01 - Im Netz der Luegen
ausmachte.
Nach ein paar Tagen hatte er das Loch für den Pool tatsächlich bereits so weit ausgehoben, dass man mit der Betonfüllung weiter machen konnte, und es sah wirklich so aus, als würde alles klappen wie geplant.
An einem Abend, kurz bevor Cassy und Laura Feierabend machen und ins Wohnhaus hinüber gehen wollten, betrat noch ein später Gast das Hotel.
»Erledigst du das?«, fragte Laura, »Ich fange schon mal an, das Essen vorzubereiten.«
Cassy nickte und wandte sich lächelnd dem Mann zu.
»Guten Abend, kann ich bei Ihnen noch ein Zimmer bekommen?«, fragte er höflich. »Ich bin für eine Woche hier auf einer Tagung und habe dummerweise vergessen, mir vorher etwas zu reservieren.«
»Natürlich«, bestätigte Cassy lächelnd, nahm einen Schlüssel vom Brett und schob ihm das Gästebuch hin. »Wenn Sie sich bitte hier eintragen würden.«
Geduldig schaute sie ihm zu, wie er Namen und Adresse in die dafür vorgesehen Felder eintrug, und händigte ihm dann den Schlüssel aus.
»Die Treppe hinauf, dann links, das zweite Zimmer auf der rechten Seite«, erklärte sie ihm freundlich.
Er bedankte sich und stieg die Treppe hinauf, Cassy klappte zufrieden das Buch zu und verstaute es wieder unter dem Tresen, danach machte sie sich auf den Weg hinüber ins Wohnhaus.
Nach dem Abendessen saßen sie noch eine Weile zu viert im Wohnzimmer und sahen fern, irgendwann gegen zehn Uhr gingen sie schlafen.
Wie die Abende zuvor schob Jayden Cassy in sein Zimmer, und wie die Abende zuvor lagen sie nebeneinander im Bett und er hielt sie einfach nur beschützend und sanft im Arm.
»Danke, dass du dir so viel Mühe gibst«, sagte Cassy liebevoll, »Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, eigentlich bezahlen wir dir viel zu wenig für diese Schufterei.«
»Mach dir keine Gedanken, ich mache das gerne«, erklärte er, »Ich bin froh, wenn ich euch helfen kann, und schließlich habe ich ja auch meinen Nutzen davon.«
Mit einem kleinen Lächeln schaltete er das Licht aus.
Trotz Jaydens Nähe hatte Cassy unruhig geschlafen, sie hatte irgendetwas Merkwürdiges geträumt, an das sie sich jetzt nach dem Aufwachen aber nicht mehr erinnern konnte. Sie stand auf und schaute kurz aus dem Fenster. Die Sonne schien, doch dicke Regenwolken schoben sich langsam immer näher.
»Na toll, dann müssen wir nachher im strömenden Regen zum Großmarkt fahren«, dachte sie trübsinnig.
Sie wandte sich um und griff nach ihrer Kleidung, ihr Blick fiel auf Jayden, der noch zufrieden lächelnd und entspannt im Bett lag und schlief.
Zärtlich drückte sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und ging ins Bad.
Wenig später war sie angezogen und bereitete das Frühstück zu.
Laura und Owen erschienen auch kurz darauf, und sie setzten sich an den Tisch und frühstückten.
Nach einer Weile stand Owen auf und seufzte. »Na dann, ich muss los.«
Liebevoll verabschiedete er sich von Laura und machte sich auf den Weg zur Arbeit.
Gerade als er zur Tür draußen war, kam Jayden nach unten.
»Guten Morgen«, wünschte er und setzte sich zu ihnen.
Cassy goss ihm eine Tasse Kaffee ein, und schob ihm den Korb mit den Brötchen hin.
»Was habt ihr für heute geplant?«, fragte er und nahm genüsslich einen Schluck Kaffee.
»Wir wollten eigentlich gleich zum Einkaufen fahren, aber ich denke das verschieben wir noch einen Moment«, erklärte Cassy, »Es sieht so aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen.«
Jayden warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. »Ja, und mir gefällt das gar nicht. Ich habe für heute bereits die Leute bestellt, die den Beton für den Pool einfüllen wollten, und ich weiß nicht, ob das klappt, wenn der Boden nass ist.«
»Wenn nicht, ruhst du dich heute eben ein bisschen aus, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut«, sagte Laura und stand auf. »Cassy, ich gehe grade drüben noch mal die Vorräte durch und schreibe auf, was wir brauchen, kommst du dann nach?«
Cassy nickte, und Laura verschwand.
Für eine Weile saß Cassy noch mit Jayden am Tisch und trank in Ruhe ihren Kaffee aus. Unterdessen hatte draußen bereits starker Regen eingesetzt. Cassy stand auf, schaute einen Moment aus dem Fenster und trat hinter Jayden, legte zärtlich die Arme um ihn.
»Ehrlich gesagt würde ich bei dem Wetter lieber mit dir kuscheln, als einkaufen zu fahren. Aber es hilft alles nichts, ich gehe jetzt erst mal rüber, Laura wartet auf mich.« Sie gab ihm noch einen liebevollen Kuss. »Bis später.«
»Bis dann«,
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