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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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tranken einander zu. Dann leerten sie sie in einem Zug.
    Carl schüttelte sich. Das war ja ein schauriges Gebräu. Ben lachte, denn er kannte es schon und war darauf vorbereitet. Das Opiat und die Kräuter würden erst in zwei Stunden zu wirken beginnen. Bis dahin mussten sie an Ort und Stelle sein und alle wichtigen Vorbereitungen getroffen haben.
    Noch einmal kontrollierten sie gegenseitig ihre Kleider. Die Gürtelschnalle musste entweder aus Plastik sein oder abgenommen werden. Ben musste die Schuhe wechseln, weil er nicht daran gedacht hatte, dass seine Stiefel mit metallenen Haken versehen waren. Carl bemerkte es rechtzeitig. Das Amulett hatte Ben Sarah schon gegeben. Beverley trug das ihre in diesen Tagen auch, um sich zu schützen. Es war eine Metallkette mit drei Ringen, die sich ineinander schlangen. Die Amulette hatten den beiden schon oft geholfen. Aber heute konnte Ben den Schutz nicht brauchen, denn Janus duldete solche Amulette nicht. Carl legte seinen Füller und Kugelschreiber in eine Schale in Bens Arbeitszimmer und warf seine Geldbörse darauf. Ben hatte die Nagelfeile, die er sonst immer bei sich trug, schon im Badezimmer abgelegt. Der Kamm war aus Horn und konnte in der Tasche bleiben. Auch Ben suchte seine Taschen sorgfältig nach einzelnen Münzen ab, fand aber nichts mehr.
    Nun trugen sie die Taschen, in denen die notwendigen Gegenstände waren, zum Wagen. Ben schloss das Haus ab und legte den Schlüssel unter einen Busch, da er aus Metall war und ihn behinderte. Er würde ihn morgen bestimmt finden. Sie legten die Strecke nach Crawford in einer Rekordzeit zurück, denn Carl fuhr wieder wie ein Verrückter. Aber Ben war es heute gleichgültig, ob sie gegen einen Baum rasen oder mit einem Lastwagen Zusammenstößen würden. Er war mit seinen Gedanken bereits bei dem Ereignis, das sehr bald ihre ganze Aufmerksamkeit fordern würde. Hatte er nichts übersehen? Hatte er an alles gedacht? War ihm kein Fehler unterlaufen?
    Ehe Ben noch einmal alle Punkte in Gedanken durchgegangen war, hatten sie bereits Crawford passiert und fuhren auf der kleinen Seitenstraße, die zu dem Haus der McMurrays führte. Sie fuhren um das Haus herum und stellten den Wagen in die leere Garage.
    Sie nahmen die Taschen, die nicht schwer wogen, und machten sich auf den Weg zum Ort. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis sie bei der Kirche anlangten. Sie hatten sich immer im Schatten der Bäume und später der Häuser gehalten, und niemand hatte sie gesehen.
    Den Kirchplatz überquerten sie erst, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sie nicht beobachtet wurden. Bei einigen Bewohnern brannte noch Licht, auch im Pfarrhaus war ein Fenster erleuchtet. Ben wunderte sich einen Augenblick, dass die Collins noch nicht schliefen. Die Emerlys hatten doch bestimmt ein Schlafmittel in das Trinkwasser getan.
    Carl zog den großen Kirchenschlüssel aus der Tasche und schloss nun vorsichtig auf. Die Kirchentür öffnete sich geräuschlos, und Ben trat ein. Carl warf den Schlüssel in hohem Bogen in einen nahen Busch und folgte ihm rasch. Dann zog er die Tür zu und klinkte sie ein.
    Sie standen dicht an der Mauer neben der Tür und warteten. Ihre Herzen schlugen laut. Sie lauschten angestrengt, aber nichts rührte sich. Sie waren rechtzeitig gekommen.
    Dann tasteten sie sich der Mauer entlang durch den dunklen Kirchenraum, bis sie hinter dem Altar die linke Tür gefunden hatten. Sie traten in den kleinen Raum. Auch hier durften sie es nicht wagen, Licht anzumachen. Sie tasteten sich zu der schmalen Treppe und gelangten ohne Störung zu der Falltür. Carl, der voran gestiegen war, hob die Falltür auf und kletterte hinauf, ehe er Ben die Hand entgegenstreckte, um ihm hinauf zu helfen. Als sie im Dunkeln die Falltür wieder aufgelegt hatten, fand Ben die Streichhölzer, die er zurückgelassen hatte, und entzündete eine Kerze.
    Zuerst leuchtete er über den Fußboden, um nach neuen Spuren zu suchen, fand aber keine. Die Staubschicht war unverändert.
    Ben hatte zwei dünne Stöcke mitgebracht, die er unter die Seiten der Falltür legte. Er nahm zwei lange Schnüre, band sie um die Hölzer und warf die Enden über den Rundbalken des Dachfirstes. Dann legte er sich auf den Boden und zog gleichmäßig an den Schnürenden. Die Falltür öffnete sich langsam, wahrend sie von den festen Stöcken nach oben gehoben wurde. Ben atmete auf. So hatte er es sich vorgestellt. Aber dies war nur ein Versuch. Jetzt musste er die Stöcke sorgfältig an

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