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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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nützt gegen Janus, aber Beezrah würde sich nicht darum kümmern.«
    »Ja, das stimmt«, gab Ben zu. Er sah Carl an, als erwarte er von ihm die Lösung des Problems. Der Dicke stand mühsam auf und wanderte dann auch durch das Zimmer. Ihn hatte die Aufregung nun angesteckt. Der entscheidende Augenblick kam immer näher, und sie wussten noch nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    »So dumm, wie die Emerlys glauben, sind wir doch nicht, Ben. Also werden wir etwas finden, was uns gegen sie und ihren Dämon schützt. Wir wissen zum Beispiel etwas, das uns weiterhelfen kann. Wer ist der ständige Begleiter von Beezrah, mit dem sie sich dauernd so heftig streitet und den sie dann so heiß und rasend liebt? Sie wissen doch genau, wen ich meine.«
    Ben spürte, wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Er glaubte, nicht recht gehört zu haben. Er sah in Gedanken wieder die schreckliche Szene, die er einmal erlebt hatte.
    »Wir können Beezrah nicht beschwören und sie dann wieder zurückschicken, das wissen Sie so gut wie ich«, fuhr Carl unbeirrt fort. »Wir können aber, oder besser gesagt, Sie können Janus herbeirufen. Ich weiß, dass Sie es können, denn Sie haben genau gesehen, wie man es macht, nicht wahr?«
    Ben nickte beklommen.
    »Während die alte Frau Emerly also Beezrah anruft und diese erscheint, müssen wir Janus rufen. Da Beezrah dann schon in der Kirche ist, wird er uns keine große Mühe machen. Er kommt auf den ersten Anruf und stürzt sich auf die Versammlung. Uns nimmt er ja nicht wahr. Wenn er Beezrah aus der alten Frau gerissen hat, wird er mit ihr tanzen und den Liebesakt vollziehen. Anschließend wird er wieder toben.«
    Carl schwieg einen Augenblick.
    »Es wird grauenhaft werden. Hoffentlich überleben wir es. Wie es die Emerlys überleben werden, weiß ich nicht.« Wieder schwiegen sie. Aber Ben zögerte noch bei dem Gedanken, Carls Vorschlag in die Tat umzusetzen.
    »Wir müssen uns also gründlich auf Janus vorbereiten. Ich muss mein Amulett umlegen, und wir müssen uns färben. Dann entgehen wir ihm, und sie wird keine Zeit haben, sich um uns zu kümmern – hoffe ich.«
    »Es gibt natürlich noch eine Möglichkeit. Es könnte sein, dass wir uns irren, dass es nicht Beezrah ist, die sie beschwören. Dann haben wir Janus geholt und werden alle Mühe haben, ihn zu beruhigen und wieder verschwinden zu lassen.«
    »Es kann auch sein, dass Beezrah diesmal mit Janus nicht streitet, sondern gemeinsam mit ihm ihr Zerstörungswerk beginnt. Dann haben wir zwei böse, sadistische Teufel vor uns. Wie werden wir mit ihnen fertig?«
    »Das glaube ich nicht. Beezrah reagiert immer, wie man es von ihr gewohnt ist. Wenn sie kommt, wird sie …«
    »Was ist?« fragte Ben.
    »Wir haben einen Denkfehler begangen. Beezrah wird nicht in die alte Mrs. Emerly schlüpfen. Sie werden das junge Mädchen dazu benutzen. Beezrah ist stark und leicht erregbar. Die alte Frau würde das nicht lange aushalten.«
    »Natürlich, das ist es. Wenn wir aber mit Janus erfolgreich sind, so wird er Beezrah mit Gewalt aus dem menschlichen Körper reißen, damit sie ihm gehorcht. Das Mädchen wird sterben.«
    »Wir können es nicht ändern, Ben, das wissen Sie. Wir müssen dafür sorgen, dass die beiden Dämonen nicht mehr gerufen werden können.«
    Carl atmete schwer, und sein Gesicht war rot vor Erregung.
    »Jetzt verstehen Sie sicher, warum wir nicht allein die menschliche Verkörperung von Beezrah bekämpfen können. Sie wird wie Stahl und Eisen in diesem jungen, kräftigen Körper sein, und wir hätten keine Chance gegen sie. Mit der alten Frau wäre es leichter gewesen, aber so ist es unmöglich. Wir müssen Hilfe von Janus haben.«
    Die beiden Männer standen jetzt nebeneinander am Fenster und blickten hinaus in den herbstlichen Tag. Die Sonne war verschwunden, und graue Wolken zogen über den Himmel. Es sah nach Schnee aus.
    Ben dachte an den morgigen Tag und hoffte, die weiße Schneedecke noch zu sehen, die sich vielleicht schon über Nacht ausbreiten würde. Carl sah ihm die trüben Gedanken an und stieß ihn kameradschaftlich in die Seite.
    »Lassen Sie den Kopf nicht hängen, Mann. Wir haben da einen guten Plan, der mit Sicherheit gelingen wird. Gewusst wie, hat schon manchem besser geholfen als Kraft und Heldenmut.«
    Gegen Mittag kam Jason zurück. Als sie den Wagen erblickten, atmeten sie erleichtert auf. Jason winkte mit dem Schlüssel, als er ausstieg, und kam dann ins Haus. Er legte den großen

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