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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Graat
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Kirchenschlüssel auf den Schreibtisch.
    Gleich darauf winkte Beverley ihnen mit einem Kochlöffel. Alle Männer hatten Hunger, und sie gingen hinüber und aßen, was Beverley ihnen vorsetzte. Beide Frauen sahen besorgt aus. Beverley wusste, ohne dass Ben ihr etwas erzählt hatte, dass ihm heute Nacht ein gefährliches Abenteuer bevorstand. Sie hasste diese Gefahren, die er allein durchstehen musste, aber sie sagte nichts. Es hatte keinen Zweck, Ben von seinem Vorhaben abbringen zu wollen. Er würde sich nicht beeinflussen lassen und doch tun, was er für richtig hielt.
    Nach dem Essen räumten sie gemeinsam das Haus auf. Dann bat Ben seine Frau und die McMurrays, nach Springfield zu fahren.
    »Seid bitte vernünftig und wehrt euch nicht, denn es ist eine notwendige Vorsichtsmaßnahme. Vielleicht ist sie überflüssig, vielleicht auch nicht. Wir wollen und später keine Vorwürfe machen müssen.«
    Nach einigem Hin und Her waren die drei einverstanden und fuhren bald darauf nach Springfield ab. Nun hatten Ben und Carl Zeit, sich auf die abendliche Beschwörung vorzubereiten. Ben suchte alte Aufzeichnungen heraus, aber es war eigentlich nicht nötig, denn er wusste jeden Handgriff und jede Zutat auswendig.
    Er kochte einen Trank, der narkotisierend wirken würde. Dann mischte er aus Naturstoffen eine rote Farbe, die die Haut mit Wärme erfüllen und eine berauschende Wirkung haben würde. Als alles fertig gemischt und in Flaschen gefüllt war, machten sie sich noch einmal an das Studium der Worte und hörten sich gegenseitig die Reihenfolge der Beschwörungen ab, die oft sehr ähnlich klangen.
    »Hoffentlich sind alle vollzählig da«, sagte Carl. »Es klappt nur, wenn die Versammlung aus dreizehn Personen besteht. Sie müssen alle nackt sein und bestimmte Ritualgesten ausführen. Um den Hals müssen sie ein bestimmtes Amulett tragen, und ebenso wie wir trinken sie einen berauschenden Trank. Wenn sie zu singen beginnen, werden sie schon berauscht sein, so dass sie nicht mehr hören, wie wir oben in der Dachstube leise singen und unseren Dämon anrufen. Wir müssen gut auf die Zeit achten, damit Janus nicht vor Beezrah kommt. Das wäre sehr schlecht für unseren Plan.«
    »Es wäre sogar eine Katastrophe. Er würde verhindern, dass die Emerlys Beezrah herbeirufen. Stattdessen würde er … Nein, Carl, ich möchte nicht daran denken. Es muss einfach mit der Zeit genau stimmen.«
    »Dieser berauschende Trank, den Sie da gebraut haben, enthält ein Opiat. Das gefällt mir nicht besonders. Wieviel muss man denn davon trinken?«
    »Vor einiger Zeit habe ich einmal bei einer Geisterbeschwörung mitmachen dürfen. Aber ich habe nur die Hälfte von dem Trank getrunken und den Rest heimlich ausgeschüttet. Das hat mich gerettet, als die Beschwörung anders verlief, als die Beteiligten erwartet hatten. Damals habe ich Janus kennen gelernt. Er hat grausam gewütet.«
    »Das Rot auf den Körpern liebt er, weil er selber rot ist, nicht wahr?«
    »Ja, er empfindet es als Huldigung und erkennt die Menschen, die rot bemalt sind, ein wenig als seinesgleichen an. Wer das nicht weiß, soll Janus nicht beschwören. Der Beezrah-Ritus sieht kein Rot vor. Sie werden es bereuen, nicht an Janus gedacht zu haben.« Inzwischen war es Abend geworden. Die Dämmerung war schon lange der Dunkelheit gewichen, aber Mitternacht war noch weit. Ben und Carl holten sich die belegten Brote aus dem Kühlschrank, die Beverley ihnen hergerichtet hatte, und begannen zu essen. Ben stellte für jeden eine Flasche Bier und ein Glas auf den Küchentisch, an dem sie es sich gemütlich machten. Aber da beide Männer wussten, dass ihnen eine gefährliche und lange Nacht bevorstand, aßen sie nicht viel. Ben packte den Rest in eine Plastiktasche und legte diese zu den vorbereiteten Gegenständen. Sie hatten einen Schwamm, mit dem sie die rote Farbe auftragen, und Lappen, mit denen sie die Füße einwickeln würden, um leise gehen zu können. Kein Metall durfte an ihnen sein, und sie mussten darauf achten, dass auch an der Kleidung, die sie in dem Dachstuhl der Kirche ausziehen und beiseite legen würden, kein Metall war. Der Revolver musste im Wagen bleiben. Bei einer Geisterbeschwörung konnte er ihnen ohnehin nicht helfen.
    Als Ben auf die Uhr sah, stellte er fest, dass es inzwischen neun Uhr war. Nun holte er den Trank, den er vorbereitet hatte, füllte ihn in zwei Gläser und reichte eines davon Carl. Die beiden Männer sahen sich ernst an, hoben ihre Gläser und

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