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010 - Die Todesengel

010 - Die Todesengel

Titel: 010 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gehabt hätte, wäre es natürlich einfacher gewesen, doch so mußte er sein ganzes Gewicht dagegen stemmen. Schließlich gelang es ihm aber doch, das Kopfende des Bettes so zu verschieben, daß es an die Fensterwand stieß. Dorian kletterte hinauf, verlor sofort das Gleichgewicht und fiel aufs Bett zurück. Auch der zweite Versuch mißlang; beim dritten schaffte er es dann.
    Auf dem Stahlrohr balancierend, schob er sich die Wand hinauf. Er mußte sich auf die Zehenspitzen stellen, um durch das Fenster in den Park blicken zu können. Da war Danny Dean. Er war allein, stand offenbar unschlüssig da und drehte sich langsam um die eigene Achse. Wo war der andere, der ihn aus seiner Zelle geholt hatte? Es sah ganz so aus, als würde Danny ebenfalls nach seinem Befreier suchen. Jetzt legte er die Hände an den Mund und rief irgend etwas. Dorian vernahm wegen der großen Entfernung und der Fensterscheiben keinen Ton. Danny rief wieder und wieder und blickte sich suchend um. Schließlich näherte er sich einer Hecke. Vermutlich hatte er eine Bewegung wahrgenommen, denn es löste sich ein Schatten aus dem Gebüsch.
    Danny zuckte zurück, strauchelte und fiel rücklings zu Boden. Über ihm stand eine schlanke Gestalt in einem schwarzen Umhang mit Ausbuchtungen auf dem Rücken, die wie gestutzte Flügel aussahen. In der Rechten des Unbekannten blitzte ein langer Dolch.
    Danny versuchte auf dem Rücken liegend davonzurobben, doch da senkte sich der Dolch und bohrte sich ihm in die Brust. Als die Waffe wieder aus seinem Körper herausgezogen wurde, hatte sich die Klinge dunkel verfärbt. Danny drehte sich um und wollte auf allen vieren fortkriechen. Doch der Dolch holte ihn ein, bohrte sich in seinen Rücken; einmal, zweimal – immer wieder.
    Dorian verlor die Balance und stürzte aufs Bett hinunter. Als er seinen Beobachtungsposten wieder einnahm, war der Park vor ihm menschenleer; auch Danny Deans Leiche war verschwunden.
    Der Dämonenkiller ließ sich aufs Bett zurückfallen. War er wirklich Zeuge eines Mordes geworden? Hatte er tatsächlich gesehen, wie ein Vermummter Danny Dean kaltblütig und auf bestialische Art und Weise niedergemetzelt hatte? Oder hatte er sich alles nur eingebildet?
    Nun, das würde sich rasch aufklären lassen. Er brauchte nur Krach zu schlagen, einen der Pfleger heranlocken und diesem seine Beobachtungen mitteilen. Der Pfleger konnte dann in Dannys Zelle nachsehen. Dorian war sicher, daß sie leer war.
    Er wollte sein Vorhaben schon in die Tat umsetzen, überlegte es sich dann aber anders. So einfach war das gar nicht. Er galt als geisteskrank. Man würde seine Beobachtung wohl eher als eine Ausgeburt seiner Phantasie hinstellen, als ihm Glauben schenken. Und das konnte seinen Aufenthalt in der Gummizelle verlängern. Es war also besser, wenn er keinen Alarm schlug. Zumal es möglich war, daß Dr. Deming mit in der Sache drinsteckte. Wenn der Psychiater tatsächlich etwas auf dem Kerbholz hatte, dann würde er Dorian auf die gleiche Art zum Schweigen bringen wie Danny, der ebenfalls ein unliebsamer Zeuge eines Mordes gewesen zu sein schien.
    Dorian war jetzt klar, daß Danny die Wahrheit gesagt hatte. Er würde aber nicht den Fehler machen und das laut aussprechen.

    »Ich glaube, ich muß mich für das Benehmen meiner Pfleger entschuldigen, Mr. Hunter«, sagte Dr. Deming. »Sie haben eigenmächtig und gegen meine Anordnungen gehandelt, als sie Sie in eine Zelle der Sonderabteilung steckten. Allerdings muß ich dem Bericht Arnies entnehmen, daß Sie handgreiflich geworden sind.«
    »Ich wollte nur zu Ihnen, Dr. Deming«, rechtfertigte sich Dorian. »Man sollte annehmen, daß ein Psychiater jederzeit für seine Patienten zu sprechen ist.«
    Dr. Deming spielte nervös mit einem Lineal auf seinem Tisch. Er wirkte müde und unkonzentriert, zwinkerte unruhig und vermied es, Dorian länger anzublicken. Nach Dorians Meinung benötigte der Mann selbst einen Psychiater.
    »So ist es auch, Mr. Hunter«, sagte Dr. Deming und leckte sich die spröden Lippen. »Aber ich befand mich zu diesem Zeitpunkt nicht im Sanatorium. Auch ein Arzt hat ein Recht auf Freizeit, nicht wahr? Aber zurück zur Sache. Die beiden Pfleger haben zwar in bestem Wissen gehandelt, als sie Sie in eine Einzelzelle brachten – aber ihre Eigenmächtigkeit ist nicht zu entschuldigen. Was sie taten, ist unverzeihlich.«
    »Vergessen wir es«, schlug Dorian vor und merkte, daß Dr. Deming sichtlich ein Stein vom Herzen fiel. »Arnie hat mich,

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