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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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verspreche, keine Fluchtversuche zu machen.« Ich hätte es auf den Koran geschworen. 
    Kurz vor Mittag hielt ein oranges Taxi vor der Schule, und Moody sprang heraus. Er erblickte uns sofort in Hormoz' Auto. »Warum ziehst du sie in diese Sache mit hinein?«, schrie er. Das hat sie nicht getan.«, unterbrach Hormoz. »Sie wollte nicht, dass wir mitkamen, aber wir haben darauf bestanden.« »Das ist nicht wahr.«, beschuldigte Moody sie. »Sie ist gegangen, um euch zu holen. Sie zieht euch mit in unsere Privatangelegenheit hinein.« Anders als Mammal und Reza, die nicht wagten, sich ihrem Da’idschan entgegenzustellen, stand Hormoz seinen Mann. Jünger, stärker und weitaus muskulöser, war ihm klar, dass er, wenn es sein musste, Moody einen Dämpfer aufsetzen konnte, und Moody wusste das auch. Aber Hormoz versuchte es über die Vernunft. »Lasst uns Mahtab holen und zu uns fahren und die Sache besprechen.«, schlug er vor. Moody wog die Alternativen ab, sah ein, dass ich im Moment unter Ellens und Hormoz’ Schutz stand, und willigte ein.
    Wir verbrachten den Nachmittag in ihrer Wohnung. Mahtab lauschte, ängstlich an mich geklammert und in meinen Schoß gekuschelt, furchtsam Moodys Tirade. Er erzählte Ellen und Hormoz, was für eine schlechte Ehefrau ich sei. Er hätte sich schon Vorjahren scheiden lassen sollen. Er sagte ihnen, dass ich den Ayatollah Khomeini hasste, was ja stimmte und ohne Weiteres glaubwürdig war, und dass ich eine Agentin des CIA sei, was lächerlich, aber doch ein guter Beweis für den Grad seines Wahnsinns war. Nun fühlte ich, dass ich eine Gelegenheit hatte, mich zu wehren. »Ich habe es so satt, ihn in Schutz zu nehmen.«, knurrte ich. »Der Grund, warum er im Iran bleiben will, ist, dass er ein schlechter Arzt ist.« Ich glaubte das nicht; Moody ist ein kompetenter, ja, ein ausgezeichneter Arzt, aber ich war nicht in Stimmung, gerecht zu kämpfen. »Er ist so ein schlechter Arzt, dass sie ihn aus dem Krankenhaus von Alpena hinausgeworfen haben.«, sagte ich. »Er hatte ein Verfahren nach dem anderen am Hals, einen Fall von Fahrlässigkeit nach dem anderen.« Wir beleidigten uns einige Zeit lang gegenseitig schwer, bevor Hormoz Moody mit der fadenscheinigen Ausrede, für Ellen Zigaretten holen zu müssen, zu einem Spaziergang aus dem Haus lockte.
    Ellen nutzte die Gelegenheit, um mich mit guten Ratschlägen zu bearbeiten. »Sag nichts Böses mehr.«, riet sie »Sitze nur stumm da und lass ihn alles über dich sagen, was er will, und gib keine bösen Antworten. Sei nur nett zu ihm Es ist gleichgültig, was er sagt.« »Aber er sagt soviel über mich, was nicht stimmt.« »Es macht iranische Männer wirklich wütend, wenn du schlecht von ihnen redest.«, warnte Ellen. Der Kampf entbrannte erneut, als Hormoz und Moody wiederkamen. Voll Abscheu gegen mich selbst versuchte ich, nach Ellens Rat zu handeln und biss mir auf die Lippen, während ich zuhörte, was Moody mir wütend an den Kopf warf. Seine Worte konnten mich nicht körperlich verletzen, das wusste ich, und Ellen und Hormoz hatten mir ja in ihrem Haus Zuflucht versprochen. Also saß ich ergeben da und erlaubte Moody, seiner wahnsinnigen Wut Luft zu machen. Es schien zu funktionieren. Er beruhigte sich allmählich, und im Laufe des Nachmittags arbeitete Hormoz diplomatisch daran, unseren Streit beizulegen. Er wollte, dass wir uns versöhnten. Er wollte, dass wir glücklich waren. Er wusste, dass eine Misch-Ehe funktionieren konnte. Schließlich war er glücklich. Ellen war glücklich - oder jedenfalls hielt er sie dafür.
    Schließlich sagte Moody: »Gut, wir fahren nach Hause.« »Nein.«, sagte Hormoz. »Ihr müsst bleiben, bis alles aus der Welt ist.« »Nein.«, knurrte Moody. »Wir fahren heim. Wir bleiben nicht bei euch.« Zu meinem Entsetzen erwiderte Hormoz: »In Ordnung. Aber wir würden euch gern hier haben.« »Ihr könnt mich nicht zwingen, mit ihm zu gehen. Ihr habt’s versprochen!« Ich biss mir auf die Zunge, um nicht mit den »Leuten von der Botschaft« herauszuplatzen, »Ihr habt versprochen, uns zu beschützen. Ihr könnt mich nicht mit ihm nach Hause schicken.« »Er wird Ihnen nichts tun.«, sagte Hormoz, während er Moody in die Augen sah. »Das ist alles nur leeres Gerede.«, fügte er mit einem Lachen hinzu. »Wir gehen.«, wiederholte Moody. »Ja.«, stimmte Hormoz zu. Mahtab wurde in meinem Schoß ganz steif. Sollten wir auf Gedeih und Verderb diesem Wahnsinnigen ausgeliefert

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