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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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es so machen sollen?«
    Es dauerte einige Augenblicke, bis Carl antwortete:
    »Nein, Sie haben recht, natürlich dürfen wir das nicht tun!«
    »Gut«, sagte Ben erleichtert.
    Carl fuhr in eine Parkbucht, hielt an und schaltete die Lichter aus. Dann drehte er sich zu Ben um und stützte seinen Arm auf die Rücklehne.
    »Was machen wir dann als nächstes? Oder sollte ich besser fragen, was werden die Emerlys als nächstes tun?«
    »Wir sollten erst einmal überlegen, was sie bisher getan haben. Vielleicht wird uns daraus klar, warum sie es getan haben, welchen Zweck sie verfolgen.«
    »Das ist richtig«, stimmte der dicke Mann zu. »Wir wissen, dass die Familie keine Fremden in ihrem Ort duldet. Die alteingesessenen Einwohner sind bereits eingeschüchtert oder haben Vorteil davon, wenn sie tun, was die Emerlys von ihnen verlangen.«
    »Sie wollen also die ganze Gegend unter Kontrolle haben. Aber wozu? Was haben sie vor, bei dem ihnen kein Fremder zuschauen darf? Sie brauchen die Kirche. Sie haben einen Weg gefunden, sie jederzeit zu benutzen. Bevor sie dies jedoch tun, sorgen sie dafür, dass alle Fremden und auch die Einheimischen, von denen sie Verrat fürchten, in tiefen Schlaf fallen. Dazu gehört ein gutes Organisationstalent und einige Leute, die sich um alles kümmern.«
    »Harry Emerly ist vielleicht der Mann, der das Ganze in der Hand hat. Es könnte aber ebenso gut die alte Mutter sein. Wie Sie mir erzählt haben, gab ihr Wort den Ausschlag, als man Sie im Krähennest laufen ließ, nachdem Sie Sarah befreit hatten.«
    »Sie wollten also ungestört sein, und das haben sie erreicht. Übrigens wissen wir nicht, wer sonst noch so tief geschlafen hat in dieser Nacht.«
    »Den Pfarrersleuten scheint nicht aufgefallen zu sein, dass sie so tief und lange geschlafen haben. Sie waren eben müde. So wird es den anderen Bürgern auch gegangen sein.«
    Plötzlich begann Ben leise zu lachen. Carl sah ihn überrascht und etwas verärgert an.
    »Wir haben hier ein ernstes Problem zu lösen, und Sie amüsieren sich über irgendeinen Witz, der Ihnen eingefallen ist. Sie sollten sich lieber Gedanken darüber machen, wie diese Leute alle zur gleichen Zeit Schlafmittel bekommen konnten.«
    »Das ist mir ja eben eingefallen«, kicherte Ben. »Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber es ist sehr komisch. Die Emerlys haben den McMurrays doch das Wasser aus der Gemeindewasserleitung gesperrt. Die McMurrays waren aber die einzigen, die am Allerheiligentag nicht so unendlich müde waren. Liegt es da nicht nahe, anzunehmen, dass sie das Schlafmittel in die Wasserleitung getan haben?«
    »Das ist eine geniale Idee. So könnte es gewesen sein. Daher auch der Wachtposten mit der Zigarre bei dem Haus von Jason und Sarah. Er sollte beobachten, ob die beiden schliefen, und musste feststellen, dass sie ganz munter waren und Gäste empfingen.«
    Ben blickte nachdenklich vor sich hin.
    »Jason musste am nächsten Tag schlafen, und Sarah bekam das Anregungsmittel. Da hatten sie ihren Teufel schon beschworen. Ja, so wird es gewesen sein. Die Familie Emerly fühlte sich sicher und wollte ihre Macht ausprobieren. Sie nahm sich vor, etwas Böses zu tun, das ihr gleichzeitig viel Spaß machen würde. Von wem der Einfall wohl gekommen sein mag?«
    »Das wird wohl Frank gewesen sein. Harry sieht mir nicht so aus, als würde er den Zauber zu so nichtigen Dingen benutzen. Aber Frank wollte vielleicht die Gelegenheit wahrnehmen und sich einen Wunsch erfüllen, den er schon seit längerer Zeit hegte.«
    »Das wird nun hoffentlich das ganze Komplott zusammenbrechen lassen.«
    »Wir werden es ihnen schon versalzen.«
    Ben nickte, aber ihm war nicht ganz wohl zumute, wenn er daran dachte, was er noch alles tun musste und wieviel er vielleicht noch zu ertragen hatte, bis der Spuk beseitigt war.
     

     
    Carl startete den Motor wieder und verließ langsam die Parkbucht. Er fuhr zur Autobahn, wo Ben seinen Wagen auf dem Parkplatz der Raststelle stehengelassen hatte.
    »Ben, Sie fahren jetzt nach Hause und schlafen sich aus. Ich werde in die Bibliothek gehen und ein paar Fachbücher wälzen. Wir wissen noch zu wenig von den Geistern und Riten, die hier in Frage kommen. Vielleicht finde ich einen Hinweis auf eine Gegenbeschwörung oder sonst irgendeine Blockierung dieses Geistes, den die Emerlys sich dienstbar gemacht haben.«
    Ben sah sich vorsichtig um.
    »Ein scheußlicher Gedanke, zu wissen, dass nun nicht nur Harry Emerly hinter uns her ist, sondern auch

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