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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Inzwischen lebte sie in Paris.
    Mittlerweile hatte sich ganz England von dem Schock erholt, daß Dominick in Wirklichkeit der Sohn des Duke of Rutherford war. Anne und er hatten sich unmittelbar nach Bekanntgabe der Nachricht in der „Times" nach Waverly Hall zurückgezogen. Seitdem wurden sie mit Einladungen zu Tees und Bällen überschüttet. Anne mußte sogar einen weiteren Sekretär anstellen, um ihre umfangreiche Korrespondenz zu bewältigen. Sobald sie nach London zurückkehrten, würden Dominick und sie nur noch sehr wenig Zeit füreinander haben, das war ihr klar.
    Aber das machte ihr nichts aus. Sie liebte Dominick so sehr, daß sie meistens im siebten Himmel schwebte. Dominick war ebenfalls überglücklich.
    Ciarisse lebte noch auf dem Land in Highglow, einem kleinen Gut im Süden Englands, das Dominick gehörte. Er hatte die Absicht, seine Mutter zur Zwischensaison um Weihnachten nach London zurückzuholen und dafür zu sorgen, daß sie wieder voll von der Gesellschaft akzeptiert wurde. Anne bezweifelte nicht, daß es ihm gelingen würde.
    Blake war immer noch ein begehrter Junggeselle. Die meisten jungen Damen, die für ihn in Frage kamen, schwärmten heftig für ihn. Er kümmerte sich nicht darum und machte keine Anstalten, sich endgültig niederzulassen. Es ging das Gerücht, daß eine sehr junge, verarmte russische Prinzessin seit kurzem seine Geliebte wäre.
    Von Patrick war bisher keine Nachricht gekommen. Doch letzte Woche hatte Anne ein Päckchen ohne Absender aus Belgien erhalten. Nicht einmal eine Karte hatte dabeigelegen. Als sie es öffnete, hatte sie ein entzückendes Pillendös-chen aus Porzellan gefunden, das wie ein Herz geformt war. Sie hatte keinen Absender oder Brief gebraucht, um zu wissen, von wem das Geschenk stammte. Der Gedanken an Patrick machte sie plötzlich traurig, „Ich gäbe sonst etwas dafür, wenn ich wüßte, was du jetzt denkst", flüsterte Dominick ihr ins Ohr.
    Anne erschrak, und er legte rasch die Arme um sie. Sie schmiegte sich an ihn und ließ sich von ihm küssen. Verzehrend preßten sie die Lippen aufeinander. Anne nahm Dorni-nicks Kopf zwischen beide Hände und schob die Finger durch sein dichtes goldblondes Haar. Endlich lösten sie sich voneinander und sahen sich atemlos in die Augen.
    „Ein Gentleman bist du wirklich nicht", schalt Anne. „Hast du mir deshalb die Nachricht geschickt? Wolltest du ein unschickliches Rendezvous mit deiner äußerst anständigen Ehefrau?"
    Dominicks Grübchen vertieften sich. „Aber, Anne. Du hast mir eine Nachricht geschickt, vergiß das nicht", protestierte er. „Du bist diejenige, die ein unschickliches Rendezvous mit ihrem phantastischen Ehemann wünschte." Er zog sie an sich, küßte sie erneut und knabberte an ihrem Hals. „Außerdem habe ich etwas gegen den Ausdruck ,anständig'."
    Glühende Hitze durchrieselte Anne, und sie errötete erneut. Ihre Knie wurden weich, und ihr Puls beschleunigte sich. Entschlossen stemmte sie die Hände auf seine Brust und hielt ihn auf Abstand. „Du bist ein sehr gefährlicher Mann."
    „Hm." Dominick beugte sich hinab und küßte sie federleicht auf den Mund. „Aber nicht halb so gefährlich wie du, meine Liebe."
    Anne gefiel diese Bemerkung sehr. „Bin ich wirklich so verführerisch?" fragte sie.
    „Und wie", versicherte er ihr und strich mit den Händen über ihre Hüften. Wieder wollte er sie küssen.
    Anne wich ihm aus. „Ich habe dir keine Nachricht geschickt, Dominick."
    Er liebkoste gerade ihre Wange und richtete sich langsam auf. „Wirklich nicht?"
    Sie sahen sich fest in die Augen. „Nein."
    Plötzlich wurde Anne von einer seltsamen Ahnung erfaßt. „Hast du mir tatsächlich keine Nachricht geschickt und mich gebeten, dich im Garten zu treffen?" fragte sie mißtrauisch.
    Er sah sie nachdenklich an. „Nein, Anne, das habe ich nicht getan. Du hast mir diese Nachricht geschickt."
    Sie riß erstaunt die Augen auf. „Ich habe dir keine Nachricht geschickt, Liebling."
    Dominick zögerte einen Moment. „An jenem Abend vor vier Jahren ..." begann er.
    „Du meinst den Abend deiner Verlobung mit Felicity", sagte Anne.
    „Ja. Damals hatte ich ebenfalls eine Nachricht erhalten."
    „Ich auch."
    „Ich hatte dir aber keine geschickt", antwortete Dominick langsam.
    „Ich dir auch nicht", antwortete Anne ebenso nachdenklich.
    Dominick holte ein Blatt Papier aus der Tasche und reichte es ihr. „Hast du diesen Zettel nicht geschrieben?"
    „Nein, das habe ich nicht. Meine

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