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0101 - Der Weltraum-Tramp

Titel: 0101 - Der Weltraum-Tramp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auffing."
    Graybound betrachtete den schmalen und als zartfühlend bekannten Henry Smith nachdenklich.
    „Rindvieh!" sagte er dann abschließend und gewissermaßen als Ergebnis seiner Inspektion. „Kannst du die Finger nicht von deinen dämlichen Apparaten lassen? Jetzt sind wir auch noch gezwungen, uns um fremde Angelegenheiten zu kümmern. Woher kam der Impuls?"
    Smith war zusammengezuckt. Er stand neben der Tür wie ein Häufchen Unglück. Er begriff nicht ganz die Gedankengänge seines Chefs.
    „Woher die Impulse kamen, habe ich gefragt!"
    Graybound Stimme zeigte Sturm an. Smith nahm sich zusammen.
    „Richtung und Entfernung noch nicht bestimmt, Sir. Ist nicht so einfach ..."
    „In zehn Minuten will ich die Position des Schiffes haben, das um Hilfe rief. Und der Satan wird dich rasieren, wenn sie uns eine Falle gestellt haben!"
    Smith verschwand ein wenig ratlos.
    Rex lachte schallend und schlug sich vergnügt auf die Schenkel.
    „Ein Komiker, dieser Funker. Aber er versteht sein Fach."
    „Will ich ihm auch geraten haben!" Graybound betrachtete sinnend das Gewimmel der Sterne und runzelte die Stirn. „Hast du vielleicht den Schimmer einer Ahnung, wo wir sind? Sieh dir mal die Karten an."
    Sie machten sich über den Sternkatalog her und überprüften alle in Frage kommenden Sektoren. Nicht eine einzige Konstellation ließ sich identifizieren.
    „Wir werden den Sprung rekonstruieren müssen", schlug Rex vor. „Wir haben keine andere Möglichkeit. Laß mich nur machen, Sam. Das schaffen wir spielend."
    „Mach, was du willst", gab der Alte seine Zustimmung.
    „Demokratie!" gab Torero lobend von sich und ließ etwas fallen.
    Graybound betrachtete mißbilligend den weißen Fleck auf dem nicht sehr blanken Metallboden. Dann sah er seinen Papagei vorwurfsvoll an.
    „Du Ferkel!" stellte er fest. Langsam stand er auf. „Hat das vielleicht auch etwas mit Demokratie zu tun, wenn du ...?"
    Torero zog den Kopf ein und lugte nur noch mit seinen beiden klugen und schwarzen Augen aus den Federn hervor.
    Offensichtlich mimte er Schuldbewußtsein. Graybound knurrte wie ein gereizter Tiger und nahm das Tier von der Schulter. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte er es in den Käfig und verschloß diesen sorgfältig. Sein Zeigefinger deutete auf den arg verschmutzten Sand auf dem Boden des Käfigs, eine Geste, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrigließ.
    Dann stampfte er in den Funkraum.
    Henry Smith zuckte zusammen und wurde blaß, als der Boß zu ihm kam.
    „Nun? Ergebnis, Kleiner?"
    „Bin gleich soweit, Sir. Die Peilantenne zeigt in die falsche Richtung, daher die Verzögerung. Ich muß die Intensität der Impulse umrechnen und..."
    „Halte mich nicht mit deinem Fachgeschwätz auf, du Würmchen", riet Graybound und verriet erträgliche Laune. Sonst hätte er sicherlich nicht „Würmchen" gesagt. „Würmchen" galt bei ihm als eine Art Kosewort. „Ich will die Richtung und Entfernung wissen."
    Smith machte sich wieder an die Arbeit. Von nebenan rief Rex Knatterbull: „He, Sam! Ich glaube, ich hab's! Verflucht, da haben wir vielleicht einen Satz gemacht!"
    Graybound klopfte seinem Funker auf die Schulter und übersah dabei, daß er ihm fast das Schlüsselbein gebrochen hätte. Dann ging er hinaus in die Zentrale. „Und? Wo stecken wir?"
    „Sieh dir das an, Sam. Wir sind fast zwanzigtausend Lichtjahre gesprungen., daß der alte Kasten das ausgehalten hat ..."
    Graybounds Stimme unterbrach ihn. Sie verriet Zorn und verletzten Stolz.
    „Was hast du gesagt? Alter Kasten? Meinst du vielleicht unsere gute LIZARD? Noch ein Wort, und ich schicke dich ohne Raumanzug nach draußen!" Rex grinste.
    „Verzeih, es ist mir nur so herausgerutscht. Also - hier etwa stehen wir jetzt. Sternreicher Sektor. Aber der Weg nach Glatra ist von hier aus zu schaffen."
    Ach ja, die Geschäfte. Fast hätte Graybound sie vergessen. Aber da war ja noch der Hilferuf. Den konnte er nicht ignorieren. Er nahm es mit den von den Menschen gemachten Gesetzen nicht so genau und war ein Händler mit kleinen „Nebengeschäften". Aber wenn ein anderer Mensch in Not war, dann half er ihm. Das war sein eigenes Gesetz. Er hatte es noch nie in seinem Leben umgangen. Und wenn es ihn sein letztes Hemd gekostet hätte.
    „Warte ab", sagte er zu seinem Ersten Offizier. „Erst müssen wir wissen, von wo der Hilferuf kam." Er drehte sich um. „He, du langweiliger Kerl von einem Funker! Bist du noch immer nicht soweit? Wir können nicht

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