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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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zurück aufs Bett und tobte noch mehrere Minuten lang, bevor er aus dem Zimmer stolzierte und im Herausgehen mir noch einen letzten Befehl zuschrie: »Du wirst das Telefon nie wieder anfassen!«
    Moody brachte mich immer wieder aus der Fassung. Und da ich sein Verhalten mir gegenüber von einem Tag zum anderen nie vorhersagen konnte, war es schwer, einen Schlachtplan zu entwerfen. Wenn er mich bedrohte, bestärkte das meinen Entschluss, irgendwie Kontakt mit der Botschaft aufzunehmen. Wenn er sich um mich bemühte, wuchs meine Hoffnung er würde seine Meinung ändern und uns nach Hause bringen. Er spielte ein Spiel mit mir, das jedes Handeln unmöglich machte. Jede Nacht suchte ich Trost bei den Tabletten, die er mir gab. Jeden Morgen begegnete ich ihm in Ungewissheit.
    Eines Morgens gegen Ende August, als wir fast einen Monat im Iran waren, fragte er: »Willst du am Freitag für Mahtab eine Geburtstagsparty veranstalten?« Das war seltsam. Mahtab wurde am Dienstag fünf Jahre alt, am 4. September, nicht am Freitag. »Ich möchte die Party an ihrem Geburtstag feiern.«, sagte ich. Moody wurde ungeduldig. Er erklärte, dass eine Geburtstagsparty im Iran ein größeres gesellschaftliches Ereignis War, das immer freitags stattfand, wenn die Gäste nicht zur Arbeit mussten. Ich sträubte mich weiter dagegen. Wenn ich schon nicht bei Moody für meine eigenen Rechte eintreten konnte würde ich für jedes bisschen Glück kämpfen, das ich für Mahtab finden konnte. Ich gab nicht einen Heller auf iranische Bräuche. Zu meiner Überraschung und zur Verärgerung seiner Familie stimmte Moody einer Party am Dienstag Nachmittag zu. »Ich möchte ihr eine Puppe kaufen.«, sagte ich, meinen Vorteil ausnutzend. Moody willigte auch darin ein und brachte Madschid dazu, uns zum Einkaufen zu fahren. Wir schlenderten durch zahlreiche Geschäfte, verschmähten aber die iranischen Puppen, weil sie uns zu schäbig waren. Schließlich fanden wir eine japanische Puppe, die einen rot-weißen Pyjama trug. Sie hatte einen Schnuller im Mund, und wenn man ihn herausnahm, lachte oder weinte sie. Sie kostete den iranischen Gegenwert von dreißig Dollar. »Das ist viel zu teuer.«, entschied Moody. »Wir können nicht so viel Geld für eine Puppe ausgeben.« »Das müssen wir aber.«, erklärte ich trotzig. »Sie hat hier keine Puppe, also kaufen wir diese.« Und das taten wir. Ich hoffte, dass die Party Mahtab Freude machen würde - die ersten fröhlichen Augenblicke seit einem Monat. Sie erwartete sie mit wachsender Begeisterung. Es war so schön, sie strahlen und lachen zu sehen!
    Zwei Tage vor dem großen Ereignis kam es jedoch zu einem Zwischenfall, der ihrer freudigen Stimmung einen Dämpfer aufsetzte. Beim Spielen in der Küche fiel Mahtab von einem kleinen Hocker. Er zerbrach unter ihrem Gewicht, und die scharfe Spitze eines Holzbeins bohrte sich tief in ihren Arm. Auf ihr Schreien kam ich herbeigeeilt und war entsetzt, als ich Blut aus einer Schlagaderverletzung spritzen sah. Moody legte schnell einen Druckverband an, während Madschid sein Auto bereitmachte, um uns in ein Krankenhaus zu fahren. Ich wiegte mein schluchzendes Kind auf dem Schoß und hörte Moody sagen, ich solle mir keine Sorgen machen. Ein paar Häuserblocks von unserem Haus entfernt lag ein Krankenhaus. Aber wir wurden abgewiesen. »Wir behandeln keine Notfälle.«, erklärte uns der Angestellte an der Aufnahme, unberührt von Mahtabs Qualen. Madschid jonglierte den Wagen durch den Verkehr und raste mit uns zu einem anderen Krankenhaus, einem, das eine Notfallbereitschaft hatte. Wir eilten hinein und fanden ein schreckliches Bild des Drecks und der Unordnung vor, aber wir konnten nirgendwo anders hingehen. Der Warteraum für Notfälle war voll mit wartenden Patienten. 
    Moody schnappte sich einen Doktor und erklärte ihm, dass er Arzt in Amerika und hier auf Besuch sei und dass seine Tochter genäht werden musste. Der iranische Doktor nahm uns sofort mit in den Behandlungsraum und bot aus kollegialer Höflichkeit an, die Behandlung umsonst auszuführen. Mahtab klammerte sich argwöhnisch an mich, als der Arzt die Wunde untersuchte und seine Instrumente bereitlegte. »Machen die hier keine Anästhesie?« fragte ich ungläubig. »Nein.«, sagte Moody. Mein Magen drehte sich. »Mahtab, du musst jetzt ganz tapfer sein.«, sagte ich. Sie schrie auf, als sie die Nadel sah. Moody fuhr sie an, sie solle still sein. Seine muskulösen Arme hielten sie auf dem

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