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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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hinzu.
    ///Oh. Dann funktionieren sie nicht immer richtig?///
    /Nein./ Bandicut schmeckte neuerlich die in ihm aufkeimende Bitterkeit und Wut. /Sie sind nur so gut, wie das in sie integrierte Programm, weißt du. Und diese Quacksalber wollten mit den Nanomeds den Schaden teilweise wieder reparieren, den meine Neurosteckerimplantate davongetragen hatten./ Sogar seine geistige Stimme zitterte, als er sich Charlie zuliebe daran erinnerte, was geschehen war … das schreckliche Entschwinden seiner Fähigkeit, sich zu verbinden, sich einzuklinken in jene unendliche Welt der …
    ///Und der Versuch ist fehlgeschlagen?///,
    unterbrach das Quarx ihn.
    /Du hast es miterlebt/, sagte er aufgebracht. /Du hast die Fugue miterlebt! Sie haben bei der Nanosoftprogrammierung Mist gebaut und die OP dermaßen vermasselt, dass ich niemals wieder ein Neuro benutzen kann! Weißt du, wie es ist, wenn man dir etwas … wegnimmt … an das du dich so sehr … / Ihm fehlten die Worte, als er sich an den Schmerz erinnerte und die Demütigung, den NeuroLink zu verlieren, der ihn zu einem hoch angesehenen Prospektionspiloten gemacht hatte, einem Piloten, der sowohl im Cockpit als auch im Datennetz regelrecht zu Hause war.
    ///Ich glaube, ich kann mir deinen Schmerz vorstellen///,
    antwortete das Quarx sanft.
    Die Antwort verblüffte Bandicut; dann erhaschte er plötzlich einen flüchtigen Eindruck davon, wie es war, wenn ein Quarx seinen Wirt verlor: die einzige direkte Verbindung zum Leben, zum Rest des physischen Universums, zu dem es jetzt nur noch durch den mechanischen Translator Kontakt hatte; wie es war, das einzige Wesen zu verlieren, das ihm Intimität und die Unmittelbarkeit der Gedanken lieferte.
    ///Und mein Vorgänger … hat dir dabei geholfen, diese Lücke zu schließen. Ist das korrekt?///
    /Ja/, hauchte Bandicut und stellte sich den Link vor, den Charlie-Eins zum Datennetz hergestellt hatte. /Ja, das war sehr … befriedigend./ Er schluckte; beinahe fürchtete er sich davor, die nächste Frage zu stellen. /Glaubst du, du könntest …?/
    Die Gedanken des Quarx regten sich in ihm, glichen sich an – und Bandicut erkannte, dass Charlie-Zwei seit seinem Erwachen beständig wuchs, sich entfaltete und Erinnerungen wachrief und unablässig lernte. Vielleicht steckte in diesem Charlie doch noch Potenzial.
    ///Ich weiß nicht.///
    /Oh./ Er seufzte leise. /Ich hätte wohl nicht erwarten dürfen … /
    ///Aber ich würde es gern versuchen.///
    Bandicuts Herz machte einen Satz. Er brauchte einen Moment, um sich wieder der Tatsache bewusst zu werden, dass der Verbindungsaufbau mit dem Netz ebenso sehr im Interesse des Quarx’ lag wie in seinem eigenen. Aber das war in Ordnung. Warum sollte das Quarx nicht auch davon profitieren?
    ///Aber jetzt solltest du dich besser wieder auf die Ärzte konzentrieren.
    Sieht so aus, als wollten sie dich aufwecken.///
    /Mm?/ Er blickte wieder zu dem kleinen Monitor, den das Quarx für ihn erschaffen hatte, und sah die Gesichter der Krankenschwester und Medizintechniker, die auf ihn hinabstarrten. Sein Empfindungsvermögen rührte sich in ihm, und er spürte … eine Lanze des Schmerzes. /Auuu!/
    ///Verzeihung. Falsche Verbindung.///
    Der Schmerz verblasste, und Bandicut spürte, dass etwas anderes an seine Stelle trat: die Fähigkeit zur Muskelkontrolle. Bandicuts Augenlider flatterten. Das kleine Monitorbild wuchs an und füllte schließlich sein gesamtes Gesichtsfeld aus.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte jemand.
    »Ahhh …«, stöhnte er. Nicht vor Schmerz, sondern weil es anstrengend war, die Kontrolle über seinen Körper zurückzuerlangen.
    »Immer mit der Ruhe!«, ertönte Switzers heisere Stimme. »Es wird ein bisschen weh tun, bis der Heilungsprozess einsetzt.«
    Bandicut nickte; schwer lastete sein Kopf auf dem Tisch. »Was war das für ein Zeug?«, keuchte er.
    »Ha! Escalomethorphin. Hat phantastisch gewirkt, was?« Switzer trat strahlend an den Tisch. Augenscheinlich erfüllte es ihn mit Stolz, dass er und seine Kollegen Bandicut innerhalb von Sekunden ausgeschaltet hatten. »Wir haben Ihr Bein in die richtige Lage gebracht, und Sie tragen eine Schnellheil-Einheit Wenn Ihnen ein wenig Schmerz nichts ausmacht, können wir Sie gehen lassen.« Er schüttelte mahnend den Zeigefinger. »Denken Sie bloß nicht daran, in den nächsten vier, vielleicht sogar fünf Tagen zu arbeiten oder irgendwas Anstrengendes zu unternehmen.«
    »Ich hatte nicht – aua! Was zum Teufel war das?« Switzers Gackern

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