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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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einmal sehen,
bevor du gehst?«
    »Nein.«
    Allein
der Gedanke, Bonnie noch einmal gegenüberzutreten, war eine qualvolle
Versuchung für ihn. Noch nie hatte er so für eine Frau empfunden. Nicht für
Louisa, nicht für Charlotte Ruth, nicht für Marianne. Nur Bonnie hatte ein so
verzehrendes Verlangen in ihm geweckt. Ihr Name war wie ein glühendes
Brandeisen, das seinem Gehirn aufgedrückt wurde.
    Ein
Blick in Damiens Gesicht genügte Richard, und er murmelte: »Ich verstehe. Du
kannst dich darauf verlassen, dass während deiner Abwesenheit für Bonnie
gesorgt wird. Hast du eine Ahnung, wie lange du wegbleiben wirst?«
    Damien
ging zur Tür und dachte: so lange, bis ich mir dieses Verlangen aus dem Leib
geschwitzt habe. »Nein. Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte er. »Ich
werde schreiben und es dich wissen lassen.«
    »Ich
werde Bonnie von dir Grüße ausrichten.«
    Damien
blieb stehen und sah ihn noch einmal an. »Ja, tu das.«

Teil Zwei
     
    Ich hasse, und ich liebe
    Warum ich das tue, wirst du mich vielleicht fragen.
    Ich weiß es nicht; aber so empfinde ich
    und leide darunter.

    Catull

Zwölf
    Bonnie ließ ein
Garnknäuel über den Boden rollen und lachte, als die Kätzchen übereinanderpurzelten,
um es einzufangen. Dann sah sie zur Tür. Richard stand auf der Schwelle und
beobachtete sie aus zusammengekniffenen Augen.
    »Hallo«,
sagte sie und grinste. »Philippe hat mich immer so begrüßt. Gefällt Ihnen das?«
    Er
nickte, obwohl Bonnie den Eindruck hatte, dass er ihr gar nicht zuhörte.
    Bonnie
sah den Brief in seiner Hand. Ihr Herz schlug schneller. »Haben Sie von Seiner
Lordschaft eine Nachricht erhalten?«
    »Ja. Er
hat seine Ankunft angekündigt.«
    Sie
wandte sich wieder den spielenden Kätzchen zu. Die Aufregung, dass sie Damien
bald wiedersehen sollte, verwandelte sich rasch in Nachdenklichkeit. Sie
runzelte die Stirn. »Ich hätte gute Lust, das Haus zu verlassen, bevor er hier
eintrifft.«
    »Das
würde ich Ihnen nicht raten.«
    »Er
verdient es nicht besser. Er hat sich nicht mal von mir verabschiedet, als er
wegging.«
    »Dazu
hatte er keine Zeit. Die dringenden Geschäfte, die er zu erledigen hatte, haben
das nicht zugelassen.«
    Richard
sprach mit schwerer Zunge. Und sie konnte das süße Aroma des Portweins selbst
aus dieser Entfernung riechen. Seine Augen waren blutunterlaufen, und seine
Nase war rot. »Stimmt etwas nicht?« fragte sie, weil er sie noch immer
nachdenklich anstarrte.
    Er
schüttelte den Kopf. »Nein. Sie haben mich nur an jemanden erinnert.« Er schob
den Brief in seine Jackentasche. »Kommen Sie mit Ihren Lektionen voran? Sind
Sie mit Ihrer neuen Gouvernante, Miss Crandall, zufrieden?«
    Bonnie
dachte einen Moment nach. Zuerst war sie überrascht gewesen, als man ihr mitteilte,
dass Damien beschlossen hatte, ihr Bildung und Manieren beizubringen. Dann war
sie wütend geworden. Sie hatte rebelliert und den Lehrkräften das Leben so
sauer wie möglich gemacht.
    »Ich
kann nicht behaupten, dass sie mir besser gefällt als die anderen.«
    »Und
Ihre Lektionen?«
    »Manchmal
würde ich lieber mit Mr. Miles ausreiten.«
    »Sie
und Miles, ihr seid ziemlich dicke Freunde geworden. Damien wird das nicht
gefallen«, sagte er und verließ das Zimmer. Bonnie sah immer noch zur Tür, als
Jewel mit dem Teetablett den Raum betrat. Bonnie ging durchs Zimmer, ließ sich
in einen Sessel fallen und beförderte einen Schemel mit einem Fußtritt unter
das Bett. »Hier ist jeder sauer auf Miles. Zu mir ist er immer gut gewesen«,
sagte sie.
    Jewel goss
den Tee ein und reichte Bonnie die Tasse. »Wenn man keine Blöße zeigt, ist er
harmlos. Aber es ist nicht ratsam, ihm sorglos den Rücken zuzukehren.«
    »Was
hat er denn so Schlimmes angestellt?«
    Jewel
spähte zur Tür und sagte mit gedämpfter Stimme: »Er hat unserem Jungen -
Damien - immer Ärger gemacht. Einmal ist Damien beim Ausreiten der
Sattelgurt gerissen, und er hat sich bei dem Sturz den Knöchel gebrochen. Und
als der Stallbursche den Sattel genauer untersuchte, fand er heraus, dass der
Gurt nicht gerissen, sondern durchgeschnitten war. Einmal haben die beiden
Wildgänse gejagt, und angeblich ging Miles' Gewehr aus Versehen los. Die Kugel
hat Damiens Kopf nur um wenige Zentimeter verfehlt. Deshalb halte dich von ihm
fern, Bonnie. Es gibt nur Ärger, wenn du es nicht tust.« Mit einem kurzen
Schniefen und raschelnden Röcken eilte Jewel aus dem Zimmer.
    Bonnie
trank ihren Tee und dachte dabei über Jewels Warnung

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