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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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arbeiten und die Studenten gegen Khomeini aufzuhetzen. Ich weigerte mich natürlich. Aber wir haben jetzt nichts mehr in Amerika zu suchen. Wenn ich zurückgehe, werde ich umgebracht. Die CIA ist hinter mir her.« »Das stimmt nicht.«, entgegnete ich. »Das sagst du nur.« »Es stimmt!«, schrie er. Angesichts seiner aufkommenden Wut vertiefte ich das Thema nicht weiter. Ich konnte nicht glauben, dass er wichtig genug war, um auf einer »Hit-Liste« der CIA zu stehen, aber er war offensichtlich davon überzeugt. Und diese wahnsinnige Schlussfolgerung hielt ihn im Iran. 
    Schließlich erfuhr ich noch von einem anderen, vielleicht wichtigeren Beweggrund, der Moody davon abhielt, eine Rückkehr in Betracht zu ziehen. Als Moody Mahtab und mir eines Tages erlaubte, auf dem Markt einkaufen zu gehen, machte ich bei Hamids Herrenbekleidungsgeschäft halt, um Helen in der Botschaft anzurufen. Mit ihr diskutierte ich Moodys Möglichkeiten einer Rückkehr in die USA. »Nein.«, sagte sie. »Seine Greencard ist abgelaufen.« Der einzige Weg für ihn, jetzt in die Vereinigten Staaten zurückzukehren, wäre, wenn ich - als seine amerikanische Ehefrau - ihm die Erlaubnis dazu erteilen würde. Das würde ich sicherlich tun, um Mahtab und mich zurückzubringen, aber es wäre ein furchtbarer Schlag für sein Ego. So war es also. Er hatte zu lange gewartet. Sein großartiger Plan hatte eine dramatische, bittere Wendung genommen. Moody war jetzt derjenige, der im Iran in der Falle saß!
    Eines Tages stieß ich in der Khayan auf eine Anzeige, in der Wohnungen für Ausländer angeboten wurden. »Eventuell sprechen die Englisch.«, sagte ich zu Moody. »Vielleicht sollte ich dort anrufen?« »Ja.«, lautete seine Antwort. Eine Frau war am Apparat, sie sprach perfekt Englisch und war ganz entzückt, als sie hörte, dass ein amerikanisches Ehepaar eine Wohnung suchte. Wir trafen eine Verabredung für den folgenden Tag, am späten Nachmittag, wenn Moody seine Arbeit im Krankenhaus beendet hatte.
    Im Laufe der nächsten paar Nachmittage zeigte uns die Maklerin einige Wohnungen, die sauber, hell und komfortabel nach westlichem Geschmack möbliert waren. Keine davon war für uns ganz richtig. Einige waren zu klein, einige zu weit vom Krankenhaus entfernt. Aber wir wussten, dass wir auf der richtigen Spur waren. Es waren Häuser von im Ausland lebenden Investoren oder von kultivierten Iranern, die sie gut erhalten wissen wollten. Die einfachste Art, das zu erreichen, war, nicht an Iraner zu vermieten. Wir wussten, dass wir früher oder später die richtige Wohnung für uns finden würden, aber Moodys Arbeitsplan ließ uns wenig Zeit zum Suchen, und deshalb machte die Maklerin einen logischen Vorschlag. Nichts von unseren persönlichen Problemen ahnend, fragte sie unschuldig: »Wie währe es, wenn Betty einen ganzen Tag mit mir herumführe? So könnten wir viele Wohnungen anschauen, und wenn sie etwas Interessantes entdeckt, können Sie es sich auch an sehen.« Gespannt auf seine Reaktion sah ich Moody an. Er willigte ein. Er schränkte die Erlaubnis später, als wir allein waren ein. »Sie muss dich abholen. Du musst immer mit ihr zusammenbleiben. Und sie muss dich nach Hause bringen.«, befahl er. »Prima.«, sagte ich. Langsam, ganz allmählich lockerten sich die Ketten.
    Schon am folgenden Tag fand ich, unter den gegebenen Umständen, die ideale Bleibe für uns. Es war eine geräumige Wohnung mit zwei Wohnebenen, die größte von drei Wohneinheiten in einem Einzelhaus. Sie lag weiter im Norden Teherans, wo die Häuser im Allgemeinen neuer und besser instand waren, und sie lag nur fünfzehn Minuten im Taxi vom Krankenhaus entfernt. Das Haus war noch während des Schah-Regimes gebaut worden, und die Wohnung, für die ich mich erwärmte, war wunderschön italienisch möbliert. Dort gab es bequeme Sofas und Sessel, ein elegantes Esszimmer und eine moderne Einbauküche. Ein Telefon war bereits installiert, wir würden unsere Namen demnach nicht auf eine endlose Warteliste setzen müssen. Vor dem Haus war ein üppiger Garten mit Rasen und einem großen Schwimmbecken.
    Die Wohnung nahm den überwiegenden Teil von zwei Etagen ein und war geradezu ideal gebaut, damit Moody in einem der beiden Flügel - die Maklerin nannte sie Villas - seine Praxis einrichten konnte. Die Villa auf der rechten Seite, die sich bis in den hinteren Teil des Hauses erstreckte, konnte unsere Privatwohnung werden, und Moodys Praxis konnte den vorderen Teil

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