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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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öfter per Autostopp?« wollte er wissen.
    »Meistens.«
    »Und enden die Fahrten alle so?«
    »Nicht immer.«
    »Häufig?«
    »Kommt darauf an. Wenn mir der Mann gefällt…«
    »Sagst du nicht nein.«
    »Warum sollte ich? Die Zeiten sind vorbei, wo wir Mädchen uns diesbezüglich zurückhalten mußten. Heute haben wir dieselben Rechte wie ihr Männer.«
    »Oho, eine Jung-Emanze.«
    »Was dagegen?«
    »Nein, ich habe ja davon profitiert.«
    »Eben.« Sie schickte ihre Finger auf Wanderschaft.
    Der Lärm im Festsaal ging ihm allmählich auf die Nerven. »Hoffentlich finden sie bald ein Ende. Ist ja lästig, der Krawall.«
    Es klopfte. Shirleys Hand lag gerade an der Innenseite seines Schenkels. Sie zog sie zurück und griff nach der Bettdecke. Er fischte sich einen Morgenmantel und stand auf. Er drehte den Schlüssel im Schloß herum und öffnete die Tür einen Spalt breit.
    Draußen stand ein attraktives Mädchen im knappen zyklmefarbenen Trikot. Er verspürte sofort wieder Appetit. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Anerkennung.
    »Hallo!« sagte er begeistert. »Sind Sie sicher, daß Sie zu mir wollen?«
    Claudia Clooney fiel es nicht schwer, sich zu verstellen. Ihr Augenaufschlag war gekonnt. Ihr Lächeln verhieß Lewis McDonald eine ganze Menge. »Wenn Sie wissen, was man mit einem müden kleinen Mädchen anfangen kann, bin ich richtig«, sagte sie.
    Er schluckte. »Donnerwetter, Ihre Ehrlichkeit gefällt mir.«
    »Dachte ich mir. Ich suche ein Mädchen, Sir.« Die Besessene beschrieb Oda. »Sie gehört zur Reisegesellschaft. Ich soll sie zurückholen. Sie haben die kleine Ausreißerin nicht zufällig gesehen?«
    »Nein, leider nicht. Gehören Sie zu den Leuten, die so schrecklichen Radau machen?«
    »Ich bin untröstlich, wenn Sie das stört«, sagte Claudia. »Aber es ist bald vorbei.«
    »Haben Sie danach Feierabend?«
    »Gottlob, ja.«
    »Schon was vor?«
    »Nur noch ins Bett.«
    »Wie wär’s mit meinem? Ich würde es Ihnen mit Vergnügen zur Verfügung stellen.«
    »Ich hatte den Eindruck, es wäre schon belegt.«
    Er winkte ab. »Das ist kein Problem. Geben Sie mir fünfzehn Minuten, dann schicke ich die Kleine weg und erwarte Sie.«
    »Sie kriegen zwanzig Minuten«, erwiderte Claudia.
    »Und danach machen Sie von meinem Angebot Gebrauch?«
    »Vielleicht.«
    Er grinste. »Wenn eine Frau vielleicht sagt, meint sie ja.«
    Claudia erhaschte einen Blick auf das blonde Mädchen in McDonalds Bett. Das war nicht Oda. Sie verlor jegliches Interesse an Lewis McDonald, ließ ihn das jedoch nicht merken. Es blieb offen, ob sie zurückkommen würde oder nicht. McDonald benahm sich Shirley gegenüber jedenfalls nicht schön. Er warf sie hinaus. Sie mußte Platz machen für die andere, die er mit brennender Leidenschaft erwartete.
    Er sollte sich lieber nicht wünschen, daß Claudia Clooney zu ihm kam, denn die Besessene würde dafür sorgen, daß dies sein letztes Liebesabenteuer war.
    ***
    Magos Scherge!
    Mit haßloderndem Blick starrte mich das Monster an. Das ghoulähnliche Wesen sah widerlich aus. Ekelerregend. Wie grüner Schleim glänzte seine Haut. Ich sah die stumpfen Hörner auf dem kahlen Schädel und die langen gelben Rattenzähne. Ein Verdacht keimte in mir auf: Wahrscheinlich hatte dieser Schwarzblütler für die Reifenpanne gesorgt. Er wollte mich von meinen Freunden trennen, und es war ihm problemlos gelungen.
    »Tony Ballard!« stieß er heiser hervor. »Was für eine Freude, dich zu sehen!«
    »Wo ist Mago?«
    »In der Nähe.«
    »Im Gasthaus?«
    »Was kümmert es dich?«
    »Ich will ihm das Handwerk legen!« sagte ich hart.
    Der Scherge lachte höhnisch. »Das schaffst du nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil ich dich jetzt fertigmachen werde!« keuchte die Horrorgestalt und griff zur Peitsche.
    Ich kannte diese Waffe und wußte, daß ich mich vor ihr in Acht nehmen mußte. Eine vernichtende Kraft wohnte in der schwarzen Peitsche. Sie sollte mir zum Verhängnis werden.
    Das Leder pfiff durch die Luft. Das Peitschenende schnellte mir wie eine zubeißende Schlange entgegen. Ich sprang zur Seite. Ganz knapp verfehlte mich das tödliche Leder.
    Es klatschte auf den Kofferraumdeckel. Die Wirkung war erschreckend. Der Deckel sprang. Sämtliche Scharniere und Schrauben brachen. Das Blech rutschte über den Heckrand und landete scheppernd auf dem Asphalt. Mir war bekannt, daß die Höllenkräfte, die sich in der Peitsche befanden, meinen Peugeot zerreißen konnten. Magos Scherge hätte meinen

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