01 - Nacht der Verzückung
noch fester.
»Lyndon«,
flehte sie, »sei vernünftig. Du schuldest mir nichts. Du musst an deinen Namen
und an deine Stellung denken.«
»Ich
schulde mir etwas«, teilte er ihr mit. »Ich schulde mir, die Frau zu heiraten,
die ich liebe, Elizabeth. Ich liebe dich. Willst du mich heiraten?«
»Oh«,
sagte sie - und für einige Augenblicke war sie sprachlos, während er ihre
Hand drehte und seine Lippen ihr bloßes Handgelenk fanden. »In ein paar Tagen
wirst du es bereuen, wenn Lily sich entschieden hat und du erkennst, dass du
bald frei sein wirst, mit deinem Leben alles zu tun, was du willst. Du wirst
erleichtert sein, dass ich nein gesagt habe.«
»Du
sagst also nein, mein Liebling?« Er hörte sich plötzlich traurig an und alles
Lachen war aus seiner Stimme verschwunden. »Würdest du mich bitte ansehen und
mir sagen, dass du nein sagst, weil du mich nicht liebst und weil du den Rest
deines Lebens lieber allein verbringst als mit mir? Sieh mir in die Augen, wenn
ich bitten darf.«
Sie
hatte den Blick auf sein Kinn geheftet - erst jetzt sah sie in seine
unglaublich blauen Augen. Galt dieser Blick wirklich ihr? Der gleiche Blick,
mit dem Neville Lily betrachtete und den sie so beneidet hatte? Mit genau
diesem Blick sah der Herzog von Portfrey ihr unverwandt in die Augen.
»Versprich
mir, dass du es nie bereuen wirst.« Eine Mischung aus Hoffnung und
schrecklicher Angst ließen ihre Eingeweide schmerzhafte und eigentümliche
Saltos schlagen. »Versprich mir, dass du es nach ein oder zwei Jahren nicht
bereust, wenn keine Kinder kommen. Versprich mir ...«
Er
küsste sie.
»Bis
zum heutigen Tag habe ich dich noch nie solchen Unsinn plappern hören,
Elizabeth«, sagte er eine gute Minute später.
»Lyndon.«
Sie blinzelte mit den Augen, um wieder zu Verstand zu kommen. Ohne ihr Zutun
hatten ihre Hände den Weg zu seinen Schultern gefunden. »Oh, Lyndon, bist du
völlig, völlig si ...«
Er
küsste sie erneut, diesmal mit offenem Mund, und schob seine Zunge durch ihre
erstaunten Lippen und Zähne tief in ihren Mund. Es war eine derart schockierend
intime Umarmung, dass es ihr den Atem nahm und ihr die Knie weich wurden,
sodass sie gezwungen war, ihre Arme um seinen Hals zu legen und sich an ihr
nacktes Leben zu klammern. Und dann erwiderte sie seinen Kuss, berührte seine
Zunge mit ihrer, saugte an seinen Lippen und hörte frohlockend die leisen,
anerkennenden Seufzer, mit denen er antwortete.
Er
lächelte, als er wieder den Kopf hob. »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte er.
»Ich habe dich unterbrochen. Was wolltest du sagen?«
»Ich
habe das Gefühl«, sagte sie mit ernster Miene, »du wirst mir nicht erlauben,
einen Satz zu Ende zu sprechen, den du nicht hören möchtest.«
»Du
lernst schnell«, sagte er, rieb seine Nase an ihrer und setzte eine Linie von sanften
Küssen über ihre Wange zu ihrem Ohr, bevor er an ihrem Ohrläppchen knabberte
und ihr einen Schrei reinster Lust entlockte. »Aber schließlich bist du eine intelligente
Frau. Du weißt also, wie ich beabsichtige, ehelichen Gehorsam zu erzwingen.«
»Ich
habe gar nicht gewusst, wie absurd du sein kannst«, sagte sie. »Und wie
skrupellos. Lyndon?«
»Mmm?«
Er hauchte Küsse ihre Wange entlang zu ihrem Kinn.
»Ich
liebe dich wirklich, das weißt du«, sagte sie mit geschlossenen Augen. »Als
teuren Freund und noch so viel mehr als das. Wenn ich dich heirate, werde ich
mein Äußerstes tun, dir einen Sohn zu schenken.«
Er warf
den Kopf in den Nacken und lachte laut auf, bevor er sie eng an sich zog und
umarmte. »Wirst du das wirklich?«, fragte er sie. »Das sind provokante Worte, mein
Liebling - sehr provokant. Ich werde deinen Entschluss in unserer
Hochzeitsnacht auf die Probe stellen, das verspreche ich dir, und in jeder
folgenden Nacht. Vielleicht auch gelegentlich morgens oder am Nachmittag. Wann,
Elizabeth? Bald? Früher? Mit einer Sondergenehmigung? Ich habe nicht die
Geduld, ein Aufgebot abzuwarten, du? Ich bin zweiundvierzig Jahre alt. Du bist
sechsunddreißig. Ich will, dass wir jeden Tag, jeden Augenblick vom Rest
unseres Lebens zusammen verbringen.«
»So alt
sind wir nun auch wieder nicht«, protestierte sie.
»Mit
Sicherheit nicht zu alt«, stimmte er zu und küsste sie wieder auf den Mund. Er
grinste. »Lass uns abwarten, wozu sich die Kinder im Laufe der nächsten ein,
zwei Tage entschließen werden, ja? Ich werde für meine geliebte Lily auf einer
angemessenen Hochzeit auf Rutland bestehen nirgendwo anders. Aber es
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