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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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glücklich machen kann?« Marianne drehte
sich der Tür zu und fügte hinzu: »Denk mal darüber ein bißchen nach.«
    Bonnie
tat es. Sie saß noch immer am Fenster, als Damien eine Stunde später das Zimmer
betrat und leise fragte: »Hast du es dir anders überlegt?«
    Ihr
stockte der Atem - wie immer, wenn er ihr unversehens gegenübertrat. Sie
schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn fest an sich.
    Er
hielt sie fest und küsste sie auf den Scheitel. »Bonnie, mein Herz, was
bedrückt dich denn so?«
    »Ich
habe Angst.«
    Er nahm
ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr besorgt in die Augen.
    »Es
wird nicht gutgehen«, behauptete sie. »Du bist ein Lord, und ich bin ein
einfaches Mädchen vom Land. Ich gebe mir alle Mühe, dich in der feinen
Gesellschaft nicht zu blamieren, aber ich fühle mich in London fehl am Platz,
und ich kann diese modischen Sachen nicht ausstehen.«
    Er
drückte sie noch inniger an sich.
    »Ich
verdanke dir so viel«, sagte sie leise. »Du hast mir zweimal das Leben
gerettet, als ich krank war. Du hast mich vor Smythe gerettet, trotz der Lügen,
die ich ihm über dich erzählt habe.«
    »Du
bist mir nichts schuldig, Bonnie. Ich möchte, dass du mich aus Liebe heiratest
und nicht aus Dankbarkeit. Du liebst mich doch noch ... ?«
    Bonnie
erkannte den Schatten der Ungewissheit auf Damiens Gesicht, von dem Marianne
gesprochen hatte. Lächelnd erwiderte sie: »Natürlich liebe ich dich, daran
wird sich nie etwas ändern.«
    Er
strich sanft über ihre Arme. Obwohl ein Lächeln um seine Mundwinkel spielte,
wirkte er noch immer besorgt. »Du möchtest also nicht hier in London bleiben?«
    »Nein.«
    »Willst
du nach Braithwaite zurückkehren?«
    Bonnie
kaute auf ihrer Unterlippe. »Ich ... ich ... mag Braithwaite nicht besonders.«
    »Ich
verstehe.«
    »Es ist
zu groß und zu düster. Es macht mir manchmal Angst.«
    »Ich
habe ein Haus in Wales ...
Und
noch eines in Cornwall.«
    »Himmel,
wozu braucht ein Mann so viele Häuser?«
    »Falls
ihm eines zu groß wird und zu dunkel und düster natürlich«, lachte Damien.
    Bonnie
seufzte. »Ich mag die Moore in Yorkshire.«
    Damien
lächelte traurig, als er ihre Wange mit der Fingerspitze berührte. »Himmel,
wie reizend du doch bist. Wie könnte ich dir etwas abschlagen? Wenn du in
Yorkshire leben willst, soll es so sein. Aber du musst dich mit Braithwaite
abfinden, bis ich mit einer vernünftigen Alternative aufwarten kann. Willst du
das tun?«
    Sie
nickte.
    »Ich
möchte dich gern küssen«, sagte er leise.
    Ihr
Herzschlag beschleunigte sich. Bonnie schmiegte sich an ihn. »Und ich möchte,
dass du mich jetzt küsst«, gestand sie.
    Seine
Stimme war rauh, als er sagte: »Ich liebe dich, Bonnie. Vergiss das nie -
egal, was passiert.« Dann küsste er sie leidenschaftlich und nahm ihr alle
Zweifel.
    Ihr Hochzeitstag
dämmerte mit einem wolkenlosen Himmel und einer blassgelben Sonne herauf.
Bonnie versuchte ein paar Bissen von ihrem Frühstück einzunehmen, badete dann
und saß still am Toilettentisch, während Edna sie frisierte. Sie flocht
perlweiße Bänder in Bonnies schwarzes Haar und steckte es kunstvoll auf.
    Madame
Rousseau erschien mit ihren Assistentinnen kurz vor zwölf. Marianne traf einige
Zeit später ein. Wie immer sah sie sehr elegant aus.
    »Bist
du so weit, Liebes?« fragte Marianne.
    »Ja«,
hauchte Bonnie.
    »Dann
komm mit.«
    Sie
betraten ein Schlafzimmer und wurden dort von Kate und geschäftigen Zofen
empfangen. Eine hielt ein Hemd aus feinstem Batist in der Hand, eine andere
hatte Pantalons und mehrere Unterröcke bereitgelegt. Ein Kleidungsstück ums
andere wurde Bonnie angezogen, bis nur noch das Kleid fehlte.
    »Nun muss
du die Augen schließen und versprechen, sie nicht eher aufzumachen, bis das
Kleid richtig sitzt«, sagte Kate.
    Lachend
vor Aufregung schloss Bonnie die Augen, aber sie protestierte: »Ich möchte es
doch sehen!«
    »Non«, rief
Madame Rousseau, »Nicht bevor alles fertig ist.«
    Bonnie hielt
den Atem an, als ihr das Kleid übergestreift wurde. Ihr erster Eindruck war,
dass der Stoff außerordentlich schwer war, als sie die Arme durch die
Ärmellöcher schob. Jemand eilte herbei, um Dutzende von winzigen Knöpfen auf ihrem
Rücken zu schließen. Dann drehten sanfte Hände sie zum Spiegel herum.
    Sprachlos
starrte Bonnie ihr Spiegelbild an, unfähig, zu glauben, was sie dort sah. Eine
mit Zuchtperlen bestickte Stola lag um ihre Schultern, und das Kleid aus Satin
und Spitzen war unter ihrem Busen gerafft,

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