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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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gedankenverloren nach draußen. Sie rührte sich nicht, betrachtete ihn still. Sein Gesicht war ernst, er sah angespannt aus, und sofort musste sie wieder an die Pistole in der Kommode denken und ein mulmiges Gefühl bohrte sich durch ihren Bauch.
    »Ich frage ihn jetzt einfach, schließlich schlafe ich mit ihm, also habe ich auch ein Recht auf eine Erklärung«, dachte sie und richtete sich entschlossen auf.
    Im gleichen Moment drehte er sich zu ihr um, er hatte ihre Bewegung gehört, und lächelte sie liebevoll an.
    »Guten Morgen«, sagte er zärtlich und setzte sich zu ihr aufs Bett. »Ich hoffe, du hast gut geschlafen?«
    »Guten Morgen«, murmelte sie verlegen, »Ja, das habe ich.«
    Er beugte sich zu ihr und wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie wich zurück.
    »Jayden, ich muss dich etwas fragen, aber du musst mir versprechen, dass du nicht böse bist und es nicht falsch verstehst«, begann sie zögernd.
    Irritiert schaute er sie an. »Was ist los, habe ich irgendetwas falsch gemacht?«
    Cassy holte tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen und schaute ihm forschend in die Augen.
    »Warum hast du eine Waffe in der Kommode?«

Kapitel 16
    J ayden starrte sie an, für einen Moment hatte Cassy Angst, er würde wütend werden, doch sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    »Wieso weißt du davon?«, fragte er statt einer Antwort, seine Stimme klang völlig ruhig.
    »Ich habe aus Versehen die falsche Schublade aufgemacht«, gab sie zaghaft zu, um gleich energisch hinzuzufügen: »Ich habe nicht herumgeschnüffelt, falls du das denken solltest.«
    Er stand vom Bett auf, stellte sich wieder ans Fenster, wandte ihr den Rücken zu.
    »Vor einer Weile wurde ich überfallen, deswegen habe ich mir die Pistole zugelegt. Sie ist völlig legal, ich kann dir den Waffenschein zeigen, wenn du möchtest.«
    Cassy atmete auf. Natürlich, wie hatte sie nur so dumm sein können, viele Leute besaßen eine Waffe, um sich selbst zu schützen.
    Langsam drehte er sich wieder zu ihr um, fixierte sie mit einem durchdringenden Blick.
    »Du hast doch nicht etwa gedacht, ich könnte die Frau erschossen haben?«
    »Nein, nein – natürlich nicht.«
    Vehement schüttelte sie den Kopf, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde.
    Kurz zuckte ein amüsiertes Lächeln um seine Mundwinkel, dann wurde er wieder ernst und setzte sich zu ihr aufs Bett, nahm ihre Hände.
    »Cassy, ich weiß, dass es mit mir nicht einfach ist, aber wenn du wirklich etwas für mich empfindest, dann vertrau mir bitte.«
    Sie verbrachten noch einen entspannten Sonntag, fuhren nach dem Frühstück nach Millsend und bummelten dort eine Weile herum. In einer kleinen Pizzeria aßen sie zu Mittag und am frühen Abend waren sie wieder zurück in Baywood, wo sie von Lauras Eltern freudig begrüßt wurden.
    »Schön, dass ihr wieder da seid, und ihr seht so aus, als hätte euch das Wochenende gutgetan«, sagte Lauras Mutter und drückte erst Laura, dann Cassy liebevoll an sich.
    »Und wie war es hier, alles in Ordnung?«, fragte Cassy besorgt.
    Harry Ashford lächelte. »Ja, alles bestens. Bis jetzt stand noch keine Silbe in den Zeitungen, und ihr habt sogar zwei Gäste«, erklärte er gutgelaunt.
    Laura fiel ihm um den Hals. »Danke Dad, dass ihr euch um alles gekümmert habt.«
    »Das ist doch selbstverständlich, du weißt doch, dass wir immer für dich da sind, und für dich«, er wandte sich zu Cassy, »natürlich auch.«
    »Wie sieht es aus, soll ich uns noch was Schönes kochen?«, schlug Laura vor, doch ihre Mutter wehrte ab.
    »Das ist lieb von dir, aber wir sollten uns auf den Weg machen, wir haben ja ein gutes Stück zu fahren.«
    »Och Mom, jetzt haben wir gar nicht viel voneinander gehabt.«
    »Das ist nicht so schlimm, Hauptsache ihr habt eure Auszeit ein wenig genießen können, und habt euch ein bisschen abgelenkt«, lächelte Olivia.
    »Wartet bitte noch einen Moment«, sagte Owen, »Ich habe noch etwas zu erledigen, und es wäre schön, wenn ihr noch so lange bleibt.«
    Er griff in seine Hosentasche und nestelte umständlich ein kleines, mit Samt überzogenes Kästchen heraus. Dann wandte er sich an Laura und nahm ihre Hand.
    »Schatz, ich weiß, es kommt vielleicht etwas überraschend, und eigentlich wollte ich das etwas romantischer gestalten. Aber ich dachte, jetzt wo deine Eltern da sind, ist das eine gute Gelegenheit, also werde ich sie nutzen.« Er machte eine kleine Pause und fuhr fort: »Laura, du bist das Beste, was mir je in meinem Leben

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