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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es sich bei diesem Mädchen um eine Hexe handeln, die sich dem Guten zugewandt hatte.
    Oda – eine weiße Hexe… wie Roxane!
    »Ich kenne diese Bastarde«, sagte ich grimmig. »Gelang es Ihnen und Perkins, mit dem Mädchen zu fliehen?«
    »Ja, wir wollten Oda in ein Krankenhaus bringen. Sie sah ja so furchtbar aus. Um ein Haar hätten uns die Schreckgestalten erwischt. Wir hatten großes Glück, Mr. Ballard.«
    Das hatten die beiden wirklich gehabt, denn Magos grausame Schergen hatten mich schon mal das Fürchten gelehrt. Sie hatten Rocker, die sich zu nahe an sie herangewagt hatten, in dämonische Skelette verwandelt. Ein einziger Peitschenhieb hatte genügt.
    »Sie sagten, Sie wollten das Mädchen ins Krankenhaus bringen. Haben Sie’s dann nicht getan?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil… weil … Ich kann es mir nicht erklären, Mr. Ballard. Auch Bruce ist ratlos. Die Verletzungen verschwanden. Sie ist wieder okay. Sie ist auch wieder zu sich gekommen. Aber sie ist noch ziemlich benommen. Man kann nicht mit ihr reden. Sie sitzt nur da und starrt vor sich hin. Auf unsere Fragen antwortet sie nicht. Wir wissen nicht, woher sie kommt und was wir mit ihr tun sollen.«
    »Wo befinden Sie sich mit ihr?« wollte ich wissen.
    Er nannte ein Gasthaus einige Kilometer vor London. Sie hatten für das Mädchen ein Zimmer genommen. Dort wollten sie auf mich warten. Ich versprach, sofort loszufahren, dann legte ich auf.
    Mr. Silver und Roxane hatten eine Hälfte des Gesprächs mitbekommen. Ich erzählte ihnen die andere Hälfte. Der Ex-Dämon sprang auf. »Magos Schergen!« stieß er aufgeregt hervor. »Endlich ein konkreter Hinweis. Die erste Bestätigung dafür, daß ich mich nicht geirrt habe. Mago ist da, und seine Gehilfen werden alles daransetzen, um Oda zu kriegen.«
    Ich schaute Roxane an. »Kennst du Oda?«
    Die Hexe aus dem Jenseits nickte ernst. »Wir waren Freundinnen. Oda beschloß mit mir, dem Bösen abzuschwören. Kurz darauf setzte uns der Schwarzmagier auf seine Liste. Seither ist er hinter uns her. Ich dachte, er hätte Oda schon erwischt. Ich habe lange nichts von ihr gehört. Ich mußte denken, daß sie nicht mehr lebt. Wir müssen ihr helfen, Tony.«
    »Wir? Du bleibst besser hier«, sagte ich. »Unter Silvers Obhut. Ich kümmere mich allein um die weiße Hexe.«
    »Das ist zu gefährlich für dich. Du brauchst Unterstützung, Tony«, sagte Roxane. »Ich habe es satt, hier herumzusitzen und zu warten, bis Mago zuschlägt. Das zermürbt mich. Ich muß endlich etwas tun.«
    »Vielleicht beabsichtigt Mago, dich aus der Reserve zu locken«, sagte ich besorgt. »Dem Schwarzmagier traue ich den gemeinsten Trick zu.«
    »Zu dritt könnten wir es schaffen, ihn und seine Schergen zur Strecke zu bringen«, sagte Roxane eindringlich. »Wenn die Gehilfen des Schwarzmagiers Odas Spur finden, ist sie verloren, Tony. Du allein schaffst es unmöglich, sie zu retten.«
    Ich bleckte die Zähne. »Unterschätz mich nicht. Ich kann kämpfen wie ein Löwe.«
    »Das weiß ich, und es liegt mir fern, deine Leistungen zu schmä- lern, aber zu dritt haben wir gegen Mago und seine Bestien dreimal mehr Chancen!«
    Ich schaute Mr. Silver an. »Was sagst du dazu?«
    Der Ex-Dämon nickte. »Roxane hat recht.«
    »Dann kommt«, entschied ich.
    ***
    Es gibt sie überall, wo es clevere Geschäftsleute gibt – diese als billige Ausflugsfahrten getarnten Werbefahrten. Ein Autobus voller Menschen fährt hinaus ins Grüne. Das kostet einen Pappenstiel.
    Abends gibt es dann ein buntes Programm und eine geschickt aufgezogene Werbepräsentation von Waren, die normalerweise keiner kaufen würde. Aber weil die Fahrt so schön war, und weil man sich so köstlich vergnügte, fühlt man sich ein wenig in der Schuld der netten Leute und kauft ihnen ihren Plunder ab. Zu überhöhten Preisen, versteht sich. Denn irgend jemand muß für die Kosten der Fahrt schließlich aufkommen, und das will garantiert nicht die Firma sein.
    Dinsdale Lamb machte diese Fahrten schon seit sechs Jahren mit.
    Er sah gut aus, konnte hervorragend reden, und wenn man ihm die Hand reichte, tat man gut daran, hinterher seine Finger zu zählen.
    Es war leicht möglich, daß einem einer fehlte.
    Lamb wußte, wie man die Menschen einwickelte. Die einen packte er bei ihrer Gutherzigkeit, die anderen bei ihrer Ehre und beim Stolz. Jeder war seiner Ansicht nach zu erwischen. Man mußte nur den richtigen Dreh anwenden.
    Die Busfahrt hatte immer hier die letzte

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