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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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da habe ich die Beherrschung verloren. Aber ich wollte ihr nichts antun. Ich habe sie nicht getötet.«
    »He, was ist denn da drüben los?« rief Arnie, kümmerte sich aber nicht weiter um sie, sondern unterhielt sich wieder mit seinem Kollegen.
    »Warum glaubst du eigentlich, daß Kitty tot ist?« fragte Dorian.
    »Ich habe es doch mit eigenen Augen gesehen!«
    »Was?«
    »Wie er sich über uns beugte«, sagte Danny schwer atmend. »Er stieß mich beiseite und fiel über Kitty mit einem langen Messer her. Mehr habe ich nicht gesehen, denn ich lief in wilder Panik davon. Zuerst glaubte ich, es sei Dr. Deming, der mich mit Kitty überrascht hatte und …«
    »Wieso kamst du auf Dr. Deming?«
    »Er macht um diese Zeit meistens den ersten Kontrollgang. Aber dann erblickte ich die schwarze Gestalt mit den Flügeln und dem Dolch – und nicht weit von Kittys Bungalow entfernt rannte ich dann auch Dr. Deming geradewegs in die Arme …«
    »Hast du ihm von deinem Erlebnis berichtet?« wollte Dorian wissen. »Hast du ihm gesagt, daß Kitty von einem Maskierten mit einem Messer überfallen wurde?«
    Danny nickte erregt. »Das sei Unsinn, sagte er. Denn er selbst hätte Kitty – so wie mich später – in einen geschlossenen Raum gebracht. Ich wollte es nicht glauben. Doch dann hörte ich sie in der letzten Nacht schreien. Es war Kittys Stimme. Jetzt glaube ich selbst schon, daß ich den Verstand verloren habe.«
    Bevor Dorian noch etwas entgegnen konnte, verkündete Arnie: »Die Zeit ist um. Trocknet euch ab!«
    Während des Ankleidens raunte Dorian dem anderen noch zu: »Ich werde mich um deinen Fall kümmern.«
    Der Dämonenkiller wehrte sich nicht, als man ihm wieder die Zwangsjacke überstreifte. Er glaubte immer noch an Arnies Versprechen, daß man ihn zum Abendessen in seinen Bungalow zurückkehren lassen würde. Als sie in ihre Zellen geführt wurden, stellte er fest, daß Danny in der Nachbarzelle untergebracht war. Zur Zeit der Dämmerung kam Arnie mit dem Essen.
    »Stecken Sie sich den Fraß an den Hut und binden Sie mich lieber los!« empfing Dorian ihn.
    »Das geht leider nicht«, meinte Arnie bedauernd. »Dr. Deming ist noch nicht da, und nur er kann entscheiden, ob Sie hier raus dürfen oder nicht.«
    Sicher konnte man sich daran gewöhnen, mit einer Zwangsjacke zu schlafen, aber Dorian hatte noch keine Erfahrung diesbezüglich, und dementsprechend war auch seine Nachtruhe. Dazu kam noch, daß in einer der Zellen eine Frau hysterisch schrie. Dorian vermutete, daß es sich um Kitty Lorraine handelte, denn sie verlangte nach Rauschgift und verbrämte ihre Forderung mit einer Reihe von obszönen Schimpfworten. Sie war aber nur etwa eine Viertelstunde lang zu hören; den Rest der Nacht verhielt sie sich ruhig. Dorian vermutete, daß man ihr ein Beruhigungsmittel gegeben hatte.
    Die ganze Angelegenheit war äußerst mysteriös. Wie konnte Danny Dean behaupten, daß Kitty tot war, obwohl sie doch recht deutliche Lebenszeichen von sich gab? Vielleicht bildete sich Danny tatsächlich alles nur ein? Dorian hatte allerdings nicht den Eindruck gehabt, daß er geistesgestört war.
    Die Sache begann ihn zu interessieren. Irgend etwas ging in dieser Abteilung der O'Hara-Stiftung nicht mit rechten Dingen zu. Dorian dachte sogar an die Möglichkeit, daß die Schwarze Familie ihre Hände mit im Spiel hatte, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder als absurd. Da Dämonen die Gegenwart von Geistesgestörten nicht ertrugen, mußte es eine natürliche Erklärung für diese Vorfälle geben. Eines jedenfalls schien Dorian sicher: Dr. Deming mußte zumindest eine Ahnung von den Geschehnissen haben.
    Dorian war, als hörte er gedämpfte Stimmen. Jemand schien in Daniel Deans Zelle zu sein. Obwohl Dorian das Ohr gegen die Wand preßte, konnte er nicht verstehen, was gesprochen wurde. Er war aber ziemlich sicher, daß die eine Stimme Danny gehörte. Dann war ein metallisches Geräusch zu hören, so als würde ein Riegel bewegt. Danach wurde es still in der Nachbarzelle.
    Dorian ging zur Tür und lauschte. Über den Korridor polterten jetzt Schritte, die in der Ferne verklangen.
    Er blickte zu dem kleinen, vergitterten Fenster hinauf, das sich gut einen halben Meter über seinem Kopf befand. Wenn er das Stahlrohrbett an die Fensterwand schob und sich auf das Gestell stellte, würde er vielleicht durch das Fenster ins Freie sehen können. Es kostete ihn unglaubliche Mühe, das Bett von seinem Platz zu rücken. Wenn er die Arme frei

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