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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte den Körper einer Göttin.
    Nicole nickte kaum merklich. »Ich habe einen kleinen Spaziergang gemacht.
Die Luft gestern Abend war herrlich.«
    Seine Lippen wurden hart. »Sie wissen, was heute Nacht passiert ist.« Er
gab ihr mit einer Geste zum Fenster zu verstehen, dass er damit den
Menschenauflauf in der Nähe der Brücke meinte.
    »Ja, ich weiß.« Ihre dunkle Stimme klang noch um eine Nuance tiefer. »Ich
habe es gehört, als Ihnen der Milchjunge heute Morgen die Nachricht überbracht
hat.«
    »Es ist der vierte Mord! Ich bin beunruhigt! Wir wissen alle nicht, welches
Ungeheuer sich hier in diesen Wäldern verbirgt. Die Polizei hat noch immer
keine Spur. Täglich kann ein neues Verbrechen geschehen. Ich untersage Ihnen
strikt, das Haus abends nach Einbruch der Dunkelheit zu verlassen! Es sei denn,
Sie wollen nach Rostrenen fahren. In Ihrem Wagen dürften Sie verhältnismäßig
sicher sein. Doch gehen Sie bitte nicht allein durch den Wald, zum Bach
hinunter, auch nicht in das Dorf. Ich habe Angst um Sie.«
    Sie winkte ab. »Ich weiß mich schon meiner Haut zu wehren, Doktor. Mir wird
schon nichts passieren.«
    »Bleiben Sie im Haus!« forderte Sandos noch einmal, ehe er anfing, den
Brief zu diktieren, ohne sich richtig darauf konzentrieren zu können. »Wir
wissen nicht, was in der nächsten Zeit noch alles geschieht.«
    Er sagte das in einem so merkwürdigen Tonfall, dass die junge Französin
unwillkürlich von ihrem Block aufsah. In ihre Augen trat ein erstaunter
Ausdruck, als wolle sie sagen: Wissen Sie es wirklich nicht?
    Dr. Sandos wich dem Blick aus. Er erschrak, als er den Ausdruck in den
Augen der hübschen Sekretärin deutete und fragte sich, wie Nicole eine solche
Denkweise entwickeln konnte.
    Wusste sie etwas? Verbarg sie etwas vor ihm?
    Er diktierte den Brief rasch, ohne sich noch einmal zu unterbrechen. Danach
besprach er routinemäßig anfallende Arbeit mit seiner Sekretärin. Dabei wurde
er unterbrochen. Das Telefon klingelte.
    Nicole hob ab. »Privates Erholungsheim Dr. Sandos. Guten Morgen«, meldete
sie sich. Am anderen Ende der Strippe antwortete eine feste Männerstimme.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Monsieur Sandos. Hier spricht Henry Cutter
aus New York.« Nicole hielt mit der Rechten die Sprechmuschel zu, während sie
Dr. Sandos zuflüsterte: »Ein Mister Cutter aus New York.«
    Die Augenbrauen von Sandos hoben sich kaum merklich, dennoch glaubte die
junge Französin bemerkt zu haben, dass der Psychologe nur mühsam seine
Überraschung verbergen konnte.
    Wortlos nickend griff er nach dem Telefonhörer. »Sandos!«
    »Hallo, Doktor! Wie geht es Ihnen? Hier Cutter.«
    Die Spannung in Sandos' Gesicht löste sich, als er die vertraute Stimme
hörte. »Cutter. Dass Sie einmal bei mir anrufen würden, damit habe ich nicht
mehr gerechnet. Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass Sie mich nicht nur
an den Apparat lotsen, um sich bei mir nach meinem Befinden zu erkundigen?«
    Dr. Sandos lachte leise nach dieser Bemerkung. Er musste an Cutter denken,
an ihre erste Begegnung in Hollywood vor drei Jahren. Damals, bei einer
Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten, hatte er den Regisseur
kennengelernt. Cutter hatte seinerzeit einen Berater für einen Psychokrimi
gebraucht, in dem eine Psychopathin die geheimnisvolle, unheimliche Mörderin
war. Er war auf Dr. Sandos aufmerksam geworden, der als wissenschaftlicher
Berater für die Zeit der Dreharbeiten engagiert wurde.
    Die beiden Männer hatten sich kennen und verstehen gelernt. Gelegentlich
war nach Sandos' Abreise aus den Staaten noch ein Brief gewechselt worden. Man
hörte voneinander durch Presseberichte. Das aber war auch alles.
    Nun dieser Telefonanruf!
    Was wollte Cutter?
    Dr. Sandos gab seiner Sekretärin einen kaum merklichen Wink, der bedeutete,
dass er allein sein wollte. Nicole zog sich zurück. »Ich werde Sie rufen,
sobald ich Sie wieder brauche, Nicole«, rief er ihr leise nach. »Bereiten Sie
inzwischen die Akten vor, die ich nachher benötige! Ich will spätestens um zehn
Uhr mit der Visite beginnen. Heute ausnahmsweise früher.«
    Er wartete, bis sie die Tür hinter sich zugezogen hatte.
    »So, Cutter, jetzt bin ich allein«, fuhr er fort, nachdem der Regisseur auf
seine letzte Frage geantwortet hatte, dass er mit seinem Anruf einen ganz
bestimmten Zweck verfolge. »Schütten Sie Ihr Herz aus. Wie kann ich Ihnen
helfen, wo drückt der Schuh? Fühlen Sie sich nicht in Ordnung? Das würde mich
bei Ihnen nicht verwundern. Ich

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