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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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des Hauses einnehmen. Große Holztüren trennten einen Flügel von dem Hauptteil der Wohnung, und dort war Platz für einen Warteraum und ein Behandlungszimmer. Das Elternschlafzimmer und Mahtabs Kinderzimmer waren auf der zweiten Etage, zusammen mit einem volleingerichteten Badezimmer mit Wanne, Dusche und einem amerikanischen WC. Das Elternschlafzimmer grenzte an eine kleinere Wohnung, die der Straße zugewandt nach hinten lag. Noch am selben Abend kam Moody mit mir, um sich die Wohnung anzusehen, und auch er verliebte sich in sie.
    Ohne dass ich ihm auf die Sprünge helfen musste, bemerkte er, dass sie ideal gebaut war, um darin eine Praxis einzurichten. Und ich glaubte, dass sie für meine eigenen Pläne ideal war. Hier als die Herrin im eigenen Reich, als Arztfrau, würde ich noch mehr Freiheit genießen. Moody würde nicht in der Lage sein, meine Schritte im Auge zu behalten oder mich vom Telefon fernzuhalten. Es würde keinen hauseigenen Spion geben, keine Möglichkeit, mich hinter Schloss und Riegel zu halten. Es störte mich ein bisschen, dass wir uns so endgültig niederließen. Und es störte mich auch, dass ich Mahtab nicht sagen konnte, dass dieses neue Zuhause keinesfalls für immer sein sollte. Sie sprach nicht mehr von einer Rückkehr nach Amerika. Ich konnte in ihren Augen erkennen, dass sie noch davon träumte, aber sie wagte nicht, darüber zu sprechen, nicht einmal unter vier Augen mit mir.
    Ende Juni zogen wir mit Hilfe des Geldes um, das Madschid und Mammal uns zur Verfügung stellten. Sie gaben Moody außerdem eine ansehnliche Summe Bargeld, damit wir das Notwendigste kaufen konnten - Handtücher, Decken, Kissen, Töpfe, Pfannen und Lebensmittel. Auch andere Verwandte unterstützten uns, sie waren froh, dass wir uns niederließen. Glücklich über unsere Versöhnung, luden uns Aga und Khanom Hakim zum Abendessen ein und präsentierten Moody eine Überraschung, die sich für mich als wohltuende Entwicklung herausstellte. Als wir bei ihnen eintrafen, erhellte sich Moodys Miene plötzlich beim Anblick von zwei unerwarteten Gästen. »Chamsey!«, rief er. »Zaree!«
    Sie waren Schwestern, die in Schuschtar als Nachbarn von Moodys Familie aufgewachsen waren. Er hatte die Verbindung zu ihnen verloren, als er den Iran verlassen hatte, aber jetzt war er überglücklich, sie zu sehen. Mir war Chamsey Najafi sofort sympathisch, noch bevor ich Einzelheiten über ihr Leben erfuhr. Chamsey trug zwar einen Tschador, aber er glich keinem, den ich bisher gesehen hatte. Dieser Tschador war aus durchsichtigen Spitzen geschneidert und widersprach so ganz seinem Zweck. Unter diesem Kleidungsstück trug Chamsey ein schwarzes Hemd und eine rosa Wolljacke, beide westlich geschnitten. Und sie sprach freundlich mit mir, in fehlerlosem Englisch. Moody war begeistert, als er hörte, dass Chamseys Mann Chirurg an einer der wenigen Privatkliniken Teherans war. »Vielleicht kann Dr. Najafi dir dort eine Stelle verschaffen.«, bemerkte Aga Hakim.
    Im Laufe der Unterhaltung erfuhr ich von der wundervollen Tatsache, dass Chamsey und Zaree jedes Jahr zehn Monate in den USA verbrachten. Dr. Najafi teilte sich seine Zeit zwischen den beiden Ländern; hierher kam er, um sich in seiner Privatpraxis eine goldene Nase zu verdienen, und die übrigen sechs Monate verbrachte er in Kalifornien, besuchte Seminare, studierte und genoss Freiheit und Sauberkeit. Zaree war etwa fünfzehn Jahre älter als Chamsey. Als Witwe wohnte sie nun bei ihrer Schwester. Ihr Englisch war nicht so einwandfrei wie Chamseys, aber auch sie war sehr freundlich zu mir. Beide Frauen betrachteten sich als Amerikanerinnen.
    Während wir auf dem Fußboden saßen und unser Abendessen zu uns nahmen, lauschte ich den Gesprächen, die um mich herum, teils in Farsi, teils in Englisch geführt wurden. Was ich hörte, gefiel mir. Zaree fragte Moody: »Was hält deine Schwester von Betty?« »Nun ja, sie haben so ihre Probleme.«, antwortete Moody. Chamsey fiel über ihn her. »Es ist nicht richtig von dir, deiner Frau jemanden wie deine Schwester zuzumuten.«, sagte sie. »Ich kenne sie, und ich kann nicht sehen, wie Betty und sie jemals miteinander auskommen könnten. Betty könnte ihr niemals etwas Recht machen. Die Kulturen sind zu unterschiedlich. Ich bin sicher, Betty kann sie nicht ausstehen.« Weit entfernt davon, sich durch diese Tirade einer Frau beleidigt zu fühlen, nickte Moody zustimmend. »Ja,«, sagte er, »das war ungerecht.« »Ihr solltet

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