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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Foto hin, das von der Spurensicherung aufgenommen worden war. Es zeigte die Großaufnahme eines männlichen Gesichts mit einer Schusswunde auf der Stirn, die Augen waren geschlossen, Spuren von Erde waren zu erkennen. Voller Qual schloss sie die Augen.
    »Kennen Sie den Mann?«
    »Ja, das war ein Gast von uns, er ist gestern Abend erst angekommen«, sagte sie tonlos.
    Mitfühlend schaute der Beamte sie an, dann legte er seine Unterlagen beiseite und erlaubte ihr zu gehen, mit der Auflage, sich für weitere Vernehmungen bereitzuhalten und die Stadt nicht zu verlassen.
    Laura saß bereits draußen auf dem Gang und fiel ihr weinend um den Hals, zusammen warteten sie noch auf Jayden, danach fuhren sie nach Hause.
    Als sie ins Hotel zurückkamen, wimmelte es dort von Polizisten, sie stellten alles auf den Kopf und kehrten das Unterste nach oben, durchkämmten jeden Winkel der Pension und auch ihre privaten Räume. Auch einige Reporter waren anwesend, versuchten über den Zaun hinweg einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen und drückten sich an den Fenstern der Pension die Nasen platt.
    Cassy warf ihnen wütende Blicke zu, am liebsten hätte sie sie weggescheucht, doch Jayden nahm ihre Hand und beruhigte sie.
    »Lass es gut sein, das bringt jetzt sowieso nichts mehr, ich schätze die haben genug mitbekommen.«
    Niedergeschlagen liefen sie durch den Garten zum Haus, setzten sich ins Wohnzimmer und schwiegen, während die Beamten um sie herum alles durchsuchten.
    Es war später Abend, als die ganze Meute endlich verschwunden war, und sie gingen in die Küche hinüber, um sich etwas zu essen zu machen. Zwar hatten sie alle keinen großen Hunger, aber es tat gut, sich wenigstens ein bisschen abzulenken.
    Kurz darauf stürmte Owen herein.
    »Laura, Schatz ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte er besorgt und nahm sie in den Arm.
    »Du weißt es schon?«
    »Ja, ich kam vorhin von der Arbeit, da haben mich draußen vor dem Eingang zwei Polizisten festgehalten. Nachdem ich ihnen erklärt hatte, wer ich bin, wurde ich direkt aufs Revier gebracht. Dort habe ich erfahren, was passiert ist, und ich wurde natürlich vernommen«, erklärte er.
    Cassy schaute ihn bedrückt an. »Tut mir leid, aber wir mussten angeben, wer sich die letzte Nacht alles hier aufgehalten hat.«
    »Das ist doch völlig in Ordnung, nach dir keine Gedanken deswegen«, nickte er verständnisvoll, »Ist doch klar, dass die Polizei mit jedem sprechen will.«
    Niedergeschlagen aßen sie zu Abend, anschließend zogen sich Laura und Owen sofort in ihr Zimmer zurück. Cassy räumte noch den Tisch ab und spülte das Geschirr, Jayden half ihr dabei, danach schalteten sie die Lichter aus und gingen ebenfalls nach oben.
    Wie die Abende zuvor zog Jayden sie mit in sein Zimmer, und erschöpft setzte Cassy sich aufs Bett.
    »Was denkst du, was hier vorgeht?«, fragte sie nachdenklich. »Glaubst du, jemand will sich aus irgendeinem Grund an uns rächen oder so was?«
    »Ich weiß es nicht.« Tröstend setzte er sich zu ihr und legte die Arme um sie. »Versuch dir nicht so viele Gedanken zu machen, bestimmt wird sich das alles aufklären.«
    »Diese ganze Fragerei auf dem Revier, ich komme mir schon selbst wie ein Verbrecher vor«, murmelte Cassy unglücklich.
    »Hast du angegeben, dass wir die letzte Nacht zusammen waren?«, fragte er mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.
    »Ja, ich hatte ja keine andere Wahl. Ich wollte nicht lügen, und ich dachte es wäre auch besser so, bevor sie noch einen von uns verdächtigen«, erklärte sie, »Das war doch in Ordnung, oder?«
    Jayden küsste sie liebevoll auf die Schulter.
    »Natürlich, du hast genau das Richtige getan.«

Kapitel 20
    D er nächste Tag war ein Donnerstag, Jayden hatte wie immer frei, und Owen war am Morgen wie gewohnt zur Arbeit gegangen.
    Trübsinnig saßen Cassy und Laura im Wohnzimmer und beratschlagten, wie es jetzt weitergehen sollte.
    Deprimiert stützte Laura den Kopf in die Hände.
    »Vielleicht sollten wir schließen, nachdem die ganzen Reporter hier herumgelaufen sind, werden wir wohl dieses Mal nicht ohne großen Rummel davon kommen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cassy zögernd, »eigentlich möchte ich nicht einfach so aufgeben, wenn uns wirklich jemand schaden will, hätte er sein Ziel erreicht.«
    »Wer will denn in einem Hotel übernachten, in dem ständig Gäste um die Ecke gebracht werden«, seufzte Laura, »Da können wir uns ja gleich in ‚Bates Motel‘ umbenennen, das hat den gleichen

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