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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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wirklich wieder nach Hause gehen.«, sagte Chamsey. »Warum bleibt ihr so lange hier?« Moody zuckte mit den Achseln. »Macht keinen Fehler!«, fuhr Chamsey fort. »Seid nicht verrückt. Geht zurück.« Zaree nickte bekräftigend. Moody zuckte wieder nur mit den Achseln. Wir müssen mehr Zeit mit diesen Frauen verbringen, sagte ich mir. Bevor wir gingen, sagte Moody höflich: »Wir werden euch zum Essen einladen.«, und auf der Heimfahrt bemühte ich mich, sicherzustellen, dass diese Einladung mehr war als nur Ta'arof. »Die waren aber nett.«, sagte ich. »Lass sie uns schon bald einladen.« »Ja.«, sagte Moody zustimmend, als hätte er seinen Geschmack an gutem Essen und guten Freunden wiedergefunden. »Sie wohnen nur vier Straßen weiter.«
    Endlich teilte Moodys Vorgesetzter im Krankenhaus ihm mit, er sei bezahlt worden. Das Geld sei auf ein Konto bei einer besonderen Bank neben dem Krankenhaus eingezahlt worden. Um das Geld zu bekommen, brauche Moody nur die richtige Kontonummer vorzulegen. Überglücklich ging Moody geradewegs zur Bank, um sich das erste Einkommen nach fast einem Jahr im Iran auszahlen zu lassen. Aber ein Bankangestellter sagte, es sei kein Geld auf dem Konto. »Doch, wir haben es eingezahlt.«, versicherte ihm die Krankenhausverwaltung. »Es ist kein Geld da.«, beharrte der Bankangestellte. Moody ging abermals zwischen den beiden Männern hin und her, und sein Zorn wuchs von Augenblick zu Augenblick, bis er schließlich hinter die Ursache des Problems kam. Es war der Papierkram. Jede Kontoführung im Iran wird per Hand erledigt. Moody war erbost, als er hörte, dass er erst in etwa zehn Tagen über das Geld würde verfügen können. Er berichtete mir voll leidenschaftlichem Ärger von der Geschichte und tat dabei die bemerkenswerte Äußerung: »Das einzige, was je Ordnung in dieses verkrachte Land bringen könnte, ist eine Atombombe! Von der Landkarte löschen und von vorne anfangen.«
    Das sollte nicht das Ende des Ärgers sein, denn als das Geld schließlich eintraf, war der Betrag viel geringer als versprochen. Außerdem legte das Krankenhaus eine merkwürdige pauschale Form der Bezahlung zugrunde. Moody rechnete sich aus, dass er ebenso viel verdienen konnte, wenn er nur zwei, statt wie bisher sechs Tage die Woche arbeitete. Demzufolge unterrichtete er das Krankenhaus, dass er nunmehr nur noch dienstags und mittwochs arbeiten würde. Das würde ihm Zeit geben, seine Praxis in Gang zu bringen. Er hängte ein Schild , ein einfaches Schild, nach draußen, auf dem in Farsi stand: DR. MAHMOODY, IN DEN USA AUSGEBILDET, SPEZIALIST FÜR SCHMERZBEHANDLUNG. Sein Neffe Morteza Ghodsi, ein Rechtsanwalt, kam schreiend ins Haus, als er das Schild gesehen hatte. »Tu das nicht.«, schimpfte er. »Es ist ein großer Fehler, ohne Lizenz zu praktizieren. Man wird dich verhaften.« »Das ist mir egal.«, erwiderte Moody. »Ich habe bis jetzt gewartet, und sie haben noch nichts für meine Lizenz getan. Ich werde nicht mehr länger warten.«
    Wenn Moody sich noch Sorgen machte, dass Mahtab und ich versuchen könnten, seinem Zugriff zu entfliehen, konnte er sich dennoch nicht entsprechend verhalten. Jetzt brauchte er uns mehr denn je. Wir waren seine Familie; wir waren die einzigen Menschen, die er hatte. Auch wenn die Vernunft ihm sagte, dass es tollkühn sei, so musste er jetzt trotzdem vertrauensvoll auf unsere Liebe und Treue setzen. Und Gelegenheit macht Diebe. Fast direkt hinter unserem Haus lag eine Hauptstraße mit drei Geschäften, in die ich fast täglich musste. Um sie zu erreichen, ging ich unsere Straße entlang, überquerte sie und musste dann nur noch eine Straße weiter. Eins der Geschäfte war ein »Super«, nicht mit amerikanischen Supermärkten vergleichbar, aber dennoch der Laden für den täglichen Bedarf, wenn es denn Waren zu kaufen gab. Sachen wie Bohnen, Käse, Ketchup und Gewürze hatte er immer vorrätig. An bestimmten Tagen gab es Eier und Milch. Das zweite Geschäft war ein Sabzi-Laden, wo es Obst und Gemüse gab. Das dritte war ein Fleischer.
    Moody pflegte feundschaftliche Beziehungen mit den Besitzern dieser drei Geschäfte. Sie und ihre Familien ließen sich von Moody behandeln, umsonst. Als Gegendienst gaben sie uns stets Bescheid, wenn knappe Artikel zu haben waren, und sie hoben die besten Stücke für uns auf. Fast täglich brachte ich diesen Ladenbesitzern Dinge wie einen Stapel Zeitungen oder Bindfäden, die sie benutzten, um ihre Waren

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