gefällt mir nicht, aber so arbeiten wir nun mal«, sagte Grischanow.
    »Seid ihr tatsächlich so eng an den Bodenradar gekoppelt?« »Robin, es gibt sogar Überlegungen, die Raketen durch den Fliegerleitoffizier am Boden abfeuern zu lassen.« Die Mißbilligung in seiner Stimme war unverkennbar.
    »Aber dann bist du ja nichts anderes als ein Chauffeur«, entrüstete sich Zacharias. »Ihr müßt euren Piloten trauen.«
    Ich sollte diesen Mann wirklich mal einen Vortrag vor dem Generalstab halten lassen, dachte Grischanow mit Abscheu. Auf mich will ja keiner hören. Vielleicht hörten sie ja auf ihn. Seine Landsleute hatten großen Respekt für die Pläne und Praktiken der Amerikaner, obwohl sie darauf abzielten, gegen sie zu kämpfen und sie zu schlagen.
    »Dafür sind eine ganze Reihe von Faktoren verantwortlich. Du mußt wissen, die neuen Kampfverbände werden an der Grenze nach China stationiert... «
    »Was soll das heißen?«
    »Weißt du das gar nicht? Wir waren dieses Jahr schon dreimal mit den Chinesen in Kämpfe verwickelt. Einmal am Amur und zweimal weiter westlich.«
    »Ach, erzähl mir nichts!« Für einen Amerikaner war das unvorstellbar. »Ihr seid doch Verbündete.«
    Grischanow schnaubte. »Verbündete? Freunde? Nach außen hin, ja; vielleicht sieht es so aus, als wären alle Sozialisten gleich. Aber wir kämpfen gegen die Chinesen seit Hunderten von Jahren, mein Freund. Kennst du nicht die Geschichte? Wir haben Chiang Kai-shek lange Zeit gegen Mao unterstützt - als Ausbilder seiner Soldaten. Mao haßt uns. Dummerweise haben wir ihm Atomreaktoren hingestellt, und jetzt besitzen die Chinesen Atomwaffen. Und wessen Land bedrohen sie wohl damit, deins oder meins? Ihre TU-16-Bomber - ihr nennt sie Badger, nicht wahr? -, reichen die etwa bis nach Amerika?«
    Zacharias kannte die Antwort. »Nein, natürlich nicht.«
    »Gut, aber Moskau liegt durchaus in ihrer Reichweite, da kannst du Gift drauf nehmen. Sie tragen Atombomben mit einer halben Megatonne, und aus diesem Grund stationieren wir die Regimente mit MiG-25-Bombern entlang der chinesischen Grenze. Auf dieser Achse haben wir keine strategische Tiefe. Ganze Divisionen waren in die Kämpfe mit den gelben Teufeln verwickelt. Letzten Winter konnten wir gerade noch verhindern, daß sie sich eine Insel unter den Nagel reißen, die uns gehört. Sie haben ohne Vorwarnung zugeschlagen und ein Bataillon unserer Grenzwachen getötet und die Gefallenen verstümmelt. Warum haben sie das getan. Robin? Weil sie rote Haare hatten oder wegen ihrer Sommersprossen?« Grischanow stellte diese bittere Frage in Anlehnung an einen zornigen Artikel aus dem Roten Stern. In den Augen des Russen entwickelten sich die Dinge wirklich auf eine seltsame Weise. Er sprach zwar die Wahrheit, aber dennoch konnte er Zacharias schwerer von seinen Worten überzeugen als von der ganzen Anzahl kluger Lügen, die er ihm auch hätte auftischen können. »Wir sind keine Verbündeten. Wir haben sogar die Waffenlieferungen per Zug in dieses Land hier eingestellt - die Chinesen klauen die Waffen noch direkt aus den Eisenbahnwaggons!«
    »Und verwenden sie dann gegen euch?«
    »Gegen wen sonst? Gegen die Inder? Gegen Tibet? Robin, diese Leute sind anders als du und ich. Sie haben ein anderes Weltbild. Sie denken wie die Nazis, gegen die mein Vater gekämpft hat und halten sich für besser als die übrigen Menschen - wie heißt das noch?«
    »Herrenrasse?« schlug der Amerikaner vor.
    »Genau, das ist der Begriff. Daran glauben sie. Wir sind in ihren Augen Tiere, wenn auch nützliche, aber im Grunde verachten sie uns. Sie wollen haben, was uns gehört, wollen unser Öl, unser Holz und unser Land.«
    »Wieso hat man mir das nie erklärt?« fragte

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