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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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ignorierend, blickte er an seinem Bein hinab und sah, dass die Schwester ihm soeben eine weitere Spritze verabreichte – eine große.
    Switzer klopfte ihm auf die Schulter. »Nur einige Hormon- und Mineralzusätze, die die Schnellheil-Einheit bei der Arbeit unterstützen sollen. Und jetzt versuchen Sie mal aufzustehen.« Er packte Bandicuts rechten Arm und bedeutete einem der Medizintechniker, den linken Arm des Patienten zu nehmen. »Schwingen Sie die Beine vom Tisch -so ist’s recht!«
    Bandicut verlor beinahe die Besinnung, als sie ihn umdrehten und aufsetzten. Dass Charlie die Schmerzkanäle zu bändigen verstand, war alles andere als sicher, und für einen Moment spürte Bandicut einen sengenden Stich im Bein, der ihm den Körper hinaufschoss, bis er ihm im Ohr prickelte. »Uh …«
    »Schon vorbei. Können Sie stehen?«
    ///Langsam.///
    Mit einem Grunzlaut glitt er vom Tisch und fuhr zusammen, als seine Füße den Boden berührten. Charlie schaffte es, den Schmerz genau in jenem Moment abzutöten, als Bandicut das Gewicht auf die Beine verlagerte – sein Zusammenzucken war also hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass er mit Schmerzen gerechnet hatte und nicht auf sein tatsächliches Schmerzempfinden. Trotzdem war er dankbar für die geringe Schwerkraft Tritons.
    »Geht’s?«, fragte Switzer.
    »Ja«, flüsterte er.
    »Gut. Hier haben Sie eine Bedienungsanleitung für den Schnellheil-Verband.« Switzer wedelte mit einem Blatt und streckte es ihm entgegen. »Sie müssen darauf achten, dass der Verband immer die richtige Spannung hat, ansonsten kommen Sie in schlimmerem Zustand zurück, als Sie hergekommen sind. Und keine Zentrifuge, bis ich es Ihnen erlaube.«
    »Gut.« Wofür hältst du mich, für einen Idioten?
    »Beachten Sie einfach alle Hinweise der Bedienungsanleitung, und nehmen Sie die hier …« Switzer reichte ihm eine große Flasche mit Pillen, »… und kommen Sie in zwei Tagen wieder, damit ich noch mal nach Ihnen sehen kann.« Der Doktor zögerte. »Nur dann früher, wenn Sie unbedingt müssen.«
    Bandicut nickte und ließ den Blick durch die ansonsten leeren Räume der Krankenstation schweifen. Es sah nicht gerade danach aus, als nähme er den Doktor über Gebühr in Anspruch. Bandicut erinnerte sich, dass man Switzer nachsagte, ausgedehnte Freizeitperioden in den VR-Einrichtungen zu verbringen. Vermutlich spielte er dort irgendeine Art von Golf. »In Ordnung«, antwortete er. »Nur, wenn ich unbedingt muss. Ich möchte Ihnen natürlich nicht zu sehr zur Last fallen.«
    Switzers Blick verfinsterte sich beinahe unmerklich.
    ///Legst du dich jetzt mit ihm an? Das ist eine sehr interessante Dynamik.///
    Bandicut seufzte. /Oh, halt die Klappe, ja?/ Zum Doktor sagte er: »War nur ein Scherz, wissen Sie.«
    »Sicher«, erwiderte Switzer. Offenbar verstand er ganz genau, wie Bandicut die Bemerkung gemeint hatte, und fand sie überhaupt nicht witzig. Er blinzelte Bandicut an und sagte: »Ich überlege gerade, ob wir Sie nicht für einige neurologische Nachuntersuchungen herbestellen sollten. Ich möchte mich vergewissern, dass Sie sich auch wirklich von Ihrem ersten … bedauerlichen … Unfall erholt haben. Es wäre besser, wenn wir zweifelsfrei ausschließen könnten, dass sich hier oben nichts Komisches abspielt« Er tippte sich vielsagend an den Kopf.
    //Wie meint er das?///,
    erkundigte Charlie sich in aufkeimender Panik.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Bandicut gleichzeitig.
    »Tja, man hat Sie mit einer Körpertemperatur von 40 Grad Celsius aufgelesen. Als man Sie schließlich auf der Bahre hier hereingerollt hat, war ihre Temperatur auf 38.8 Grad gesunken. Jetzt beträgt sie wieder 37.05 Grad.« Switzer schüttelte den Kopf und wandte sich mit seinem Klemmbrett ab. »Das ist einfach nicht normal.«
    ///Oh.///
    Bandicut richtete seine Aufmerksamkeit auf das Quarx. /Warst du das auch? Hast du das Fieber so schnell abklingen lassen?/
    ///Ich, also …
    Ich habe versucht, dir eine Art Rechtfertigung für deinen Unfall zu liefern.
    Als wir dann auf dem Weg hierher waren,
    habe ich nicht mehr damit gerechnet,
    dass du das Alibifieber noch brauchen würdest.///
    Bandicut nickte – und hielt in der Bewegung inne,
    als ihm einfiel, dass er dem Quarx zunickte und nicht dem Doktor. /Ich glaube, das konntest du tatsächlich nicht vorhersehen./
    ///Ich muss noch immer so viel lernen///,
    gestand das Quarx ein.
    Switzer drehte sich ihm wieder zu und funkelte ihn an. »Sie sind noch immer hier? Na los,

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