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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Lebens geworden war?
    Er lief
im Zimmer auf und ab.
    Er musste
das nur aus der richtigen Perspektive betrachten. Sie war eine Ablenkung. Eine
Zerstreuung, die er bitter nötig brauchte, weil er mit jedem Tag mehr zu
bewältigen hatte.
    Er
schüttelte den Kopf.
    Es gab
zu viele Konflikte in seinem Leben, die ihm eine Bindung an eine Frau verboten.
Auch wenn Bonnie der Gesellschaft angehören würde, könnte er an dieser
Tatsache nichts ändern. Er würde England bald verlassen, und vielleicht musste
er sich dann aktiv am Bürgerkrieg in Amerika beteiligen. Er konnte sogar den
Tod dabei finden.
    Er
liebte sie ja nicht einmal. Er hatte sie gern, ja, aber ...
    Was
sich im Badezimmer abgespielt hatte, war eine körperliche Lust gewesen. Sie
war eine schöne junge Frau, und manchmal verwechselte man leicht Liebe mit
Verlangen. Sie hatten beide einen Fehler gemacht, und er durfte nicht länger
in diesem Haus bleiben.
    Damien
trat ans Fenster und starrte auf die dunkle, regenverhangene Landschaft.
Marianne setzte sich im Bett auf, als er eine Reisetasche aus der Garderobe
holte und Kleider hineinwarf.
    »Fährst
du weg?«
    Er
nickte.
    Marianne
streckte sich und gähnte, bevor sie ihn nachdenklich betrachtete. »Da du
bereits angezogen bist und gepackt hast, nehme ich an, dass du Braithwaite
noch heute abend verlässt.«
    »Das
habe ich vor.«
    »Ziemlich
plötzlich, meinst du nicht auch?« Marianne glitt aus dem Bett und goss sich ein
Glas Wasser ein. »Läufst du wieder einmal vor Komplikationen weg?« Als er
nichts darauf erwiderte, drehte sie sich zu ihm um. »Ich will gar nicht erst
fragen, was heute Morgen zwischen dir und Bonnie vorgefallen ist. Du würdest
mir zweifellos die Antwort darauf verweigern und mir sagen, dass mich das
nichts anginge. Vermutlich redest du dir selbst ein, dass dich nur für einen
Augenblick die Leidenschaft übermannt hat und dass sich so etwas nie mehr
wiederholt.«
    Damien
runzelte die Stirn.
    Marianne
ging auf ihn zu. »Ich möchte gar nicht erst ergründen, welche Motive du
hattest«, fuhr sie eisig fort. »Ich -weiß nur, was dein Akt der Wollust
Bonnie gekostet hat. Es gibt sehr wenig im Leben einer Frau, was sie wirklich
ihr eigen nennen kann. Ihre Jungfräulichkeit gehört zu diesen Dingen, und sie
ist ein Schatz, den sie nur dem Mann schenkt, den sie liebt.«
    Er
lachte. »Jemand hat versäumt, das Louisa zu sagen.«
    Marianne
lächelte. »Ich bin sicher, dass Louisa geglaubt hat, diesen Mann zu lieben -
wer immer es war.«
    »Aber
ich war mit ihr verlobt. Warum, zum Kuckuck, hat sie ihre Leidenschaft halb
London, aber nicht mir geschenkt?«
    »Weil
die Warwicks und die Thackerays eng befreundet waren, warst du ein Teil ihres
Lebens. Ich vermute, dass ihre Gefühle für dich zwar tief, aber nicht
leidenschaftlich waren Als man sie in London in die Gesellschaft einführte,
fand sie sich dort plötzlich von Männern umschwärmt. Halb London lag ihr zu
Füßen, und das übte einen überwältigenden Reiz auf sie aus.«
    Damien
hob seine Reisetasche auf. »Louisa gehört der Vergangenheit an.«
    »Aber
Bonnie nicht. Um deines und ihres Seelenfriedens willen: überlege gut, was du
da tust.«
    »Ich
weiß, was ich tue und warum ich es tue«, erwiderte er, verließ das Zimmer und
warf die Tür hinter sich zu.
    Dann
ging er leise zur Treppe. Zuerst sah er in die Halle und dann auf Bonnies
Schlafzimmertür. Die Reisetasche war plötzlich viel schwerer, und die Luft
wurde beklemmender. Er schloss die Augen und sah sie wieder vor sich, ihre vor
Verlangen glänzenden Augen, ihre halb offenen Lippen, ihr Körper, der sich
unter ihm ...
    »Geh,
bevor es zu spät ist«, ermahnte er sich, aber er steuerte direkt auf ihre Tür
zu und stellte die Reisetasche ab. Sie verdiente einen Abschiedsgruß. Das war
er ihr schuldig. Er würde ihr erklären, dass eine Beziehung zwischen ihnen
einfach unmöglich war.
    Er
öffnete die Tür. Ihr Bett war leer.
    Sie
stand in einem Flanellnachthemd am Fenster und starrte nach draußen. Ihr
Gesicht schien trotz der frostigen Luft mit Schweiß bedeckt zu sein.
    Plötzlich
wußte er, dass er sie mehr begehrte als jede andere Frau bisher. Sie wirbelte
herum, und ihr blasses Gesicht und die großen dunklen Augen wirkten ängstlich.
Ihre Lippen öffneten sich, ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
    Irgendwie
gelang es ihm, die Arme auszubreiten, obwohl er nicht damit rechnete, dass sie
zu ihm kam. Sie überraschte ihn und lief zu ihm. Er schloss sie in seine

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