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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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er sich ab und wollte auf die Seitentür zugehen, als die
Stimme seiner Sekretärin über die Rufanlage drang.
    »Dr. Sandos?«
    Er drückte die Taste. »Ja.«
    »Besuch für Sie! Kommissar Rekon möchte Sie gern für ein paar Minuten
sprechen!« Dr. Sandos' Gesicht wurde hart. Das Blut wich aus seinem Gesicht.
    Er drehte sich ein wenig zur Seite, um zu verhindern, dass die deutsche
Schwester etwas bemerkte.
    »Soll hereinkommen«, sagte er knapp. Er verbesserte sich aber sofort
wieder. »Nein. Sagen Sie, wartet Kommissar Rekon draußen im Vorzimmer?«
    »Ja.«
    »Schicken Sie ihn lieber hinüber zu mir in die Wohnung! Ich will mich dort
mit ihm unterhalten. Das dürfte besser sein, wegen der Patienten. Ich möchte
nicht, dass irgendwelche Unruhe entsteht.«
    »Natürlich, Doktor.«
    Dr. Sandos ließ die Taste los. Durch die Seitentür verschwand er im Garten,
eilte auf den angebauten Trakt zu und vermied es, von den Patienten gesehen zu
werden, die sich um diese Zeit im Garten, der eher als Park zu bezeichnen
gewesen wäre, aufhielten, sich miteinander unterhielten, in einem Buch lasen
oder auch nur auf der Liege lagen, um auszuruhen und auszuspannen.
    Er erreichte seine Wohnung in dem Augenblick, als sich von der anderen
Seite her die Tür öffnete. Er hörte die Stimme von Nicole, die Fernand Rekon
nach oben begleitete.
    Dr. Sandos ließ sich in einen der kostbaren, schweren Barocksessel fallen
und öffnete mit einer mechanischen Handbewegung die Klappe einer in die
Bücherwand eingebauten Bar.
    Es klopfte an die Tür.
    »Herein!«
    Dr. Sandos wirkte in diesen Sekunden wie ein anderer Mensch. Ruhig und
gefasst. Es war nicht seine erste Begegnung mit Kommissar Rekon. Die Tür
öffnete sich. Nicole, hübsch, attraktiv, um nicht zu sagen verführerisch, blieb
an der Schwelle stehen, während Dr. Sandos den Kommissar hereinbat.
    Bei einem Drink – außer einem Rotwein nahm Rekon keine alkoholischen
Getränke zu sich, das wusste Sandos – besprachen die beiden Männer die leidige
Angelegenheit.
    »Ich bedauere, schon wieder bei Ihnen aufzukreuzen, Doktor«, meinte der
Kommissar. »Aber niemand von uns kann gegen seine Pflicht verstoßen.«
    »So ist es, Kommissar.«
    »Ich habe im Dorf begonnen. Es gibt keine Familie, die wir nichtbefragt
hätten. Wir können uns in Anbetracht der Besonderheit des Falles nicht die
geringste Aufklärungslücke erlauben. Würden Sie mir bitte ein paar Fragen
beantworten?«
    »Wenn ich es kann, sehr gern.« Fernand Rekon stellte die üblichen
Routinefragen. Sie brachten aber nichts ein; der Kommissar hatte auch nichts
anderes erwartet.
    Zehn Minuten vergingen. Während dieser Zeit führte und steuerte fast nur
der Beamte das Gespräch.
    »Die Dinge fangen an, unsere Nerven zu strapazieren, Doktor. Wir werden
langsam nervös. Vier Morde innerhalb kürzester Zeit, und alle in unmittelbarer
Nähe dieser Ortschaft! Und kein Hinweis, wer der Täter sein könnte, dabei
wissen Sie, was ich denke, nicht wahr?«
    Dr. Sandos nickte. »Sie sind noch immer der Meinung, dass der unheimliche
Mörder ein Psychopath ist. Und da ich solche Menschen behandele, glauben Sie
felsenfest daran, dass unter meinen Patienten jemand ist, der …« Der
Südamerikaner sprach nicht zu Ende. Unwillig winkte er ab. »Sie hatten Wochen
Zeit, jeden einzelnen, der sich hier aufhält, zu überprüfen. Wenn Sie auch nur
den geringsten Verdacht bezüglich einer bestimmten Person hätten, würde ich
nichts dagegen haben, wenn Sie ein Verhör durchführten.«
    »Sie könnten auch schlecht etwas dagegen tun«, entgegnete Fernand Rekon.
    »Aber unter diesen Umständen«, fuhr Dr. Sandos ungerührt fort, »würde Ihr
Auftreten nur Unruhe und Unsicherheit unter die Menschen tragen, deren
Sicherheit und Gesundheit mir anvertraut sind. Ich verbürge mich dafür, dass
niemand aus meinem Hause in Frage kommt, Kommissar! Ich kenne die
Krankengeschichten meiner Patienten besser als die Menschen, die sie zu kennen
glauben. Ich kenne ihr Unterbewusstsein, Kommissar! Ich habe keinen
Psychopathen in meinem Haus, keinen Menschen, der krankhaft gestört ist und nicht
weiß, was er tut. Dies hier ist keine Irrenanstalt und kein Sanatorium. Es ist
ein Erholungsheim für nervlich erschöpfte Menschen.«
    »Ja, ja, ich weiß. Das alles haben Sie mir schon hundertmal erklärt.«
    Kommissar Rekon stellte sein Rotweinglas auf den Tisch zurück.
    »Wissen Sie, was das hier ist?« Mit diesen Worten legte er das Quipu auf
den Tisch, unmittelbar neben

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