01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
für mich haben, komme ich schon klar.“
Meine Nacht war gerettet ...
.Lassen Sie mal sehen ...“ Nur fünfzehn Minuten später - der Typ war wirklich schnell - starrte ich auf den sorgfältig ausgefüllten Fragebogen und las mir einige Einzelheiten durch. „Sie wünschen sich wirklich jemanden, der lange Spaziergänge im Central Park und italienisches Essen liebt.“ „Das stimmt.“
„Hier steht, dass Sie Actionfilme mögen.“
Er nickte. „Letzte Weihnachten haben meine Kumpels auf der Arbeit zusammengelegt und mir Kinogutscheine für das ganze Jahr geschenkt.“
Aber viel wichtiger als seine Freikarten schien ihm das nigelnagelneue Paar Handschellen zu sein, das er in seiner Aktentasche liegen hatte.
Und während ich ihm mit meinem vampirischen Ultra-Sehvermögen in die haselnussbraunen Augen blickte, überkam mich ein Gedanke. Ein Bild durchzuckte mich - und ich erstarrte. Auch wenn ich kein vollständiges Bild vor mir sah - nur ein Arm hier, ein Bein da -, ich erkannte doch an der Art, wie sie stöhnte, als sich der kalte Stahl in die weiche Haut ihrer zarten Handgelenke grub, dass es sich um eine Frau handelte.
Ich rümpfte die Nase, als mich der beißende Geruch nach Öl überwältigte.
Einen Moment mal ... Handschellen. Öl. Kalter Stahl und weiche Haut und ...
Das gab's doch nicht! Das war verdammt noch mal absolut unmöglich.
Der Kidnapper?
Eindeutig.
Vermutlich.
Vielleicht.
Es gab nur einen einzigen Weg, das herauszufinden. „Hier sind Sie genau an der richtigen Stelle. Ich glaube, ich habe die perfekte Frau für Sie.“
12
„Ich habe die perfekte Frau“, verkündete Evie am nächsten Abend.
Es war gerade acht Uhr durch und wir saßen zu beiden Seiten des Schreibtischs in meinem Büro. Aus einem Starbucks-Becher neben Evie strömte Mokka Latte in weißen, wirbelnden Wölkchen, die sich zwischen uns in die Luft erhoben. Seit ich vor einer Stunde ins Büro gekommen war, durchsuchten wir unsere aktuelle Kundenliste nach der passenden Frau für den Handschellen-Heini. Das heißt, wenn wir uns nicht gerade ums Telefon kümmern, Raum A für die Kunden dieses Abends vorbereiten und unsere jeweiligen Accessoires - Strassohrringe bei mir und eine Kette aus venezianischen Glasperlen bei Evie -bewundern mussten.
Ich weiß schon. Wenn ich ihn wirklich für den Kidnapper hielt, was zum Teufel hatte ich dann eigentlich vor?
Es ging einfach nur darum, einen Beweis für seine Schuld zu bekommen. Und das bedeutete, ein Date für ihn zu finden, ihm zu folgen und ihn zu entlarven, noch bevor er jemandem ernsthaft Schaden zufügen konnte.
Davon wusste Evie natürlich nichts. Für sie war das nichts anderes als die Vermittlung eines weiteren erwartungsvollen Kunden.
Sie legte den Stapel Papierkram zur Seite, den sie gerade durchgeblättert hatte. In den letzten Tagen hatten wir einen bescheidenen Kundenansturm erlebt, daher hatte sie noch keine Zeit gehabt, alle Daten in den Computer einzugeben. Ich sage sie, weil meine Fähigkeiten beim Tippen ungefähr genauso ausgeprägt waren wie mein Talent, Tod und Zerstörung über die hilflose Menschheit zu bringen.
Also - praktisch waren sie nichtexistent.
„Wie war's hiermit?“, sagte sie. Glasperlen stießen klickend aneinander, als sie einen der Fragebögen hochhielt. „Sie heißt Roxie. Sie ist eine begeisterte Bungee-Springerin und liebt thailändisches Essen. Sie hatte insgesamt schon zehn Knochenbrüche und zwei Gehirnerschütterungen, und ihr Lieblingsschauspieler ist Vin Diesel.“ Unsere Blicke trafen sich. „Wenn die nicht auf Action steht, dann weiß ich auch nicht.“
Ich hörte mit meiner Suche auf und fasste über den Tisch, um mir das mal näher anzusehen. Während ich nun die Fragen und Antworten überflog, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.
„Sieht so aus, als hätten wir das Passende gefunden.“ Ich gab ihr die Informationen über den Meistgesuchten von gestern Abend. „Rufen Sie sie gleich an und machen Sie ein Date aus.“
Es ging also einzig und allein um ein Date und nicht um ein Gewaltverbrechen. Ich schätzte meine Kunden viel zu sehr, als dass ich sie einer tödlichen Gefahr ausgesetzt hätte. Vor allem solche, die eine unverschämt hohe Summe - danke, Roxie - für ein Paket, das das Beste vom Besten beinhaltete, was es partnervermittlungstechnisch überhaupt gibt, geblecht hatten. Das heißt: inklusive diverser persönlicher und individueller Dienstleistungen meinerseits und einer kostenlosen
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