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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Bandicut atmete durch. Nach wie vor stand Julie da und erweckte ganz den Eindruck, als könne sie Gesellschaft brauchen. Andererseits, was sollte er sagen? Er war nicht daran gewöhnt, einen Begleiter in seinem Kopf zu haben, wenn er sich an eine Frau heranmachte. »Ich weiß nicht. Wartet vielleicht sonst irgendwer darauf, spielen zu können?« Er hielt das Queue hoch.
    ///Sag mal, John – dieses Spiel erinnert mich an etwas. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen.///
    /Was soll das? Ich will Julie hallo sagen./
    ///Nun … ja, aber … ///
    Amy packte Bandicuts Holo-Queue mit raubtiergleichem Lächeln und nahm Jakes Herausforderung für das nächste Spiel an. Bandicut ging um den Tisch und näherte sich Julie.
    ///John?///
    Als sie ihn kommen sah, neigte sie den Kopf zur Seite, und ihre blauen Augen blitzten. »Hi. Waren ein paar nette Schüsse dabei. Wie geht’s Ihnen?«
    Sie nippte an ihrem Getränk, bei dem es sich um Tomatensaft zu handeln schien.
    »Gut, ganz gut«, murmelte er und versuchte Charlie aus seinem Bewusstsein zu verbannen, damit er sie nicht anstarrte wie ein Idiot erster Klasse. »Wie … äh, wie geht’s Ihnen? Was macht Georgia?« Ganz schön dämlich von dir. Frag sie nicht nach ihrer Freundin. »Wie sieht’s aus bei … ExoArch? Irgendwas Interessantes gefunden?«
    ///Versuchst du es bei einer Frau immer auf diese Weise? Das wirkt … unbeholfen.///
    /Halt verdammt noch mal die Klappe!/ Bandicut grinste und wünschte sich, Charlie wäre verschwunden.
    Julies Lächeln blendete ihn. »Oh, uns geht’s gut. Sobald wir irgendwelche Außerirdischen oder fremde Artefakte finden, werden Sie schon davon hören, das versichere ich Ihnen.« Sie lachte auf. »Es ist ja nicht so, als würde die Firma uns hier beschäftigen, weil sie glaubt, wir würden tatsächlich etwas finden.« Sie schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Saft.
    »Richtig – äh – das soll die Lobby der Umwelt- Schützer beschwichtigen. Sagt das nichtjeder?« Großartig. Jetzt hast du sie auch noch beleidigt. »Ich nehme an, das bekommen Sie öfter zu hören, als Ihnen lieb ist«, fügte er rasch hinzu.
    »Die beiden letzten Fragen kann ich mit ja beantworten.« Sie zuckte die Achseln. »Aber es ist nicht, als würden wir es nicht versuchen. Wir sehen uns alle Orbitalscans an, alle Wellenlängen, suchen nach dem einen Hinweis, der uns zu einem Fund führt.« Augenscheinlich hatte Bandicut sie mit dummer Miene angestarrt, denn sie neigte den Kopf zur Seite und blickte ihn fragend an. »Ich meine, wenn es hier all diese Metallrückstände gibt, muss es doch irgendwo auf Triton noch etwas Intaktes geben, meinen Sie nicht? Und wenn es hunderte Meter unter der Oberfläche zu finden ist.«
    Bandicut hustete. »Ja. Ja, ich glaube, da könnten Sie … Recht haben.«
    ///John, sei vorsichtig!///
    Er spürte, dass sich sein Kopf auf und ab bewegte. Das Gespräch verlief in eine gefährliche Richtung, und er wusste nicht, wie er das vermeiden sollte. Er wollte sich einfach nur mit Julie unterhalten, nicht alles preisgeben, was er über Außerirdische wusste.
    ///John – hör mir bitte zu.
    Wir müssen wirklich damit anfangen,
    unsere Daten zu sammeln … ///
    /Welche Daten …?/
    »Ja, das glaube ich auch«, antwortete Julie, drehte sich um und ließ den Blick durch die Lounge schweifen. Sie winkte einigen Leuten am Ende des Raums zu. »Ich sehe gerade, da sind ein paar Leute aus meinem Team gekommen. Ich hab’ mich mit ihnen verabredet. Hätten Sie Lust, sich zu uns zu gesellen?«
    »Ich … äh …«
    ///John, die Daten könnten von entscheidender Bedeutung sein. Wir müssen sie einfach haben.///
    »Ist schon gut. Kein Stress«, sagte sie und lachte zwanglos.
    Bandicut rang sich ein Lächeln ab. »Vielleicht ein andermal? Ich würde mich freuen. Aber heute bin ich ziemlich müde. Das waren … ein paar sehr harte Tage. Ich glaube, ich rufe nur noch die neuesten Dienstmitteilungen auf und leg’ mich dann schlafen.«
    Julies Augen blitzten durchdringend. »In Ordnung. War trotzdem schön, sich mit Ihnen zu unterhalten.« Ohne abzuwarten, ob er vielleicht eine Erwiderung stottern würde, winkte sie ihm zu und ging dann zu ihren Freunden.
    /Auuuuuuutsch./ Bandicuts Puls hämmerte, während er ihr nachblickte. /Vielleicht hätte ich sie begleiten sollen./
    ///John … ///
    /Was wolltest du mir vorhin sagen?
    ///Können wir zur Com-Kabine gehen?///
    /Es fällt mir schon schwer genug, mich mit ihr allein zu unterhalten.

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