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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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antwortete Carl. »Erst muss ich etwas erklären. Es wurden da einige Frauen gehängt, die anscheinend zu Unrecht verurteilt worden waren. Einer der Angeklagten, Henry Herrick, der mit diesen Frauen verwandt war, wurde freigesprochen, und man wollte sich versammeln, um ihm die Freiheit wiederzugeben. An dieser Stelle steht hier eine Fußnote, die mir ungeheuer wichtig erscheint.«
    »Fußnoten gibt es aber nur in echten, wissenschaftlichen Büchern. Sollte dieses Buch tatsächlich echt sein?«
    Carl zuckte mit den Schultern. »Wir wissen es nicht. Aber nun hört zu: Als die Versammlung zusammengetreten war, um sich bei dem Angeklagten zu entschuldigen, erschien dieser nicht. Die Versammlung begab sich daraufhin zu seinem Haus, um sich für das fälschlich ergangene Urteil und die schrecklichen Folgen zu entschuldigen. Da entdeckte man, dass der frühere Angeklagte mit dem Rest seiner Familie fortgezogen war. Man konnte das nicht verstehen, denn die Versammlung hatte bereits beschlossen und kundgetan, dass er wieder in den Schoß der Kirche aufgenommen werden sollte. Man hörte nie wieder etwas von ihm oder den Seinen.«
    »Seltsam. Was bedeutet das?« fragte Jason.
    »Das bedeutet sehr viel. Dieser Henry Herrick wollte nicht in die Kirche aufgenommen werden, er wollte den Sakramenten ausweichen, darum floh er mit seinen Kindern. Er wusste, dass das Urteil nicht ungerecht gewesen war, denn diese Frauen aus seiner Familie waren Hexen gewesen. Er besaß nun als einziger das Geheimnis ihrer Zauberkräfte.«
    »Was hat das aber mit unserem Problem zu tun?« fragte Jason ungeduldig.
    »Er hieß Herrick, und Mrs. Emerly hieß als Mädchen auch Herrick.«
    Jason lehnte sich zurück. Sein Gesicht wurde blass.
    Ben grübelte noch immer über das Gehörte nach.
    »Vielleicht hatte er ein wenig herumexperimentiert und es war ihm gelungen, einen Geist erscheinen zu lassen. Er konnte also nicht schwören, nie mit Zauberei zu tun gehabt zu haben. Er wäre von seinem Dämon zerrissen worden, wenn er auch der irdischen Gerechtigkeit entgangen wäre.«
    »Vielleicht hat er es sogar in der kleinen Kirche von Crawford getan. Sie stand damals schon, das habe ich herausgefunden. Sie ist wirklich aus der Zeit der ersten Pioniere.«
    »Warum in der Kirche?«
    »Die stärksten Dämonen lieben es, auf heiligem Boden beschworen zu werden. Damit zeigen sie gern ihre Macht. Sie wollen mit Mühe geholt werden.«
    »Heute um Mitternacht werden die Emerlys Beezrah beschwören. Jason, verstehen Sie nun, warum wir aufgeregt sind? Sie haben es schon einmal getan, und es wird der alten Frau wieder gelingen, denn sie weiß alles, was man dazu tun muss.«
    »Sie muss es wissen. Aber wieso ist Janus nicht dazugekommen?«
    »Janus?« sagte Ben. »Ja, Sie haben recht.« Er sah einen Augenblick schweigend auf seine Hände, die auf dem Schreibtisch lagen. Dann wandte er sich an Jason:»Bitte tun Sie mir einen Gefallen. Nehmen Sie Carls Wagen und fahren Sie zu dem Pfarrer von Crawford. Sie sind gut mit ihm bekannt, auf Sie wird er hören. Den Wagen kennt man nicht, so wird Ihnen niemand folgen und Ihr Zusammentreffen mit dem Pfarrer verhindern. Die
    Emerlys haben heute auch viel zu tun und werden nicht auf die Straße achten.«
    Jason stand auf.
    »Was soll ich ihm sagen?«
    »Sie müssen ihn bitten zu schweigen, was auch immer heute Nacht in seiner Kirche geschehen wird. Er wird wissen wollen, um was es geht, aber erklären Sie es ihm nicht. Er würde nicht einmal Ihnen glauben. Aber bitte erinnern Sie ihn daran, dass eine alte Frau bereits sterben musste, und sagen Sie ihm, dass er unbedingt schweigen muss.«
    »Worüber muss er schweigen?«
    »Über den Kirchenschlüssel, den Sie uns bringen müssen!«
    »Den Kirchenschlüssel? Ich soll ihm den Kirchenschlüssel abschwatzen? Das wird mir nicht gelingen. Nach dem gestrigen Vorfall wird er sich von dem Schlüssel keine Sekunde trennen.«
    »Er wird ihn hergeben, glauben Sie mir. Sie müssen es ihm nur eindringlich klarmachen, dass wir ihn brauchen.«
     

     
    Jason ging zur Tür. Bevor er sie jedoch öffnete, drehte er sich noch einmal um.
    »Die ganze Aufregung müsst ihr beide doch nur durchmachen, weil ich in Crawford diese Schwierigkeiten habe. Wenn ich nun meine Sachen zusammenpacke und mit Sarah den Ort verlasse, dann braucht ihr euch doch nicht mehr darum zu kümmern, was dort geschieht, oder?«
    »Das hängt jetzt nicht mehr von uns ab, Jason. Man muss dort Ordnung schaffen, so oder so. Wenn alles

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