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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Labor hätte rauskommen sollen!« »Und es wird schlimmer werden«, bemerkte Sam gedrückt.
    Sarah nickte. »O ja, als nächstes wird Kokain groß rauskommen. Sie braucht dich, John«, sagte Sarah nochmals und beugte sich dabei vor. Es schien, als hätte sie sich mit einer eigenen Gewitterwolke voller elektrischer Energie umgeben. »Du solltest verdammt noch mal für sie dasein, Junge. Sei für sie da! Irgend jemand hat sie beschissen behandelt, aber sie kämpft! In ihr steckt eine Persönlichkeit.«
    »Ja, Madam«, sagte Kelly ergeben. Er sah auf und lächelte, jetzt nicht mehr verwirrt. »Falls du Bedenken hattest, das habe ich schon vor einer Weile entschieden.«
    »Gut«, nickte Sarah kurz angebunden.
    »Was soll ich zuerst tun?«
    »Vor allem braucht sie Ruhe, gutes Essen und Zeit, um die Barbiturate aus ihrem Organismus zu spülen. Wir werden ihr Phenobarbiturate als Ersatz geben, für den Fall, daß sie Entzugserscheinungen bekommt - ich rechne eigentlich nicht damit. Ich habe sie untersucht, während ihr beide weg wart. Körperlich hat sie nicht so sehr mit der Sucht als vielmehr mit Erschöpfung und Unterernährung zu kämpfen. Sie müßte zehn Pfund mehr wiegen als zur Zeit. Sie dürfte den Entzug ziemlich gut überstehen, wenn wir ihr in anderer Weise beistehen.«
    »Damit bin wohl ich gemeint?« fragte Kelly.
    »Das ist ein wichtiger Teil des Ganzen.« Sie schaute zur offenen Schlafzimmertür hinüber und seufzte, während sie sich langsam entspannte. »Nun, bei ihrer gegenwärtigen Konstitution wird das Phenobarbiturat sie wahrscheinlich für den Rest der Nacht ruhigstellen. Morgen fangen wir an, sie zu füttern und in Form zu bringen. Doch einstweilen können wir uns selber ein bißchen aufpäppeln.«
    Das Tischgespräch kreiste bewußt um andere Themen, und Kelly merkte auf einmal, daß er einen längeren Vortrag über die Bodenbeschaffenheit der Chesapeake Bay hielt um dann alles zum besten zu geben, was er von guten Angelstellen wußte. Bald wurde beschlossen, daß seine Gäste noch bis zum Montagabend bleiben sollten. Das Essen zog sich hin, und es war fast zehn Uhr, als sie vom Tisch aufstanden. Kelly räumte ab, dann betrat er lautlos sein Schlafzimmer, wo er Pam leise atmen hörte.
    Der Büffeljäger, der nur gute vier Meter lang war und lächerliche 3065 Pfund wog - davon fast die Hälfte TreibStoff -, bewegte sich auf den Boden zu, während er auf die Ausgangsgeschwindigkeit von über vierhundert Knoten beschleunigte. Der Navigationscomputer zeichnete Flugzeit und -höhe nur beschränkt auf. Die Drohne war darauf programmiert, einer bestimmten Flugbahn und Höhe zu folgen. Es war alles peinlichst genau auf Systeme ausgerichtet, die, gemessen an späteren Maßstäben, geradezu jämmerlich primitiv waren. Dennoch sah Cody-193 recht schnittig aus. Das Profil mit der vorstehenden Nase und dem darunter angebrachten Lufteinsaugstutzen besaß auffallende Ähnlichkeit mit einem Blauhai - die Jungs in der Heimat malten oft noch eine Reihe angriffslustiger Zähne dazu. In diesem besonderen Fall sollte ein neuartiger Anstrich unten stumpf weiß und oben braun und grün gesprenkelt - die Drohne sowohl vom Boden wie aus der Luft schwer aufspürbar machen. Sie hatte auch eine »Tarnkappe« - ein Begriff, der noch nicht erfunden worden war. Die Tragflächen waren mit radarabsorbierendem Material beschichtet, und der Lufteinsaugstutzen war so abgeschirmt, daß er die von den wirbelnden Turbinenblättern reflektierten Radarstrahlen abschwächte.
    Cody-193 überquerte um 11 Uhr 41 Minuten und 38 Sekunden Ortszeit die Grenze zwischen Laos und Vietnam. Sie blieb im Sinkflug, bis sie sich in knapp zweihundert Meter Höhe parallel zum Boden ausrichtete und in nordöstlicher Richtung weiterflog, allerdings etwas langsamer wegen der dichteren Luft in dieser Bodennähe. Wegen ihrer geringen Flughöhe und Größe war die flinke Drohne sehr schwer zu treffen, ganz ausschließen konnte man diese Möglichkeit dennoch nicht. Tatsächlich wurde sie auch von vorgeschobenen Geschützstellungen des dichten und ausgeklügelten nordvietnamesischen Luftabwehrnetzes angepeilt. Die Drohnordvietnamesischen Luftabwehrnetzes angepeilt. Die Droh mm-Maschinengewehrbatterie zu, deren wachsame Mannschaft ihre Lafette rasch genug herumschwang, um zwanzig Schuß auf sie abzugeben, wovon drei das winzige Objekt nur um Zentimeter verfehlten. Cody-193 registrierte das nicht, änderte nicht den Kurs und wich dem

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