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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ihre Sitzhaltung änderte. Ich erinnerte mich daran, dass ich den Kaffee und das Gebäck vergessen hatte.
    Nicht gut. Doch zur gleichen Zeit war ich jenseits des Punktes, an dem mich Panik hätte überkommen können. Ich erlebte gerade einen Prada-Rausch und verspürte keinen Schmerz.
    Es war aber auch eine wunderschöne Tasche.
    Ich strich mit den Fingerspitzen über die Pailletten und lächelte. Ich konnte mich schon sehen, wie ich in passenden Schuhen und in irgendetwas Ultra-Enganliegendem die Straße entlang spazierte. Natürlich besaß ich keine passenden Schuhe! Das hieß aber, dass ich mir Zeit für einen Einkaufsbummel nehmen musste, und zwar so schnell wie möglich. Eng anliegende Klamotten hatte ich genug zu Hause im Schrank, aber nichts Ultra-Enganliegendes.
    Zumindest nichts aus dieser Saison. Ich wiederholte den Tagtraum noch ein paarmal mit diversen Kleidungsstücken, die sich bereits in meinem Besitz befanden. Nein. Nee. Auf keinen Fall.
    Während ich über einen schwarzen Minirock mit einem Top aus Leder nachgrübelte, den ich vor sechs Monaten supergünstig gefunden hatte, klingelte das Telefon. Ich drückte auf die blinkende Taste.
    „Dead End Dating“, sagte ich. „Wir verwandeln Ihre Dating-Desaster in glückselige Momente voller Glückseligkeit.“ Ah. Das war wohl so, als ob man eine Käsepizza mit Käse überbacken bestellte. Mit Extra-Käse.
    „Ich möchte gern mit Lil Marchette sprechen“, sagte eine bekannte Stimme.
    „Hier ist Esther Crutch. Esther schreibt sich wie Bester, nur ohne B am Anfang und mit th. Und dann Crutch. Das schreibt sich C-R-U-“
    „Es, ich bin's“, unterbrach ich sie. „Lil.“
    „Ich dachte, das wäre der Anrufbeantworter.“
    Ich rekapitulierte rasch meine Begrüßung. Nö, kein Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton. „Ich bin's wirklich.“
    „Also, das gibt's doch nicht. Sie sind es. Ihre Aussprache ist wunderbar deutlich. Seit unserer letzten Unterhaltung habe ich ein paarmal die mediale Hotties-Line angerufen, und Sie wären überrascht, wie undeutlich sich die Telefonisten manchmal anhören.“
    „Sie meinen doch wohl sicher die mediale Hotine?“
    „Die ist doch nur dazu da herauszufinden, was in der Zukunft passiert. Die mediale Hotties-Line bringt Sie mit jemandem mit dem passenden Sternzeichen zusammen, damit Sie diese Zukunft nicht vollkommen einsam verbringen müssen. Ich weiß, Sie hatten mir gesagt, ich solle öfter ausgehen, aber ich hasse es, allein irgendwohin zu gehen. Also, ich meine natürlich irgendwohin, wo man normalerweise nicht allein hingeht. Deshalb hatte ich mir überlegt, mal ein paar von diesen telefonischen Flirtlines auszuprobieren, für die sie im Fernsehen immer Reklame machen.“
    „Und, hat das Ihnen ... was gebracht?“
    „Eben nicht. Ich habe auch beim Single-Netzwerk angerufen -einer schrecklicher als der andere. Wissen Sie was, Sie sollten mal ernsthaft darüber nachdenken, sich einen Job am Telefon zu suchen. Sie haben die perfekte Stimme.“
    Sicher, aber ich hatte ja schließlich nicht ein kleines Vermögen in Kosmetika investiert, um mich dann hinter einem Telefonhörer zu verstecken. „Ich ziehe den persönlichen Kontakt vor. Da wir gerade dabei sind: Ich stehe ganz kurz davor, jemanden für Sie zu finden.“ Warum hatte ich das denn jetzt gesagt?
    Weil sie die mediale Hotties-Line anrief. Das musste wahre Verzweiflung sein.
    Mitleiderregend.
    Das war beides genau mein Ding.
    „Wirklich?“ In ihrer Stimme klang Hoffnung auf. „Ich meine, ich weiß ja, dass Sie gesagt hatten, Sie würden sich darum kümmern. Aber ich hatte nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde. Ist er ... Sie wissen schon, ist er wie ich?“
    Meine Gedanken flogen zu Ty. Diesmal auf absolut professionelle Art und Weise. Keine Schlagsahne, keine Knabberspiele am Hals, kein Lecken an den Zehen ...
    Als ob irgendetwas davon je passieren würde.
    „Er ist groß, dunkel und sieht gut aus“, die Worte flössen aus mir heraus, bevor ich etwas dagegen tun konnte, „und ein Gewandelter durch und durch.
    Und er trägt einen Cowboyhut.“
    „Er ist Cowboy?“
    „Früher mal. Jetzt trägt er den Hut nur noch aus Gewohnheit. Und die Stiefel auch.“
    „Meinen Sie, dass ich ihm gefallen würde? Antworten Sie lieber nicht darauf, ich muss mich jetzt auf meine positiven Eigenschaften konzentrieren.“
    „Sie haben sich unsere kleine Unterhaltung also zu Herzen genommen.“
    „Ich konnte an nichts anderes mehr denken.

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