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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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sein Gesicht brannte.
    »Nein, weiß ich nicht!« Sie blickte ihm ins Gesicht, das hochrot angelaufen war, und sagte in verletztem Ton: »Was willst du denn sagen?«
    »Es tut mir um uns Leid«, krächzte er.
    »Uns«, wiederholte sie. Julie nickte, als habe sie soeben ihre Ansicht korrigiert. »Naja, genau genommen ist es ja nicht so, als hätten wir uns besonders lange gekannt. Also sollten wir auch keine Erwartungen haben – richtig?«
    »Nein, aber ich … ich hab’ wirklich …« Er stockte, und sie schlang ihren Bademantel enger um sich, was sein Verlangen nach ihr noch mehr schürte. »Ich habe wirklich geglaubt, wir könnten – ich meine, ich habe gehofft, dass wir …«
    »Ja«, murmelte sie und zuckte die Schultern. »Ich auch.«
    ///John!///
    Die Stimme versagte ihm. Er seufzte und wechselte das Thema. »Also, hör zu, ich – ich hoffe wirklich, dass du – da draußen etwas findest. In der Ebene, meine ich. Ich hoffe, der Fund macht dich berühmt. Aber jetzt muss ich … aufbrechen und …« Er schluckte mühevoll, dann ließ er die Tasche fallen und breitete die Arme aus. Einen Herzschlag lang zögerte Julie, dann sank sie widerstrebend doch in seine Arme. Plötzlich ergab sie sich jenem unbestimmten Gefühl, das sie bislang zurückgehalten hatte, und schmiegte sich fest an seine Brust. Beide zitterten sie, und Bandicut zog sie an sich, als könne er dadurch das Zittern beenden.
    »Für wen verlässt du mich wirklich?«, flüsterte sie schließlich und hob den Blick, um ihm in die Augen sehen zu können.
    Der Kloß in seinem Hals schwoll noch mehr an. »Für einen Außerirdischen«, flüsterte er zurück.
    Sie nickte und umarmte ihn erneut fest. »Typisch. Warum machen Männer das nur immer mit mir?« Er spürte, wie sein Glied an ihrem Körper hart wurde, und wusste, dass Julie es ebenfalls spürte.
    »Was, dich für einen Außerirdischen verlassen?«, krächzte er.
    »Ja.«
    Bandicut räusperte sich und murmelte: »Ich, äh -weiß nicht, wie lange ich dort sein werde; man hat mir nur gesagt, ich soll meine Sachen packen. Ich weiß nicht einmal …«, er zögerte, »… was ich da oben genau machen soll.« Das entsprach zumindest teilweise der Wahrheit.
    »Typisch Mann«, sagte sie und lachte heiser. »Hättest du nicht gegen die Versetzung protestieren können? Hättest du ihnen nicht sagen können, dass du dich eben erst frisch verliebt hast?«
    »Ich wünschte, das hätte ich tun können«, erwiderte er aufrichtig. »Aber schau … ich werde …«
    »Mir schreiben?«
    Er lachte leise in dem Versuch, die düstere Stimmung aufzuhellen. »Ja, ich werde dir schreiben. Garantiert. Ich schreibe dir, sobald ich weiß«, er schluckte, »wann ich zurück sein werde.«
    »Okay. Sicher.« Sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Du hast wirklich nichts davon gewusst, bis heute? Du hast nicht einfach vergessen … es mir zu sagen? Damit du diese kleine Affäre haben konntest?«
    Sein Gesicht brannte erneut, und er schüttelte den Kopf. »Ich … wusste, dass man mich möglicherweise versetzen würde. Aber ich wusste nicht wann, das … weiß ich erst seit heute.«
    Sie zog sich von ihm zurück, vermutlich, weil sie spürte, dass er log. »Hat deine Versetzung etwas mit unserem Fund zu tun?«, fragte sie misstrauisch.
    Energisch schüttelte er den Kopf. »Nein«, wisperte er. Jedenfalls nicht damit, dass du ihn finden wirst.
    ///John, verdammt – wir müssen los! Der Shuttle!///
    Er gab dem Quarx keine Antwort. Er wusste nicht, was er Julie sagen sollte. Er wusste nur, dass er die Sache völlig verbockt hatte, und wollte vor seinem Abflug wieder mit ihr ins Reine kommen – irgendwie. »Julie, es ist wirklich wahr, dass …«
    »Ich glaube dir«, seufzte sie. »Vielleicht solltest du jetzt besser gehen, was?«
    »Ich …«
    »Du machst es nur noch schwerer, weißt du. Ich meine, es ist ja nicht so, als würdest du für immer fortgehen, stimmt’s?«
    »S-stimmt. Komme wieder … sehen, Julie.« Er bückte sich und nahm seinen Reisesack auf, dann ließ er ihn wieder fallen und zog sie in eine weitere Umarmung, bevor sie wieder vor ihm zurückweichen konnte. Sie zitterte in seinen Armen. Er spürte ihren Körper an seinem – ihr schien es peinlich – und ihr Haar in seinem Gesicht. »Ich … hab das wirklich ernst gemeint … als ich gesagt habe, ich wünschte, ich müsste nicht gehen«, sagte er mit belegter Summe. »Ich schreibe dir ganz bestimmt.«
    »In Ordnung«, erwiderte sie und berührte ihn

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