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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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unsere Zwecke reichen.///
    Bandicut spürte, dass seine Augenbraue zuckte. /Was ist mit dem Antrieb?/
    ///Das kleinste unserer Probleme.
    Der rote Tochterstein wird die
    Energie eurer Reaktionsrakete in ein translatorisches Torsionspotenzial umwandeln.///
    Bandicuts Augenbraue zuckte stärker.
    ///Vergiss es – du wirst schon sehen, was ich meine.
    Aber deshalb müssen wir den Stein in die Antriebsaggregate werfen.
    Für uns ist nur noch eines wichtig: Dass euer Triebwerk zuverlässig Hochtemperaturen erzeugt.///
    /Das tut es, ganz bestimmt/, antwortete Bandicut wie betäubt. /Hör mal, wenn du schon alles bedacht hast, warum willst du dann überhaupt noch meine Meinung hören?/
    ///Ich bin sicher, ich habe nicht an alles gedacht.///
    /Oh. Hast du dir denn schon überlegt, wie wir das. Ding mit dem Schiff eigentlich drehen wollen?/
    ///Ich glaube schon, ja. Sieh her.///
    Eine schematische Darstellung erschien; sie zeigte die Bewegungen sämtlicher Raumschiffe in Stationsnähe. Das Prospektionsschiff war hervorgehoben, zusammen mit zwei Schleppern, die das Schiff eben erst vom Treibstoffdepot zu den Fangseilen vor dem Abflugdock der Station gezogen hatten, wo schon bald eine Passagierröhre am Rumpf andocken würde. Einige andere Schiffe bewegten sich in der Nähe: zwei ablegende Shuttles und ein drittes – ein Versorgungsschiff –, das sich aus einer höheren Umlaufbahn näherte. Als Bandicut die Anordnung musterte und darüber nachdachte, was Charlie im Sinn haben könnte, bemerkte er den Nachrichtenstrom, der von der Flugsicherungszentrale, der FSZ, ausging. Plötzlich bekam er Angst. Wollte Charlie etwa vorschlagen … er hatte doch nicht etwa vor, die Sicherheit des lokalen Raumverkehrs zu gefährden, oder?
    Bandicut setzte zum Protest an, doch spürte er, dass das Quarx beruhigend auf ihn einwirkte. In Ordnung, dachte er. Das hier muss eine Demo-Simulation sein. Lass sie zu Ende laufen und sieh dann, was er vorhat.
    Die beiden Shuttles setzten ihre Kurse gemäß der Anweisungen, die sie von der FSZ erhielten. Eines steuerte in einen höheren Orbit um die Station, während das andere absank und Triton entgegenflog. Auf der anderen Seite der Station näherte sich das Versorgungsschiff aus seiner höheren Kreisbahn, um anzudocken; während es allmählich seine Geschwindigkeit an die der Station anpasste, schloss es immer langsamer zu ihr auf. Das Versorgungsschiff und die auslaufenden Shuttles hätten einander durch die Station hindurch kaum orten können. Es war die Aufgabe der FSZ, eine Kollision der Raumfahrzeuge zu vermeiden. Aber Charlie hatte vor, die Fluganweisungen der Zentrale zu ändern. Bandicut drehte sich der Magen um – die Schwerelosigkeit war nicht der Grund dafür.
    /Charlie, das kannst du nicht tun!/, schrie er, als die beiden Schiffe an einander gegenüberliegenden Seiten der Station auftauchten … und auf Kollisionskurs gingen. Bandicut hatte seinen Schrei wohl im selben Augenblick ausgestoßen, in dem die Piloten der beiden Schiffe einander erstmals ungehindert sehen konnten. Und in diesem Moment begriff er entsetzt, dass das hier keine Simulation war.
    ///Wir müssen sie von uns ablenken.
    Ich habe das Manöver so berechnet,
    dass es glimpflich abläuft.///
    /Glimpflich!/ Bandicut beobachtete voller Schrecken, wie beide Schiffe Ausweichmanöver einleiteten. Schon gingen die ersten Notrufe über die Audiokanäle ein. Aber es war bereits zu spät: Die Schiffe streiften einander wie zwei Stücke Treibholz, hingen einen Moment lang zusammen und lösten sich dann wieder voneinander. Das kleinere von beiden drehte sich langsam um die eigene Achse. Auf dem Bild, das Bandicut sah, erfolgte die Kollision völlig lautlos und in schematischer Darstellung. Trotzdem konnte er sich den Zusammenprall vorstellen, das kreischende Geräusch zweier sich gegenseitig aufreißender Rümpfe, das Zischen entweichender Luft. /Was hast du nur getan?! CHARLIE, WAS HAST DU NUR GETAN?!/
    Das NeuroLink lieferte ihm die Antwort: Notfalltelemetrie, Schadensberichte, über Funk erteilte Befehle, die den fehlerhaften FSZ-Datenstrom überlagerten, Schlepper, die ihren Kurs änderten und den schwer beschädigten Schiffen zu Hilfe eilten. Aber was war mit den Verletzten?
    ///Wir sind so weit///,
    bellte Charlie.
    ///Mach dich auf und schnapp dir einen Raumanzug aus dem WA-Dock.///
    Bandicut explodierte. /Was soll das heißen, wir sind so weit?! Weißt du überhaupt, was du gerade getan hast? Du Scheißkerl, so was kannst du

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